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Kipppunkt für drohende Rezession finden

cybershredder Aktualisiert   
Ich hab mir mal die Zinskurve genauer angeguckt.
Genauer angeguckt soll heißen: die letzten 4 US-Rezessionen auf den Monat genau eingetragen (Daten sind von der FED) und geschaut wie sich die Zinskurve und die jeweiligen Marktzinsen samt Index zueinander verhalten.

Mittlerweile liest man viel über eine drohende Rezession. Gründe dafür gibts mehrere und alle sind hinlänglich bekannt.
Weiterhin bestehende Lieferkettenprobleme durch Corona, massive Inflation und jetzt droht sogar eine Energiekrise durch den Russland-Ukraine-Krieg.
Doch was verrät uns die Zinskurve über den Konjunkturverlauf?
Es heißt, dass eine negative Zinskurve eine Rezession ankündigt.
Dass sie kommt, gilt mitllerweile als ziemlich wahrscheinlich.
Aber wann sie kommt und in welchem Ausmaß sie kommt, ist reine Spekulation.

Der Blick zurück auf die vergangenen 4 Rezessionen zeigt eine auffällige Gemeinsamkeit.
Die negative Zinskurve selbst ist noch gar nicht das große Problem. Sie ist allenfalls ein Vorbote für das, was kommt.
Entscheidend ist der Moment, in dem der Markt realisiert, dass die Wirtschaft in eine Rezession abdriftet.
In dem Moment schießt die Zinskurve katapultartig nach oben und die Renditen der 2 Jährigen Bonds fallen in sich zusammen.
Nun sind die Indizes schon längst in einem Bärenmarkt mit Verlusten jenseits von >20% und man könnte ja meinen, dass eine Rezession schon ganz oder teilweise eingepreist ist.
Mit Blick auf die Renditen muss man das aber ganz klar verneinen.

Also Obacht, wenn die Zinskurve nach oben knallt und die Renditen in sich zusammenfallen.
Noch isses nicht soweit. Da momentan ausschließlich über Zinserhöhungen und kein Wort über Zinssenkungen geredet wird, ist der Tag X noch nicht in Sichtweite.
Kommentar:
Kurze Ergänzung:
Ich hatte ganz bewußt den US-Markt gewählt, weil es 1.) immernoch die stärkste Wirtschaft ist und damit Zugwirkung für die Weltwirtschafts und 2.) weil die USA noch einen intakten Zinszyklus hat.

Das Szenario kollabierender Zinsen bei den 2jährigen Bonds sehen wir aktuell in Deutschland. 100 Basispunkte in knapp 4 Wochen von 1,3% im Peak auf jetzt nur noch 0,3% ist für die Verhältnisse am Anleihemarkt ein mittelschweres Erdbeben. Das dargestellte Szenario einer inversen Zinskurve, die in kürzester Zeit nach nach oben rennt, lässt sich in der Form aber nicht auf die deutsche und europische Wirtschaft anwenden wegen nicht vorhandener Zinszyklen.

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