Fundamental Analyse
Von der Intervention im USDJPY profitieren? Ein plötzlicher Anstieg des Wertes des japanischen Yen deutet darauf hin, dass die Bank von Japan auf dem Markt interveniert hat, um die Währung zu verteidigen, die gegenüber dem Dollar stetig an Wert verloren hat.
Der Wechselkurs des Dollar gegenüber dem Yen fiel im gestern morgendlichen US-Handel plötzlich um fast 2,0 % auf 147,312, nachdem er zuvor mit 150,16 ein neues Jahreshoch erreicht hatte, ein Niveau, das von den japanischen Behörden, denen die Abwertung des JPY zunehmend unangenehm ist, als "Grenze im Sand" angesehen wird.
Andere japanische Währungspaare reagierten entsprechend, wobei der Kurs des Pfunds zum Yen vom Tageshoch bei 181,37 auf 178,62 fiel.
Die Tatsache, dass der Wechselkurs plötzlich fiel, nachdem er die 150er-Marke erreicht hatte, deutet stark darauf hin, dass die Bank of Japan interveniert hat, und die Analysten der japanischen Bank MUFG warnten, dass dieses Niveau zu beobachten sei.
"Eine Änderung der BoJ-Politik wird immer wahrscheinlicher, und wir würden einen starken Widerstand gegen eine Yen-Schwäche bei Werten über 150,00 erwarten", so MUFG in einer in dieser Woche veröffentlichten Notiz.
Auch Mizuho warnte seine Kunden vor möglichen Interventionen in der Nähe dieser wichtigen Markierung.
"Zugegeben, die anhaltende JPY-Schwäche gibt Anlass zur Sorge. Auch wenn die 150er-Marke nach wie vor genau beobachtet wird, so ist sie doch kein klarer Grenzwert", heißt es in der Studie. Die JPY-Schwäche wird sich in Grenzen halten, da die JPY-Bären vor Interventionsrisiken auf der Hut sein werden".
Die japanischen Behörden verteidigten den Yen im September in einem ersten Vorstoß in den Markt, um die Währung seit 1998 zu stärken.
Die Yen-Schwäche wird als problematisch angesehen, da japanische Unternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagert haben und die Wirtschaft in hohem Maße auf Importe von Waren wie Treibstoff, Rohstoffen und Maschinenteilen angewiesen ist.
Finanzminister Shunichi Suzuki hat kürzlich erklärt, dass die Behörden "keine Optionen ausschließen", um mit der übermäßigen Volatilität der Währung umzugehen, und dass sie die Währungsbewegungen mit einem "starken Gefühl der Dringlichkeit" beobachten würden.
US-Kongress verhindert Shutdown - was heißt das für den DAXUS-Kongress wendet Shutdown ab
Wenige Stunden vor einer drohenden Haushaltssperre hat der US-Kongress einen Übergangshaushalt verabschiedet und damit einen Shutdown abgewendet. Der Senat stimmte am Samstagabend (Ortszeit) mit 88 zu neun Stimmen für einen Text des Repräsentantenhauses, der die Finanzierung der Bundesbehörden bis Mitte November sicherstellt - aber keine zusätzlichen Hilfen für die Ukraine enthält.
Schuldengrenze vom Haushalt abgekoppelt
1917 wurde die Schuldenobergrenze in den USA eingeführt - ursprünglich als Erleichterung für die Regierung, die zuvor für jede einzelne Ausgabe von Staatsanleihen die Zustimmung des Kongresses einholen musste. Haushaltsaufstellung und Schuldenobergrenze sind rechtlich getrennte Prozesse. Die Ausgaben werden in eigenen Gesetzen, insbesondere im Haushaltsgesetz, geregelt. Die Schuldenobergrenze begrenzt also nicht direkt das Budgetdefizit, sondern die Bedienung der bereits bestehenden Schulden.
Erst wenn die vom Kongress festgelegte Ausgabenobergrenze erreicht ist, greift die Schuldenobergrenze - und das Finanzministerium kann keine neuen Anleihen mehr ausgeben, um die durch frühere Gesetze genehmigten Staatsausgaben weiter zu ermöglichen. Die Verfassungsmäßigkeit dieser Obergrenze ist seit Jahren umstritten.
Marktausblick und was die EZB heute gemacht hat1. EZB-Stab hebt Inflationsprognose an und senkt Wachstumsprognose
Die EZB muss ihre Geldpolitik vorausschauend gestalten, dazu braucht sie Prognosen. Diese waren zuletzt nicht besonders treffsicher, aber ohne Annahmen über die künftige Entwicklung von Inflation und Wachstum geht es nicht. Viele Beobachter gingen im Vorfeld davon aus, dass die Inflationsprognose für 2025 eine Schlüsselrolle bei der Frage spielen würde, ob die EZB die Zinsen noch einmal anheben wird oder nicht - genauer: ob sie eine Rückkehr zum Inflationsziel von 2 Prozent in Aussicht stellen wird.
Die Antwort: Nein. Die so genannte Stabsprojektion sieht für 2025 eine Inflationsrate von 2,1 (zuvor: 2,2) Prozent und eine Kerninflationsrate von 2,2 (2,3) Prozent vor. Für die Jahre 2023 und 2024 wird ein Anstieg der Verbraucherpreise um 5,6 (5,4) bzw. 3,2 (3,0) Prozent prognostiziert. Die Kerninflationsraten sehen die Experten bei 5,1 (5,1) und 2,9 (3,0) Prozent. Für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) revidierte der EZB-Stab seine Prognosen auf 0,7 (plus 0,9), plus 1,0 (plus 1,5) und plus 1,5 (plus 1,6) Prozent.
2. Wachstumsrisiken nach unten gerichtet
EZB-Präsidentin Christine Lagarde machte in ihrer Pressekonferenz zwei wichtige Anmerkungen zum Wachstumsausblick: Aus Sicht des EZB-Rats überwiegen die Risiken, dass das BIP in den kommenden Jahren noch schwächer wachsen wird, als es die bereits gesenkten Prognosen nahelegen. "Die Wachstumsrisiken sind abwärts gerichtet", so Lagarde. Umso bemerkenswerter sei es, dass der Ausschuss für eine Zinserhöhung gestimmt habe. Andererseits wies sie darauf hin, dass die deutliche Abwärtsrevision der BIP-Prognose für 2025 zu drei Vierteln auf der Schwäche des Jahres 2023 beruhe, also auf einem "statistischen Unterhang". Mit anderen Worten: Die EZB glaubt nicht an eine Rezession.
3. Leitzinsen steigen um 25 Basispunkte ...
Der Satz für Einlagen der Banken bei der EZB steigt ab 20. September auf 4,00 (derzeit: 3,75) Prozent, der Hauptrefinanzierungssatz auf 4,50 (4,25) Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz auf 4,75 (4,50) Prozent.
4. ... und erreichen den Gipfel
Zum Zinsausblick schreibt die EZB "Auf der Grundlage seiner derzeitigen Einschätzung ist der EZB-Rat der Ansicht, dass die Leitzinsen ein Niveau erreicht haben, das, wenn es für einen ausreichend langen Zeitraum beibehalten wird, wesentlich zu einer rechtzeitigen Rückkehr der Inflation zum Zielwert beitragen wird." Das Wort "substanziell" wiegt laut Lagarde schwer. Auch wenn sie in der Pressekonferenz sagte, dass die EZB datengetrieben agiere und daher weder wisse, ob der Zinsgipfel bereits erreicht sei, noch wie lange die Zinsen hoch bleiben müssten, sind sich Analysten mehrheitlich einig: Das war's mit den Zinserhöhungen. Auch die ESTR-Forwards preisen für dieses Jahr unveränderte Leitzinsen ein. Die Möglichkeit von Zinssenkungen wurde laut Lagarde nicht einmal erwähnt.
5) Keine einstimmige Entscheidung
Christine Lagarde liebt es, der Öffentlichkeit einstimmige Entscheidungen des Rats zu präsentieren (und darin ist sie viel besser als ihr Vorgänger Mario Draghi), aber das war ihr wieder einmal nicht vergönnt. "Einige Mitglieder hätten lieber eine Pause gehabt", räumte sie ein. Für die Beschlüsse habe es aber eine solide Mehrheit gegeben.
6. Keine Änderung der Anleihekaufprogramme in Sicht
Die EZB bestätigte, dass sie die im Rahmen des APP-Programms gekauften Anleihen langsam und geordnet reduzieren wolle und bekräftigte, dass die PEPP-Bestände bis mindestens Ende 2024 unverändert bleiben sollen. Lagarde sagte, der Rat habe weder den direkten, also beschleunigten Verkauf von APP-Anleihen noch eine Änderung der PEPP-Wiederanlagepolitik oder der Guidance diskutiert. Änderungen im Bereich der Geldpolitik scheinen daher vorerst unwahrscheinlich.
7. Spread-Kontrolle steht bereit
Der EZB-Rat ist bereit, im Notfall und unter bestimmten Bedingungen gezielt Anleihen bestimmter Staaten zu kaufen, wenn deren Zinsen die Transmission der Geldpolitik behindern. Dazu stehe das Transmission Protection Instrument (TPI) zur Verfügung, um "einer ungerechtfertigten, ungeordneten Marktdynamik entgegenzuwirken, die eine ernsthafte Bedrohung für die geldpolitische Transmission in allen Ländern des Euroraums darstellt".
Kann sich der Crash von 1987 wiederholen?Mögliche Gründe für der Crash
Nachdem sich der Dow Jones seit 1985 fast verdoppelt hatte, mehrten sich im August 1987 die Anzeichen für ein Ende der Hausse. Der Regierung von US-Präsident Ronald Reagan gelang es nicht, die Inflation und das überbordende Handelsdefizit (1987: 152,1 Mrd. US-Dollar) in den Griff zu bekommen. Die Unsicherheit wuchs, als die US-Notenbank zum ersten Mal seit drei Jahren den Leitzins für kurzfristige Kredite anhob. Der Dow Jones verlor seit seinem Höchststand im August bis zum 13. Oktober 1987 in mehreren Sprüngen rund 475 Punkte.
Hinzu kam eine zunehmende Unsicherheit auf den Devisenmärkten und ein Vertrauensverlust in den US-Dollar. Zwar schien die Abwertung des Dollars im Zuge des Plaza-Abkommens mit dem Louvre-Abkommen im Februar 1987 zunächst gestoppt, doch Ende September kursierten in den Medien Gerüchte über einen Streit innerhalb der G7-Staaten. Am Freitag vor dem Börsencrash fiel der Dollarkurs schlagartig auf 1,77 DM. Verstärkt wurde die Verunsicherung durch einen Artikel in der folgenden Sonntagsausgabe der New York Times, in dem sich Reagans Finanzminister James Baker indirekt gegen eine weitere Stützung des Dollarkurses aussprach und drohte, den Dollar noch weiter fallen zu lassen, falls die Regierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl im Zinsstreit keine Kompromissbereitschaft zeige.
Die zunehmende Computerisierung des Börsenhandels (Computerbörse, automatisierter Handel) trug zum Ausmaß des Börsencrashs bei. Seit Anfang der 1980er Jahre setzten Händler zunehmend Computer für ihre Portfoliostrategien ein, und die großen Banken verfügten in der Regel über sehr ähnliche Systeme zur dynamischen Absicherung. Die weitgehende Automatisierung führte dazu, dass die Absicherungsstrategien innerhalb kurzer Zeit nach einem ersten Verkaufsdruck entweder Aktien leerverkauften (Shortselling) oder Short-Futures und Put-Optionen an den Terminbörsen erwarben. Die Menge der gleichzeitig eingehenden Orders erzeugte weiteren Verkaufsdruck und es kam zu einem Kaskadeneffekt.
IST KI eine Blase und wie geht es mit NVIDIA weiter?Bemerkenswert bei den Zahlen von Nvidia ist, dass sich der Aufwärtstrend nicht nur auf den Umsatz beschränkt.
Der Gewinn pro verwässerter Aktie stieg im Berichtsquartal auf 2,48 US-Dollar, was einer atemberaubenden Steigerung von 854 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einer bemerkenswerten Steigerung von 202 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht.
Die Bruttomarge des Unternehmens erreichte 70,1 Prozent und lag damit 26,6 Prozent über dem Vorjahreswert, was sowohl das beeindruckende Umsatzwachstum als auch die verbesserte Profitabilität widerspiegelt.
Die Finanzkennzahlen erzählen die Geschichte eines exponentiellen Wachstums.
Das Betriebsergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast das Vierzehnfache, der Nettogewinn verneunfachte sich auf 6,2 Milliarden US-Dollar.
Nvidia blickt mit Zuversicht in die Zukunft.
Die Prognose für das dritte Quartal ist optimistisch mit einem erwarteten Umsatz von 16,00 Mrd. USD, ein bemerkenswerter Sprung gegenüber den von Refinitiv prognostizierten 12,61 Mrd. USD.
Die Bruttomargen werden voraussichtlich bei 71,5% liegen, was das Engagement des Unternehmens für nachhaltige Rentabilität unterstreicht.
In dieser Phase des technologischen Wandels hat Nvidia mit seinen KI-Chips eine führende Position in der Branche eingenommen.
Die Konvergenz von technologischer Innovation, globaler Nachfrage und einer soliden Finanzstrategie hat Nvidia zu einem Eckpfeiler der Technologielandschaft gemacht und verspricht eine Zukunft, in der KI und Computer nahtlos miteinander verschmelzen, um Branchen neu zu definieren und Volkswirtschaften neu zu gestalten.
Nvidia Ebit-Marge
Nvidia sticht unter den US-Chipherstellern hervor und weist mit einer EBIT-Marge von 33,04% und einer Nettogewinnmarge von 31,60% eine bemerkenswerte Rentabilität auf.
Nvidia, das nur knapp hinter Broadcom Inc. liegt, hat aufgrund der steigenden Nachfrage nach Prozessoren bis 2023 eine beeindruckende Rentabilitätssteigerung erzielt.
Mit einem beispiellosen jährlichen Wachstum wird die Aussicht, dass Nvidia den Titel des profitabelsten US-Chipherstellers für sich beanspruchen wird, immer plausibler.
Nvidia mit Maximierung der Eigenkapitalrendite
Nvidia macht einen bemerkenswerten Schritt zur Maximierung seiner Eigenkapitalrendite und zeigt damit einen starken Aufwärtstrend unter den amerikanischen Chipherstellern.
Da die Rentabilität aufgrund der beispiellosen Nachfrage nach Chips stark zunimmt, ist das Unternehmen in der Lage, seine Eigenkapitalrendite weiter zu steigern.
Das Engagement von Nvidia für seine Aktionäre ist deutlich spürbar:
Im zweiten Quartal zahlte das Unternehmen 3,38 Milliarden US-Dollar in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen zurück.
Mit 3,95 Mrd. USD, die noch für Rückkäufe vorgesehen sind, und einer kürzlich erteilten Genehmigung für weitere 25 Mrd. USD zeigt der strategische Ansatz des Unternehmens bei der Kapitalallokation, dass es zuversichtlich ist, den Wert für seine Investoren zu erhalten.
Deflation in China und Probleme bei Country GardenImmobilien sind für die Chinesen der Wertspeicher schlechthin - solange die Preise immer weiter stiegen, wurden die Chinesen auf dem Papier immer reicher und passten ihren Konsum diesem gefühlten Reichtum an. Doch die Bevölkerung in China schrumpft bereits und wird in Zukunft noch dramatisch weiter schrumpfen (bis 2100 auf nur noch rund 400 Millionen Einwohner). Das bedeutet, dass die Nachfrage nach Immobilien immer weiter sinken wird - und das wird sich unweigerlich negativ auf den Immobilienmarkt auswirken.
Mit Country Garden gerät nach Evergrande das nächste chinesische Immobilienunternehmen in den Fokus: Rund 60 Prozent der Projekte des Unternehmens sind in den „kleineren Millionenstädten“ des Landes angesiedelt - dort stehen die Immobilienpreise deutlich stärker unter Druck als in Megastädten wie Peking oder Shanghai.
Country Garden als Symptom für Chinas Immobilienmarkt
Weniger als zwei Jahre nachdem die Zahlungsunfähigkeit der China Evergrande Group die Welt erschütterte, steht mit Country Garden ein noch größerer chinesischer Immobilienentwickler vor dem Aus. Das berichtet jetzt Bloomberg.
Die Anleihen und Aktien von Country Garden Holdings Co. stürzten diese Woche ab, nachdem die Anleihegläubiger die Kuponzahlungen für zwei Dollar-Anleihen nicht innerhalb der ursprünglichen Frist erhalten hatten.
Am späten Donnerstagabend machte das Unternehmen das Ausmaß seiner Finanzierungsprobleme deutlich, als es bekannt gab, dass es für das erste Halbjahr 2023 einen Nettoverlust von 45 bis 55 Milliarden Yuan (7,6 Milliarden US-Dollar) erwarte. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 1,91 Milliarden Yuan erwirtschaftet. Am Freitag berichteten lokale Medien unter Berufung auf ungenannte Personen, Country Garden bereite eine Restrukturierung vor und habe einen Finanzberater eingestellt.
Die finanziellen Schwierigkeiten von Country Garden bestätigen die schlimmsten Befürchtungen der Investoren über den riesigen Immobilienmarkt des Landes, der nach einem kurzen Aufschwung im ersten Quartal wieder in einen Abschwung übergegangen ist. Die Hausverkäufe brachen im Juli auf den tiefsten Stand seit einem Jahr ein, was es für die Immobilienunternehmen schwieriger macht, sich die zur Linderung der Kreditkrise notwendigen Mittel zu beschaffen. Sollte Country Garden nicht in der Lage sein, seine Schulden zu begleichen, würde dies die Stimmung der Investoren zu einem Zeitpunkt weiter belasten, zu dem Peking versucht, den angeschlagenen Immobilienmarkt wiederzubeleben.