Der DAX präsentierte sich einen Tag nach der FED-Leitzinsentscheidung am Donnerstag stabil, aber mit ausmachbarer, bearisher Tendenz.
Schauen wir zunächst auf die FED: diese erhöhte den Leitzins um 25 Basispunkte in eine Spanne von nun 4.75 bis 5%, wobei die Formulierungen von FED Chairman Powell auf der anschließenden Pressekonferenz noch einmal spannender waren: auf dieser betonte Powell, dass die Auswirkungen der Turbulenzen im Bankensektor unklar seien, stellte sogar heraus, dass der Leitzins im laufenden Zyklus gegebenenfalls noch stärker angehoben werden könne als dies derzeit erwartet wird – was sich entsprechend im FED Dot Plot bemerkbar macht.
In diesem sehen die stimmberechtigten FED-Mitglieder Ende des Jahres 2023 weiter ein Leitzinsniveau von 500 – 525 Basispunkten – eine Einschätzung, die der Terminmarkt gar nicht teilt, dass FED Watch Tool sieht mit 50%iger Wahrscheinlichkeit einen Leitzins, der im Dezember 1en Prozentpunkt niedriger um 4% notiert.
Die bearishe Reaktion im DAX kam dann wohl weniger von der FED, eher war diese auf Kommentare der Finanzministerin Yellen vor dem US-Kongress zurückzuführen, die hier in Bezug auf die Einlagensicherung sagte, dass man keinen „Blanko-Scheck“ für Einlagen ausstellen würde – was im Umkehrschluss nichts anderes bedeutet, als dass die Einlagen bei US-Banken doch nicht garantiert und sicher seien, anders als das, was man noch vor gut anderthalb Wochen hat vernehmen können.
Wie dem auch sei: es bleibt ein fader, bearisher Beigeschmack und im DAX liegt der Hauptfokus in den Wochenschluss nun auf der Region um 15.100 Punkte, die bei ein initialen Attacke zunächst verteidigt werden konnte. Sollte es in den Nachmittag seitens der US-Aktienmärkte zu Abgabedruck und einem Bruch tiefer kommen, wäre in den Wochenschluss mit einer Attacke auf und Fall unter die 15.000er Marke zu rechnen mit weiterem Abschlagspotenzial bis in Gefilde um 14.900 Punkte, eventuell auch tiefer.
Bullish würde ich hingegen erst mit einem Bruch über 15.300 Punkte.