Hat die inverse Zinsstrukturkurve ihre Prognosekraft verloren?Wenn man die Börsen- und Wirtschaftsnachrichten so liest, könnte man fast den Eindruck gewinnen als ob die Wirtschaft die Rekordinflation mitsamt ihren Widrigkeiten ohne Rezession übersteht.
Das US-Wirtschaft wächst im 4. Quartal um 2,9% und trotzt damit allen Erwartungen. Verkehrte Welt?
Selbst der Erfinder der Zinsstrukturkurve Campbell Harvey glaubt, dass die negative Zinskurve dieses Mal ein Fehlsignal liefert, obwohl sie bisher 8 Rezessionen treffersicher angekündigt hat.
Er sagte lediglich, dass die inverse Zinsstrukturkurve mittlerweile zu bekannt sei. In jedem Wirtschaftsteil würde darüber geschrieben. Jeder kennt sie, jeder weiß es.
Frei nach dem Motto: was jeder kommen sieht; dem kann man ja ausweichen und Unternehmen würden sich schnell anpassen.
Der Argumentation kann ich nicht ganz folgen und ich bin mir nicht ganz sicher ob er diese Aussage tatsächlch ernst gemeint hat oder obs doch eher ein politisch motivierte Aussage war.
Ich hab mir die Zinskurve und den Leitzins im Kontext mit den Rezessionen der Historie mal angeguckt.
Es folgt immer einer gewissen Chronologie (Ausnahme Pandemie-bedingte Rezession).
Die Chronologie die Ereignisse:
-Zinserhöhungsphase
-Zinsplateau
-Zinssenkungen
-Die Phase des Zinsplateaus entspricht in der Regel der Dauer der inversen Zinskurve.
-Zeitgleich mit dem Beginn der Zinsenkungen springt der FED Rezessionsindikator an (Sahm Rule). Eine sich anbahnende Rezession war in der Vergangenheit fast immer der Grund für Zinssenkungen der FED.
Aktuell haben wir weder das Zinsplateau erreicht noch das Ende der inversen Zinskurve.
Eine Entwarung, dass die breit erwartete Rezession vielleicht doch ausbleibt, ist aus meiner Sicht verfrüht und sogar ein Fehlschluss.
Man muss sich dazu nur die Dauer der inversen Zinskurve vergangener Zyklen angucken.
Auch haben die Zinserhöhungen ihre Wirkung in der Wirtschaft noch gar nicht voll entfaltet. Hier muss man mit mindestens 6-12 Monaten rechnen.
Ich hoffe der gute Campbell Harvey hat recht und vielleicht ist dieses Mal wirklich alles anders. Aber überzeugen konnte er mich nicht.
Die Antwort auf die Headline kann aus meiner Sicht nur lauten: Nein!
US10Y Trading-Ideen
Worauf müssen wir uns einstellen?Die Yield Curve ist negativ.
Bildet man sie zusammen mit dem SP 500 ab, dann lässt sich seit 2000
konstatieren, dass die Yield Curve auf dem jetzigen Niveau gedreht hat.
Das Tief des Aktienmarktes folgte jedoch jeweils 2,5 Jahre später.
Also noch 2,5 Jahre Bärenmarkt? Gut möglich.
Wie Sie mit Hilfe der Zinssätze Ihr Trading verbessern können?Hallo zusammen! 👋
Diesen Monat wollen wir uns mit dem Thema Zinsen beschäftigen: Was sie sind, warum sie wichtig sind und wie Sie Zinsinformationen für Ihr Trading nutzen können. Dies ist ein Thema, das insbesondere neue Trader in der Regel gerne übersehen. Wir hoffen also, dass diese Serie für Neueinsteiger, die mehr über Makroökonomie und Fundamentalanalyse erfahren möchten, hilfreich und umsetzbar sein wird!
Die erste Frage, die sich bei der Beschäftigung mit Zinssätzen stellt, ist, wie man die Informationen auf TradingView anzeigen kann. Sie können zwar immer auf die Tab "Anleihen" unter "Märkte" klicken und zur Tabelle "Anleihen" navigieren, aber eine noch einfachere Möglichkeit, die Zinssätze der ganzen Welt zu betrachten, ist die Verwendung des Suchterminals und die Eingabe von "10Y". Klicken Sie dann auf "Ökonomie". Sie sollten in der Lage sein, alle weltweiten Märkte für 10-jährige Zinssätze zu sehen:
Mit dieser Konfiguration erhalten Sie Raten aller Anleihen mit einer Laufzeit von "10 Jahren", aber Sie können natürlich auch andere Laufzeiten für Anleihen erhalten, indem Sie andere Ticker verwenden. So können Sie etwa die Zinssätze mit einer Laufzeit von 3 Monaten für die USA durch Eingabe von "US03M" oder die 10-Jahres-Raten von Brasilien durch Eingabe von "BR10Y" abrufen. Alle Zinsmärkte in unserem System folgen diesem Ticker-Standard. Probieren Sie es aus! Es ist ganz einfach.
Für diejenigen, die damit nicht vertraut sind, hier eine kurze Erläuterung der Funktionsweise von Zinssätzen.
Die Zinssätze schwanken auf dem offenen Markt genauso wie Aktien oder Kryptowährungen; sie bewegen sich umgekehrt zu den Kursen von Staatsanleihen. Auf diese Weise können Sie sich einfach die Kurse von Staatsanleihen ansehen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die Zinssätze entwickeln -> sie werden sich in die entgegengesetzte Richtung bewegen.
Der Grund dafür ist, dass Anleihen mit einem "Nennwert" und einem "Coupon" ausgegeben werden. Nehmen wir an, der Nennwert einer Staatsanleihe beträgt 1.000 $ und der Coupon beträgt 2 %. Das bedeutet, dass der Emittent der Anleihe jedes Jahr 20 $ an den Besitzer der Anleihe zahlt.
Die Sache ist die, dass Anleihen nach ihrer Emission frei auf dem offenen Markt gehandelt werden können. Nehmen wir an, dass die 1.000-Dollar-Anleihe an Wert gewinnt und zu einem Kurs von 1.030 Dollar gehandelt wird, weil es aus irgendeinem Grund eine große Nachfrage gibt. Da die 20 $, die dem Anleihegläubiger gezahlt werden, festgelegt sind, liegt der tatsächliche "Zinssatz", den die Käufer erhalten, wenn sie 1.030 $ für die Anleihe zahlen, etwas unter 2 % -> 1,94 %, um genau zu sein.
Änderungen der Anleihekurse verändern also die Echtzeit-"Zinssätze" auf dem Markt!
Ein Hinweis: Die Zinssätze für Staatsanleihen unterscheiden sich von den festgelegten "Leitzinsen", die von der Zentralbank eines Landes festgelegt werden.
Nächste Woche werden wir in Teil 2 einen Blick darauf werfen, was Angebot und Nachfrage nach Staatsanleihen/Zinsen bestimmt und wie die Geldpolitik alle von Ihnen gehandelten Vermögenswerte beeinflusst. Außerdem erfahren Sie, wie Sie diese Informationen zu Ihrem Vorteil nutzen können!
Bis nächste Woche!
- Team TradingView ❤️❤️
Gold in Zeiten von Disinflation: Chance oder Risiko?Mark Twain sagte einmal: Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.
Heute hab ich mir mal wieder Gold zur Brust genommen und einen Blick in die Vergangenheit geworfen, um zu schauen wie sich Gold in vergleichbaren Situationen geschlagen hat wie die, die uns jetzt bevorsteht: eine rückläufige Inflation; kurz Disinflation. Lohnt sich Gold jetzt?
Beispielgebend ist einmal mehr der US-Markt.
Seit Anfang der 80er war die Inflation 3 Mal mehr oder weniger stark über 5% und ging danach schnell und deutlich zurück. Also ein Level, bei man von deutlich erhöhter Inflation reden kann. Das soll hier mal der Maßstab sein.
Rein subjektiv gewählt. Man kann die Latte auch niedriger legen.
Das Muster ist immer gleich:
Geht die Inflation runter, steigen die Realzinsen, der Dollarindex steigt und Gold sinkt.
Das hat eine nachvollziehbare gewisse Logik. Wenn die Inflation sinkt und der Realzins steigt (auch wenn aktuell weiter negativ bleibt), dann wird Gold als totes, renditeloses Metall relativ gesehen uninteressanter.
In der Vergangenheit waren Phasen rückläufiger Inflation also keine guten Zeiten für Gold.
Das ist keine "Meinung", sondern ist ein Muster in der Vergangenheit.
Inflation außer Kontrolle - FED könnte 1% die Zinsen erhöhen Der Inflationsdruck in den USA hat im Juni weiter zugenommen, wobei die Jahresrate auf den höchsten Stand seit fast 41 Jahren stieg. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent und lagen um 9,1 (Vormonat: 8,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist die höchste Jahresrate seit November 1981. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 1,1 Prozent und einer Jahresteuerung von 8,8 Prozent gerechnet.
Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,7 Prozent auf Monats- und um 5,9 (6,0) Prozent auf Jahressicht. Die befragten Ökonomen hatten Raten von 0,5 und 5,7 Prozent erwartet.
Der Preisanstieg war breit gefächert, wobei die Indizes für Benzin, Wohnraum und Nahrungsmittel den größten Beitrag leisteten. Die Energiekosten erhöhten sich um 7,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und trugen fast zur Hälfte des Anstiegs aller Posten bei, wobei der Benzinpreis um 11,2 Prozent kletterte und andere wichtige Komponentenindizes ebenfalls zunahmen. Die Lebensmittelpreise stiegen um 1,0 Prozent.
Die US-Notenbank hat wegen der hohen Inflation ihren Leitzins seit März schon um 150 Basispunkte angehoben. Aktuell liegt das Niveau bei 1,50 bis 1,75 Prozent. Offizielle Äußerungen von Fed-Notenbankern deuten stark darauf hin, dass der Leitzins bei der nächsten Zinssitzung abermals um 75 Basispunkte erhöht wird; die Terminmärkte preisen einen solchen Schritt derzeit zu rund 90 Prozent ein.
Kipppunkt für drohende Rezession findenIch hab mir mal die Zinskurve genauer angeguckt.
Genauer angeguckt soll heißen: die letzten 4 US-Rezessionen auf den Monat genau eingetragen (Daten sind von der FED) und geschaut wie sich die Zinskurve und die jeweiligen Marktzinsen samt Index zueinander verhalten.
Mittlerweile liest man viel über eine drohende Rezession. Gründe dafür gibts mehrere und alle sind hinlänglich bekannt.
Weiterhin bestehende Lieferkettenprobleme durch Corona, massive Inflation und jetzt droht sogar eine Energiekrise durch den Russland-Ukraine-Krieg.
Doch was verrät uns die Zinskurve über den Konjunkturverlauf?
Es heißt, dass eine negative Zinskurve eine Rezession ankündigt.
Dass sie kommt, gilt mitllerweile als ziemlich wahrscheinlich.
Aber wann sie kommt und in welchem Ausmaß sie kommt, ist reine Spekulation.
Der Blick zurück auf die vergangenen 4 Rezessionen zeigt eine auffällige Gemeinsamkeit.
Die negative Zinskurve selbst ist noch gar nicht das große Problem. Sie ist allenfalls ein Vorbote für das, was kommt.
Entscheidend ist der Moment, in dem der Markt realisiert, dass die Wirtschaft in eine Rezession abdriftet.
In dem Moment schießt die Zinskurve katapultartig nach oben und die Renditen der 2 Jährigen Bonds fallen in sich zusammen.
Nun sind die Indizes schon längst in einem Bärenmarkt mit Verlusten jenseits von >20% und man könnte ja meinen, dass eine Rezession schon ganz oder teilweise eingepreist ist.
Mit Blick auf die Renditen muss man das aber ganz klar verneinen.
Also Obacht, wenn die Zinskurve nach oben knallt und die Renditen in sich zusammenfallen.
Noch isses nicht soweit. Da momentan ausschließlich über Zinserhöhungen und kein Wort über Zinssenkungen geredet wird, ist der Tag X noch nicht in Sichtweite.
DIE FED UND IHR SPICKZETTELDie US Yield (10 Years) notiert kurz unter 3%. Bei 3,24% gibt es Resistance.
Die nächste stärke Resistance liegt dann bei 5,24%. Das hat die FED sicherlich auch auf dem Zettel.
Der Kursanstieg der Zinsen verläuft seit Sommer letzten Jahres in einem steilen Trendkanal.
Laufen die Kurse weiter ungebremst nach oben, dann erreichen sie die obere Begrenzung des
Trendkanals Ende September bei 5,24? ...(interessantes Datum).
Wir haben eine negative Zinskurve: Autsch!!!Es gilt als ungeschriebenes Gesetz, dass eine negative Zinskurve eine Rezession ankündigt.
Mit einer gewissen Vorlaufzeit von 9-12 Monaten wohlgemerkt.
Was es allerdings noch nie gab: Der Start des Zinserhöhungszyklusses fällt in die Zeit einer negativen Zinskurve.
Wem das nicht ganz so geläiufig ist: Die Zinskurve, also die Differenz aus 10- und 2 jährigen Staatsanleihen, ist negativ.
Man bekommt für langlaufende Anleihen einge niedrigere Rendite als für kurzlaufende Anleihen.
In der Folge sinken langfristige Investitionen und diese bedeuten eine geringere Wirtschaftsaktivität. Das führt unweigerlich in eine Rezession.
Ok, ganz ist soweit ist es noch nicht.
Es ist nur die gestiegene Wahrscheinlichkeit einer Rezession.
Es lohnt jetzt ganz genau hinzuschauen.
Die FED muss einen unmöglichen Spagat hinbekommen.
Sie muss einerseits die hohe Inflation bekämpfen und möchte andererseits nicht die Konjunktur abwürgen.
Beides gleichzeitig geht nicht.
Die galloppierende Inflation wirft ihre Schatten voraus und lässt der FED keine Wahl.
Im Ergebnis haben wir jetzt eine negative Zinskurve und ich hoffe, dass es nur ein Fehlsignal ist.
Abflachende Zinskurve: Das war's... fastIn Blau: Die Spanne zwischen den Zinsen der 10-jährigen ( TVC:US10Y ) und der 2-jährigen ( TVC:US02Y ) US-amerikanischen Staatsanleihen. Die blaue Linie wird also wie folgt aufgebaut: TVC:US10Y-TVC:US02Y.
In Orange: Der S&P 500 ( AMEX:SPY ).
Die rote Linie liegt bei 0. Wird diese unterschritten, bedeutet es, dass die kurzfristigen Zinsen höher als die langfristigen Zinsen wären. Man spricht in dem Fall von einer "inversen" Zinskurve. Historisch betrachtet war das Unterschreiten der roten Linie der Vorbote einer Rezession (leicht zeitversetzt ) und kein gutes Omen für die Aktienmärkte (rote Bereiche auf dem Chart).
Die rote Linie ist nun fast erreicht, aber nur fast.
Ob es wie in der Vergangenheit dazu führen wird, dass die Märkte in einigen Monaten schwächer notieren werden? Niemand weiß es. Ein paar Hedging-Positionen ins Depot aufzunehmen, kann aber nicht schaden...
Technologieaktien am Ende des Zyklusses? 30J GesamtsichtVorweg etwas zur Gesamtsituation: 3 grundsätzliche Dinge stehen für mich fest: 1. Ein auf Zins- und Zinseszins basierendes Finanzsystem wird alle ca 100 Jahre resetet, weil die Zinslast zu hoch wird. 2. Es gibt 30 Jahre-Zyklen und 3. starken Beschleunigungsphasen auf dem Aktienmarkt folgen auch starke Abschwungphasen.
zu 1. Wie resetet man ein Finanzsystem? Man entwertet die Schulden, indem man das Geld über Inflation entwertet. Hat man 1 Billion Schulden und schafft eine starke Inflation so kann man nominal 1 Billion zurückzahlen, hat aber effektiv nur z.B. die Hälfte an Wert dafür aufgewendet. Wie schafft man Inflation? 1918-1923 wurde die Produktion gedrosselt (mal bei Wikipedia unter Weltwirtschaftskrise und Hyperinfaltion nachlesen...) Es gab größeren Warenbedarf als produziert wurde, die Waren verteuerten sich. Löhne stiegen etc. die Spirale begann. Inflation begann bis zum Aberwitz Hyperinflation. Alle über x Jahre aufgehäuften Schulden konnten in Multibillionenhöhe mit Papierschnipseln zurückgezahlt werden. Neuanfang.
Wie drosselt man die Produktion? Aktuell mehrere Prozesse im Gang: A) Lieferkettenunterbrechung durch den festsitzenden Frachter (die "Ever green"?) war ein Ausgangspunkt. Der Frachtstau wurde bis heute nicht aufgelöst, weil die Umschlagtermialkapazität limitiert ist. Also stehen die Schiffe nach wie vor an, um Ihre Ware zu löschen. B. Produktionsreduktionen und Lieferunterbrechung im Zusammenhang mit Corona, was zu Preissteigerungen in den 2 wichtigsten Sektoren für Verbraucher führte: Bauwirtschaft-Immobilien-Mietpreise sowie Lebensmittel. C. Ukraine Krise spaltet den Energiesektor in Ost und West auf. Die Preise in allen Segmenten steigen, nun im 3. wichtigsten Verbrauchersektor Energie. Energie verteuert Wohnen, Produktion, Lieferkosten usw. und so dreht die Inflationsspirale weiter. Nur kurzzeitig? Aus meiner Sicht Unsinn. Das Energiethema umzustrukturieren dauert mind 1 Jahr. IN der Zwischenzeit entwickelt die Spirale Ihre Eigendynamik nach oben.
zu 2. Habe in den letzten Tagen einiges über die gefährliche Zinskorrelation der US Anleihen 10Y zu 2Y gelesen. Viele Charts reichen nur 10 Jahre zurück. Da kann so ein Bild entstehen. Ich schau, wenn ich meine Investments überprüfe, oft auf 20 oder 30 jahre charts, a) weil es 30 Jahrezyklen gibt und um das big picture zu sehen. Ich schau immer wie der chartverlauf 2000 neuer Markt crash und 2008 Immokrise war. Und da kann ich den Zusammenhang zwischen Aktienmarkt und Zinstrukturwechsel (also wenn die Vergütungshöhen von 10 zu 2 Jahren sich überkreuzen) gesamthaft nicht erkennen. Weder Aktienmärkte noch Gold reagieren da wirklich vorhersehbar, so dass man da aus der aktuellen Situation Schlüsse ziehen könnte, was zu tun ist.
zu 3. Ich habe den Nasdaq, als schnellst reagierenden Markt und den S&P 500 beides im oberen chartbereich mal gegen die Zinskurven gelegt und auch Gold im unteren chartbereich.
Vergleicht man das wirklich relevante Ereignis 2000 und jetzt, so sieht man, dass die flache 123 Anfangsphase durch ist. Die Beschleunigungsphase 2 mit 123 Dips auch, und wir am Ende oder kurz vor dem Ende der stark beschleunigten Rallyephase mit 60% Steigung sind. Was nicht ganz klar ist, ob wir im NaSdaq bereits das Top gesehen haben oder es der Zwischenhalt vor dem Finale war. Ohne den Ukrainedrop könnte das Bild auch so gedeutet werden, das wir erst am Zwischenhalt sind. Der entstandene Zwischentrompete könnte also durch Ukrainedrop verzerrt sein. Sicher wissen wir es erst, wenn es keine neues Hoch mehr gegeben hat und der 2 Beschleinigungstrend unterschritten wird siehe Vergleich 2000.
Sehr wahrscheinlich ist, der Bruch in OST Energie und Westenergie im Energiesektor wird vollzogen werden. Selbst wenn morgen der Krieg zu Ende wäre, das Rad wird nicht zurückgedreht. Politisch hat man da schon viel zu klar positioniert, dass man sich davon löst. Das hat zur klaren Folge, dass Energie teuer bleibt und damit alle Folge-Preise und -Löhne steigen. Damit haben Konsumenten die keine gleichartigen Lohnsteigerungen erfahren, weniger Kaufkraft. Darunter leiden sollte der Konsum. Wohnen, Mobilität, und Ernährung werden in den unteren Schichten zu fast Null Konsum führen, schlicht, weil kein Geld mehr übrig ist.
Wenn die These stimmt, die Inflation steigt, werden Märkte umgeschichtet. Von zyklischen Sektoren weg, hin zu Energie, Konsumgüter te.c also zu Dingen, die unbedingt gebraucht werden (Energie, Wasser, Nahrung, Drogerie). Die Rohstoffpreise steigen allen voran durch e-mobilität --> Kupfer und Co. , aber auch durch weiteren Abbruch der Lieferketten, wenn Rohstoffe aus Rußland versiegen und auch Nahrung. Alles in allem eine Menge Faktoren, die die Infaltion weiter treiben sollten. Nicht zuletzt sollten Geldmittel ggf auch in Gold als Inflationsschutz fliessen. Da aber auch eine Alternative im Bitcoin als potentiellem Wertspeicher liegt, ist das nicht sicher.
Von daher beobachte ich den NAsdaq weiter, wie sich die Formation nun entwickelt, reduziere Technologiewerte, baue Rohstoff- und Minenpositionen über ETFs weiter aus und schau welche Goldminenwerte oder ETFs interesant sind. Performanter ETF Kandidat ist zB. der weit gefächerte VanEck Global mining ETF, den man auch noch in Deutschland kaufen kann. Viele lukrative Sachen,Z.B. aus dem Hochdividensektor, aber auch viele ETFS wie z.B. Global X Copper ETF sind ja nur noch mit einem schweizer Tradingkonto kaufbar. Die werden ja durch die INformationsrichtlininien der EU in D zum Teil ja nicht mal mehr angezeigt.
Auf dass alles gut geht, Cristian Struy
Gold in Zinserhöhungsphasen: Kann das gut gehen?Gold findet ideale Rahmenbedingungen vor und kommt - abgesehen von ein paar Prozent Kurssteigerung durch aktuellen Russland-Ukraine-Konflikt - nicht so recht vom Fleck.
Nun hat die FED für nächste Woche die erste Zinserhöhung angekündigt und damit einen neuen Zinserhöhungszyklus eingeläutet.
Es stellt sich die Frage: Wie schlägt sich Gold in Zeiten von Zinserhöhungen? Kann das funktionieren?
Denn Zinserhöhungen sind theoretisch schlecht für Gold, weil steigende Zinsen auch den Realzins steigen lassen und Gold als renditetotes Metall gegenüber den steigenden Anleiherenditen relativ gesehen uninteressanter wird.
Wie auch in den vorherigen Analysen dieser Art soll ein kleiner Blick in die Vergangenheit helfen.
Ich habe mir die letzten 6 Zinserhöhungenphasen der US-Notenbank seit den 80er im Kontext mit weiteren Gold-relevanten Kennzahlen angesehen, um der Antwort näher zu kommen wie Gold durch die anstehende Zinserhöhungsphase navigieren könnte.
Als Resultat kann es hier keine Kauf- oder Verkaufsempfehlung geben, aber ein paar Insights zum BigPicture.
Zunächst einmal kann man im Chart sofort erkennen: Es gab Zinserhöhungsphasen sowohl mit steigendem als auch mit fallendem Goldkurs.
Zwei Phasen mit fallenden, zwei Phasen mit etwa gleich bleibendem, und zwei Phasen mit steigenden Goldpreis. 2:2. Oder eben 3:3, wenn ich die Phasen unveränderter Kurse berücksichtige. Also ausgewogen. Merken wir uns das 3:3 für später. Was auf den ersten Blick nach keiner klaren Tendenz und keiner klaren Regel aussieht, birgt auf den zweiten und dritten Blick doch einige interessante Details.
In den Gesamtkontext gehört die grundsätzliche Annahme, dass nicht nur das absolute Zinsniveau, sondern auch das Tempo der Zinserhöhung absolut entscheidend ist.
Und damit gehts in die Details. Reingezoomt sieht man:
-Die letzte Zinserhöhung um 1,00% gab es im Jahr 1989.
-Die letzte Zinserhöhung um 0,75% gab es im Jahr 1994.
-Die letzte Zinserhöhung um 0,50% gab es im Jahr 2000.
-Danach gab es nur noch Zinserhöhungen um 0,25%
-Die letzten 17 Zinserhöhungen waren Zinsschritte um jeweils 0,25%.
Die Notenbank agiert auffallend langsamer und damit deutlich marktschonender als früher.
Das hat auch leicht nachvollziehbare Gründe: Die Wirtschaft kann sich auf vieles einstellen, aber alle Mechanismen brauchen Zeit zur Anpassung und die Notenbank gesteht der Wirtschaft dies auch zu.
Man könnte auch sagen die Notenbank hat über die Jahrzehnte dazugelernt. Keine Zinspolitik mit der Brechstange, sondern maßvoll.
Die Negativ-Effekte von abrupten und zu schnellen Zinserhöhungen überwiegen die gewünschte Lenkungswirkung einer Zinserhöhung zur Inflationsbekämpfung.
Beispiel:
-Eine Zinserhöhung von 10% auf 11% entspricht 1 Prozent bzw. 10 Prozentpunkte.
-Eine Zinserhöhung von 0,25% auf 1,25% entspricht ebenfalls 1 Prozent, aber satten 400 Prozentpunkten.
Der klassische Basiseffekt kann schnell zu einem Problem werden.
Eine Vervielfachung der Zinsaufwendungen in einem Schritt würde die Finanzierungsmodelle vieler Unternehmen auf einen Schlag komplett in Frage stellen.
Und diese Politik der neuen Langsamkeit kommt letztlich auch Gold zugute.
Anpassungsreaktionen werden zeitlich gestreckt und sind für alle Märkte leichter verdaulich.
Um dies sichbarer zu machen habe ich im Chart die absolute Erhöhung und zum besseren Vergleich die annualisierte Erhöhung ergänzt (in der Sprechblase abgekürzt mit "Erhöhung ann.").
Die annualisierten Raten in den jeweiligen Zinserhöhungsphasen:
-ab 1984: 6,50%
-ab 1988: 3,25%
-ab 1994: 3,00%
-ab 2000: 1,75%
-ab 2005: 2,12%
-ab 2016: 0,75%
Wie performte Gold in Zinserhöhungsphasen?
Ein paar Insights zum Chart:
Erkenntnis 1: Gold ist in 2 der 3 letzten Zinserhöhungsphasen gestiegen.
Erkenntnis 2: Nur die letzten 3 Zinserhöhungsphasen sind in ihrer Struktur der heutigen Zeit sehr ähnlich. In puncto Erhöhung pro Zinssschritt und Dauer der Zinserhöhungsphase entspricht es dem, was man auch heute von der Zinspoltik erwarten darf. Frühere Zinserhöhungsphasen haben mit der heutigen Zinspolitik nur noch wenig zu tun. Seitdem die FED das Tempo ihrer Zinspoltik gedrosselt hat, kann Gold auch in Zinserhöhungsphasen steigen, obwohl ein Anstieg aus theoretischer Sicht erst einmal unlogisch erscheint. Denn immerhin beeinflusst ein höherer Zins auch den Realzins zu ungunsten von Gold.
Erkenntnis 3: In keinem früheren Szenario ist der Realzins so deutlich negativ wie aktuell, sodass Gold weiterhin sehr gute Rahmenbedingungen vorfindet.
Erkenntnis 4: Der Realzins sank leicht innerhalb der letzten 3 Zinserhöhungsphasen. Das könnte man damit begründen, dass die FED den Markt lange Zeit vorher auf die Zinswende vorbereitet und die Renditen am Anleihemarkt zum Zeitpunkt der tatsächlichen Zinserhöhung längst reagiert haben. Das erscheint mir durchaus plausibel, denn aktuell sind auch bereits 4 Zinserhöhungen voll im Markt eingearbeitet, obwohl es faktisch noch keine Zinserhöhung gab.
Wie eingangs schon erwähnt sind Zinserhöhungen theoretisch schlecht für Gold.
Das ist in der Praxis mit einem oberflächlichen Blick auf die Kurse aber nicht mehr ohne weiteres zu erkennen, denn Ereignisse werden vorweg genommen.
Bei einer rein stichtagsbezogenen Betrachtung wie hier muss man im Hinterkopf behalten, dass es im Zeitraum zwischen antizipierter, offiziell angekündigter und tatsächlicher Zinserhöhung Anpassungsreaktionen gibt.
Wie eingangs schon festgestellt, steht es bei den letzten 6 Zinserhöhungphasen 3:3.
Lässt man die ersten 3 Zinserhöhungphasen weg und betrachtet nur die letzten 3 Zinserhöhungphasen, dann wird aus dem 3:3 ein 2:1.
Der "old Shit" damaliger Notenbankpolitik ist aus meiner Sicht nicht mehr mit der heutigen kompatibel.
Ich denke es gibt gute Gründe nur Szenarien zu vergleichen, die einander wirklich ähnlich sind.
Quasi Äpfel mit Äpfel und kein Äpfel-Birnen-Kompott.
Fazit:
Die anstehenden Zinserhöhungen stehen nicht im Widerspruch zu einem steigenden Goldpreis.
Wer also angesichts der kommenden Erhöhungen mit einem Goldinvestment hadert; dem sei gesagt: Es mag andere Gründe geben, aber historisch gesehen, sprechen Zinserhöhungen nicht grundätzlich gegen Gold.
Inbesondere die durch den Russland-Ukraine-Konflikt explodierenen Rohstoffpreise werden die ohnehin schon sehr hohe Inflation weiter anheizen.
Die Makrodaten bieten weiterhin günstiges Fahrwasser für das Edelmetall.
Makrodaten sind aber keine guten Timing-Indikatoren für den ganz kurzfristigen Handel und deshalb als perspektivische Aussichten zu verstehen.
Der beste GoldindikatorGold hatte ich ja schon mehrmals thematisiert und auch den Zusammenhang von Gold und dem Realzins.
Der Chart soll noch einmal auf den Punkt gebracht die hohe Korrelation von Gold und Realzins zeigen.
In der Vergangenheit war jeder Peak beim Realzins ein Peak beim Goldkurs.
Diese Mechanik ist in der Corona-Zeit aus sehr speziellen Gründen außer Kraft gesetzt.
Ich würde aber dennoch behaupten, dass diese Marktlogik zeitlos ist. Sie ist salopp gesagt nur in schier unendlich viel Liquidität ersoffen und kehrt wieder zurück, wenn die große Liquidität wieder verschwindet.
Die aktuelle Situation ist völlig untypisch, weil der Goldkurs nicht vom extrem negativen Realzins profitieren kann.
Die aktuelle Situation ist auch ein zweischneidiges Schwert, weil sehr viel davon abhängen wird wie sich die Inflationsdaten in den nächsten 3-4 Monate entwickeln.
Der Markt spielt momentan die Karte für ein schnelles "back to normal" und schaut quasi durch die Inflation hindurch.
Diese Sichtweise hat eine gewisse Logik, weil Lieferkettenprobleme sich nach und nach auflösen werden.
Das Problem dabei: Es kommt langsam auch die Lohninflation ins Rollen, die ein zurückschnellen der Inflation unwahrscheinlicher macht und die Inflationsspirale in Gang hält.
Die Inflation wird zurück gehen, aber mit zunehmener Wahrscheinlichkeit deutlich langsamer als der Markt dies meiner Meinung nach aktuell einpreist.
Die Überraschung liegt auf der Oberseite: Long Gold
Abflachende Zinskurve: Warnung für die Aktienmärkte
In Blau: Die Spanne zwischen den Zinsen der 10-jährigen ( TVC:US10Y ) und der 2-jährigen ( TVC:US02Y ) US-amerikanischen Staatsanleihen. Die blaue Linie wird also wie folgt aufgebaut: TVC:US10Y-TVC:US02Y.
In Orange: Der S&P 500 ( AMEX:SPY ).
Die rote Linie liegt bei 0. Wird diese unterschritten, bedeutet es, dass die kurzfristigen Zinsen höher als die langfristigen Zinsen wären. Man spricht in dem Fall von einer "inversen" Zinskurve . Historisch betrachtet war das Unterschreiten der roten Linie der Vorbote einer Rezession (leicht zeitversetzt) und kein gutes Omen für die Aktienmärkte (rote Bereiche auf dem Chart).
Die blaue Linie notiert noch über der roten Linie, rauscht aber aktuell mit hohem Tempo nach unten.
Also: Vorsicht .
EURUSD: Schwächelt der Euro, wenn die EZB nicht reagiert?Da ich immer mal wieder auch den EURUSD trade, habe ich mich gefragt, wo die Reise perspektivisch wohl hingehen könnte.
Zumindest interessiert mich, was man theoretisch aus den Makrodaten ableiten kann. Was die Praxis draus macht, ist wie immer eine andere Frage.
Fürs reine Daytrading sicherlich nicht so relevant, aber ich fühle mich mit meinen Positionstrades wohler, wenn ich das BigPicture einigermaßen einordnen kann.
Einer der wichtigsten Einflussfaktoren für den EURUSD ist sicherlich der Renditeabstand amerikanischer und deutscher Staatsanleihen.
Das Devisenpaar und der Renditeabstand verlaufen fast spiegelbildlich zueinander.
Das resultiert aus der einfachen Tatsache, dass bei höheren Renditen mehr von der jeweiligen Währung nachgefragt wird.
Höhere US-Renditen bedeuten eine höhere Dollarnachfrage.
Nun hat die FED mehrere Zinserhöhungen angekündigt.
4 Zinserhöhungen sind mittlerweile eingepreist.
Die EZB macht dagegen gar nichts. Zumindest bisher nicht.
In der Vergangenheit lief EZB-Politik der FED-Politik um 6-12 Monate hinterher.
Den letzten Zinserhöhungszyklus der FED hat die EZB sogar komplett ausgelassen. Der Leitzins blieb bei Null.
In Zeiten hoher Inflation ist die Abwartehaltung der EZB aus meiner Sicht doch sehr bemerkenswert.
Dem Euro dürfte das kurz- und mittelfristig nicht helfen. Ich sehe daher eher eine Euroschwäche, weil die EZB viel zu lange wartet und überhaupt nichts unternimmt der galoppierenden Inflation irgendwas entgegen zu setzen.
Korrektur, Bärenmarkt oder CrashDas ist hier die Frage. Der DAX hatte gestern die Marke von 15.000 Punkte deutlich unterschritte und konnte sie dann zurückerobern. Im Video spreche ich über den Oktober als historisch bedeutenden Börsenmonat mit Tages-Crash-Potenzial, Zinsen und die Belastungen die uns am Aktienmarkt bevorstehen könnten. Außerdem liefere ich eine Definition für die Begriffe: Korrektur, Bärenmarkt oder Crash.