Der DAX zeigt sich nach den erstaunlich restriktiven Ausführungen des FED Chairman Powell vor dem US-Kongress äußerst resilient.
Ich will ehrlich sein: wirklich Neues habe ich vom US-Notenbankchef bei seinem halbjährlichen Vorsprechen vor dem US-Kongress nicht gehört, aber die ausgesendeten Signale gingen doch recht deutlich und weiterhin in Richtung länger und höherer als seitens des Marktes erwarteter Zinsen. In diesem Zusammenhang verwies Powell auf die jüngsten Wirtschaftsdaten, die stärker als erwartet ausgefallen seien, was darauf schließen lasse, dass das Endniveau der Leitzinsen wahrscheinlich höher als zuvor erwartet ausfallen werde.
Powell führte weiter aus, dass es „ein langer und holpriger Weg» werde, die Inflation zum Zielwert der Notenbank von 2,0 Prozent zurückzubringen“ und weiter „Sollte die Gesamtheit der Daten darauf hindeuten, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt ist, wären wir bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen.“
Als Resultat zogen 2-jährige US-Zinsen auf über 5%, der S&P500 fiel zurück unter die 4.000er Marke. Abzuwarten ist nun, was die Wallstreet am Mittwoch aus den Ausführungen Powells macht: sollte es für den S&P500 unter die gestrigen Tiefs um 3.980 gehen, wäre auch im DAX mit einem Fall unter die 15.500er Marke und weiteren Abschlägen zu rechnen.
Sollte der Abgabedruck hingegen ausbleiben, könnte sich die morgendlich solide Vorstellung mit nahezu komplettem Aufholen der gestrigen „Powell-Abschläge“ fortsetzen und der DAX schon zügig in Richtung der 15.700er Marke streben – in meinen Augen ein sehr starkes und bullishes Signal.
In solch einem Szenario wäre meiner Einschätzung nach nicht auszuschließen, dass der DAX bereits zeitnah zu einer Attacke auf die 16.000er Region ansetzt.