SPX (S&P 500 Index)
Powell reitet einen toten GaulWie erwartet hat die US-Notenbank (Fed) in ihrem Juli FOMC-Meeting die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf einen Zielkorridor von 2,00-2,25 Prozent gesenkt. Das war's aber dann auch schon fast an kommentierungswerten Neuigkeiten. Bis vielleicht auf die Tatsache, dass die Fed ab 1. August auf eine weitere Bilanzreduktion verzichtet, wie wir ebenfalls bereits angenommen hatten.
Interessanterweise stimmten zwei der Gouverneure gegen eine Änderung und keiner der Beteiligten für mehr als die besagten 25 Basispunkte. Letzteres war mit Sicherheit eine Enttäuschung für so manchen Marktteilnehmer. Was vielleicht mehr über die Marktteilnehmer als über die Fed selbst aussagt.
Seltenes Hindenburg Signal gebildetMoin aus Hamburg
Mit dem Ausbruch Anfang Juli und dem Erreichen von 3000 hat der S&P das untere Ende der Sommerprognose 3000/3050 Punkte erreicht. In den letzten Wochen war eine steigende Anzahl von Divergenzen bei einigen Indikatoren beobachtet, dass der Ausbruch Anfang Juli wenig dynamisch war.
Im Tages- und Wochenmomentum bilden sich ebenfalls größere Divergenzen, die allein schon als Frühindikator für eventuelle Hochpunkte zu deuten sind. Noch wichtiger ist, dass sich der NYSE McClellan Oszillator mit dem Pullback der letzten Woche in den negativen Bereich bewegte, was ein neues Hindenburg-Signal auslöste. Wenn wir also keinen neuen Impuls auf dem US-Markt erhalten und keine neue Aufwärtsbewegung in einem Sektor (z.B. Banken oder Versorger) starten, wird es für den S&P sehr schwierig sein, das aktuelle Preisniveau zu halten. Im Gegenteil, der Defensiv- und Technologiebereich war bei der Rallye im Juni/Juli klarer Spitzenreiter. Sowohl bei Defensiv- als auch bei Technologieaktien sehen wir immer mehr Umkehrungen oder niedrigere Hochs, wobei insbesondere im Internetsektor wichtige Aktien an Dynamik verlieren. Passend dazu passt auch die aktuelle Meldung, dass das US Justizministerium sich sich sognannten FAANG-Unternehmen genauer ansehen will.
Gute Trades
Burger oder Bratwurst?Burger oder Bratwurst?
Die Idee:
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten aber auf die Frage Burger (S&P 500) oder Bratwurst (DAX) kann man an der Börse eine eindeutige Antwort geben – immer Burger!
Bei der vorgestellten Strategie handelt es sich um eine marktneutrale Long-Short-Strategie. Ich kaufe den S&P 500 Total Return Index und verkaufe den DAX. Dadurch, dass ich jeweils den S&P 500 Total Return Index long und den DAX short bin, ist die Strategie unabhängig von der direktionalen Marktentwicklung am Aktienmarkt. Mit anderen Worten: mein Aktienmarktrisiko ist null und ich setze nur auf die relative Bewegung zwischen amerikanischen und deutschen Blue Chips.
Der hier verwendete DAX, so wie wir ihn aus der Zeitung und dem Fernsehen kennen, ist ein Performance-Index. Das heißt, Dividendenzahlungen und andere vergleichbare Ausschüttungen werden reinvestiert. Damit gibt der DAX Performance-Index Auskunft über die vollständige Wertentwicklung des Portfolios aus den 30 größten deutschen Aktien.
Der uns bekannte S&P 500 repräsentiert die 500 größten amerikanischen Aktien und ist anders als der DAX ein sogenannter Kursindex. Das bedeutet, dass Dividendenzahlungen und andere Ausschüttungen nicht reinvestiert werden.
Die Folge davon ist, dass der DAX Performance-Index im historischen Vergleich stärker aussieht als er ist, weil die durchschnittliche Dividendenrendite von ca. 2,5% jedes Jahr akkumuliert wird. Das ist beim S&P 500 nicht der Fall. Dadurch wirkt die Performance des DAX auf den ersten Blick ähnlich gut wie die des S&P 500. Wenn man aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen will, ist es wichtig, entweder den DAX Kursindex mit dem S&P 500 zu vergleichen oder, wie in der vorgestellten Strategie, den DAX Performance-Index mit dem S&P 500 Total Return Index.
In der Praxis kann man die in Diagramm 1 dargestellte Performance dadurch erzielen, dass man z.B. einen S&P 500 Total Return-Long-ETF für 1.000 Euro kauft und einen DAX-Short-ETF (auf den DAX Performance-Index) für weitere 1.000 erwirbt. Diese Position würde man einfach halten und damit auf eine relativ bessere Performance von amerikanischen Aktien setzen. Es ist kein Stop Loss und kein Take Profit vorgesehen. Eine Investition ist jederzeit möglich. Saisonal ist die Outperformance vom S&P 500 Total Return Index gegenüber dem DAX allerdings im dritten Quartal besonders stark.
Warum es funktioniert:
Man kann im zweiten Diagramm gut erkennen, dass der DAX (blaue Linie) eine ähnliche historische Performance wie der S&P 500 (orange Linie) hat. Das Risiko gemessen durch die Standartabweichung, also die historisch aufgetretenen Schwankungen, ist im DAX höher als im S&P 500. Vergleicht man jetzt Äpfel mit Äpfeln und vergleicht den DAX mit dem S&P 500 Total Return Index (grüne Linie) der ebenfalls wie der DAX ein Performance-Index ist und Dividendenzahlungen und andere Ausschüttungen reinvestiert, ist das Bild sehr klar: Aktien aus Amerika sind den deutschen Titeln deutlich überlegen. Amerikanische Burger sind also besser als die deutsche Bratwurst!
Warum ist das aber nicht nur historisch so sondern wird auch in den nächsten Dekaden weiter so sein? Amerikaner haben eine stärker ausgeprägte Aktienkultur als wir Deutschen. Weit über 60% der US-Bürger besitzen Aktien und/oder Fonds und sind damit im heimischen Aktienmarkt investiert. In Deutschland beträgt die Aktionärsquote inklusive Fonds gerade einmal 13%. Wenn mehr Leute in Aktien investieren sind die Schwankungen geringer, weil sich unterschiedliche Interessen ausgleichen und ein panischer Abverkauf unwahrscheinlicher wird.
Die Marktkapitalisierung des DAX beträgt aktuell ca. 1.200 Mrd. Euro. Das Geldvolumen, welches man bräuchte, um die 30 Schwergewichte aus dem S&P 500 zu erwerben, beträgt mehr als zehnmal so viel. SAP ist aktuell mit einer Marktkapitalisierung von 116 Mrd. die wertvollste deutsche Aktie. Damit schafft sie es nicht einmal in die Top 30 aus dem S&P 500. Ein wertvoller Aktienindex ist nur schwer durch Hedge Fonds oder andere Spekulanten zu manipulieren. Es ist wesentlich einfacher, den DAX z.B. über Derivate in die Knie zu zwingen, als den S&P500.
Die insgesamt 500 Titel aus dem S&P 500 ergeben alleine über ihre Anzahl schon eine bessere Diversifikation als die 30 Titel im DAX. Das amerikanische Pensionssystem (401k) sorgt für permanente Mittelzuflüsse in den Aktienmarkt und schafft dadurch eine strukturelle Nachfrage nach amerikanischen Aktien. Außerdem sitzen die größten Fondsgesellschaften der Welt in Amerika. Blackrock und Vanguard sind prominent an vielen Unternehmen weltweit beteiligt. Wenn diese Asset Manager Aktien verkaufen, werden sie aufgrund ihres Home Bias eher deutsche als amerikanische Aktien veräußern. Patriotisch wie die Amerikaner sind, behalten sie ihre heimischen Aktien im Depot. Außerdem kommen die innovativsten und bekanntesten Firmen der Welt nach wie vor aus den USA.
Diese Gründe sprechen dafür, dass langfristig amerikanische Aktien weiterhin deutschen Titeln überlegen sind. Das Chance-Risiko-Profil des S&P 500 Total Return Index sollte langfristig dem des DAX überlegen sein. Burger schmecken an der Börse besser als Bratwürste!
Gut:
Sehr einfaches System
Nur ein Trade notwendig
Strategie arbeitet seit 28 Jahren sehr stabil
Einfach mit ETFs, Aktien oder Futures umzusetzen
Hohe Liquidität in den entsprechenden Indizes
Strategie ist breit diversifiziert
Geringe Transaktionskosten
Prämie lässt sich eindeutig erklären und ist über die Zeit stabil
Unkorreliert zu anderen Strategien
Marktneutrale Strategie
Schlecht:
Kein sinnvoller Stop Loss möglich
Kapital ist komplett gebunden
Teilweise lange Draw Down Phasen
Performance vor 2008 schwach
Interessant:
Verbesserung der Strategie durch individuelles Timing möglich
Strategie funktioniert im dritten Quartal besonders gut
Aktuelle Überperformance des S&P 500 ist sehr stark durch den Sektor Technologie getrieben
Die Idee ist auch für Sparpläne oder Einmalanlagen geeignet. Man sollte amerikanische Aktien oder Indizes bei der Auswahl bevorzugen, weil diese ein besseres Chance-Risiko-Profil aufweisen
Vor der FED Long - einfache Trading-Strategie - toller Trade
Die Strategie, die ich heute vorstellen möchte, ist eine der besten die ich kenne. Die Idee wurde im September 2011 ausführlich von David O. Lucca und Emanuel Moench in deren Paper „The Pre-FOMC Announcement Drift“ vorgestellt.
Die Grundidee ist, dass globale Aktienmärkte vor dem FOMC-Meeting ansteigen. Die Abkürzung FOMC steht für Federal Open Market Commitee und bezeichnet damit den Offenmarktausschuss der US-amerikanischen Notenbank, der FED (Federal Reserve Bank). Der FOMC besteht aus zwölf stimmberechtigten Mitgliedern, sieben davon gehören dem Ausschuss der Zentralbank (FED´s Board of Governors) an, die anderen 5 Mitglieder des FOMC werden aus den insgesamt 12 Präsidenten der Notenbank heraus bestimmt.
Das FOMC tritt achtmal im Jahr zusammen, um über die Geldpolitik der USA zu entscheiden. Dazu gehört maßgeblich die Festsetzung des US-amerikanischen Leitzinses, dessen Veränderung zu großen Resonanzen an den weltweiten Börsen führt. Weiterhin wird ein Ausblick für die künftige Zinsentwicklung gegeben und das FOMC entscheidet über mögliche Interventionen der FED an den internationalen Devisenmärkten sowie den Kauf von Staatsanleihen.
Um vom Pre-FOMC Announcement Drift profitieren zu können, gehe ich jeweils am Abend vor einer FOMC-Entscheidung den S&P 500 Long. Die Position halte ich insgesamt 24 Stunden bis nach der Entscheidung. Damit komme ich auf acht Trades im Jahr bei denen ich jeweils für 24 Stunden Long im S&P 500 bin. Für die Strategie ist kein Stop Loss und kein Take Profit vorgesehen.
Warum es funktioniert:
Verschiedene wissenschaftliche Studien zeigen, dass diese Strategie seit 1980 erfolgreich ist. In den letzten Jahren hat sich der Pre-FOMC Announcement Drift sogar noch weiter verstärkt. Insbesondere wenn die Zinsstrukturkurve in den USA flach und der Volatilitätsindex (VIX) hoch war, waren die 24 Stunden vor dem FOMC-Announcement sehr ertragreich.
Im Durchschnitt konnten mit den acht Tagen vor der Zinsentscheidung knapp 80% aller Gewinne im S&P 500 erzielt werden. Das heißt, wenn Sie immer nur 24 Stunden vor dem FOMC-Announcement den S&P 500 gekauft hätten, hätten Sie ca. 80% der Erträge eines Buy and Hold Investors erzielt und das mit deutlich weniger Risiko, weil Sie nur an 8 Tagen im Jahr Ihr Geld investiert haben. Dabei ist es egal, ob die FED die Zinsen angehoben, gleich gelassen oder gesenkt hat. Die eigentliche Zins-Entscheidung brachte insgesamt keine Rendite. Der Performanceeffekt war in Summe null. Wichtiger ist die Antizipation einer kapitalmarktfreundlichen Entscheidung der FED.
Warum funktioniert diese einfache Strategie so gut? Ich denke, dies liegt am Verhalten der institutionellen Investoren. In der Woche vor einer FED-Entscheidung beginnt die sogenannte „Blackout Period“. Diese Selbstverpflichtung, wonach vor der Bekanntgabe der FED- Entscheidung die Mitglieder des FOMC keine Reden halten und keine Kommentare zur Zinspolitik abgeben dürfen, führt zu einem Rückgang des Handelsvolumen und der Liquidität. Insbesondere direkt vor der Zinsentscheidung sind das Handelsvolumen und die Liquidität deutlich unter dem Durchschnitt.
Professionelle Kapitalmarktteilnehmer sind Risiko in der Regel übergewichtet. Vor so einem wichtigen und volatilen Event wie dem FOMC-Announcement neigen sie dazu, ihre Risiken zu reduzieren und sich eventuell sogar aus Aktien zu verabschieden bis sie nach der Zins-Entscheidung wieder mehr Informationen haben. Mit Beginn der „Blackout Period“ legen sie keine Mittelzuflüsse mehr an und sichern sich über Futures und Optionen gegen eventuelle Event-Risiken ab. Kommt es in so einem Marktumfeld nur zu geringen Aktien-Käufen, können diese Aufgrund der geringen Liquidität die Märkte überdurchschnittlich stark steigen lassen.
Für diese These spricht auch, dass vor einer Entscheidung nur relativ wenig über die FED und deren Strategie in Zeitungen geschrieben wird. Unmittelbar nach einer Entscheidung sind die Zeitungen voll mit Kommentaren zur FED. Die großen aktiven Asset Manager positionieren sich also nicht vor, sondern erst nach dem Event. Dadurch können mutige Investoren, die auf diesen Effekt vertrauen, eine Überrendite erzielen.
Termine FED-Zinsentscheid 2019
29. und 30. Januar 2019.
19. und 20. März 2019.
30. April und 1. Mai 2019.
18. und 19. Juni 2019.
30. und 31. Juli 2019.
17. und 18. September 2019.
29. und 30. Oktober 2019.
10. und 11. Dezember 2019.
Kurzfristiges, bärisches S&P 500 Szenario John Hussman beschreibt ein interessantes Szenario auf twitter: twitter.com
Der Markt zeigt aktuell historische Parallelen zu vorherigen "Crash Mustern", die ich im Chart markiert habe. Darüber hinaus zeigt sich in der Elliot Wellen Analyse ein ähnliches Bild, dass für Januar einen starken Rückgang der Kurse an den Weltbörsen erwarten ließe.
75% Trefferquote für die nächsten TageUm von der Weihnachtsmann-Rally profitieren zu können kaufe ich jedes Jahr zwischen dem 15.12. und dem 05.01. den S&P 500. Damit setze ich auf ein sehr stabiles saisonales Muster und bin 21 Kalendertage in den Aktienmarkt investiert.
Aufgrund der Feiertage findet in dieser Zeitperiode allerdings nur an durchschnittlich 13 Tagen ein Börsenhandel statt. Mit der Weihnachtsmann-Rally konnte man in den letzten 68 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 1,89% erzielen und hatte eine Trefferquote von 75%.
Warum es funktioniert:
Es gibt viele gute Gründe für eine Weihnachtsmann-Rally. Ein wichtiger Grund ist das sogenannte „Window Dressing“. Investmentfonds wollen zum Jahresende zeigen, dass sie in den Gewinner-Aktien investiert sind. Um diese Aktien noch schnell in den Jahresbericht zu bringen, müssen die Fondsmanager diese Titel kaufen. Die Kauforders treffen meistens auf eine geringe Liquidität am Markt und man kann schon mit verhältnismäßig kleinen Transaktionen die Kurse nach oben bewegen. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass Bonuszahlungen des Fondsmanagements an die Kalenderjahr-Performance gebunden sind und steigende Kurse zum Jahresende auch den Bonus für das nächste Jahr größer werden lassen.
Window Dressing ist aber auch ein Motiv für Firmenvorstände, die vor dem Jahresende ihre eigenen Aktien zurückkaufen um von ihren Kaufoptionen besonders profitieren zu können. Diese Optionen haben häufig ebenfalls den 31.12. als Stichtag.
Direkt nach dem Jahreswechsel kommt es dann zu Käufen von Aktionären die im letzten Jahr ihre Aktien nur aus steuerlichen Gründen verkauft haben. Dabei spricht man vom Tax-Loss-Selling. Um einen steuerlichen Verlustvortrag zu erhalten, wurden Aktien im letzten Jahr verkauft und werden dann zu Beginn des neuen Jahres wieder erworben.
Auch psychologische Gründe spielen wahrscheinlich eine Rolle, kann doch die Ferienstimmung und der starke Kaufwille zur Weihnachtszeit Ausstrahlungseffekte im Hinblick auf Aktienkäufe auslösen. So konnten Studien belegen, dass insbesondere in den USA Privatanleger häufig ihr Weihnachtsgeld nutzen um ihre Aktiendepots aufzustocken und damit auch die Weihnachtsmann-Rally weiter anheizen.
Außerdem hat die Weihnachtsmann-Rally eine sich selbstverstärkende Tendenz. Das Thema wird vor Weihnachten in den Medien thematisiert und Fondsmanager die über die Feiertage häufig keine Veränderungen an ihren Portfolios mehr vornehmen oder im Urlaub sind, werden tendenziell mit einer leichten Long-Position in die Feiertage und in den Jahreswechsel gehen.
Gut:
Sehr einfaches System
Leicht umzusetzen
Sehr hohe Liquidität im S&P 500
Nur ein Trade im Jahr bedeutet wenig Stress
Geringe Transaktionskosten
75% Trefferquote
Die Strategie funktioniert in allen getesteten Aktienmärkten
Der größte Verlust in den letzten 68 Jahren betrug „nur“ 4,32%
Schlecht:
Kein SL
Interessant:
Verbesserung der Strategie durch individuelles Timing möglich
Höhere durchschnittliche Rendite mit der Umsetzung im Dow Jones
Besonders gut funktioniert die Strategie generell bei amerikanischen Aktien
Kommt es zu keiner Weihnachtsmann-Rally gibt es häufig ein schlechtes Aktienjahr
S&P 500 bleibt richtungslos, SHORT bias bis 2814Der S&P 500 befindet sich zwischen 2604 und 2814 in einer Seitwärtsrange: Bei 2814 hat sich ein Doppeltop gebildet, und bei 2604 liegt das Oktober-Tief. Wir behalten unseren Short Bias: Es wurde kein neues Hoch erreicht und der Trend bleibt abwärts gerichtet (50er und inzwischen auch 200er gleitende Durchschnitt zeigen nach unten).
Das Short-Ziel ist 2604, und bei unterschreiten dieser Unterstützung das Jahrestief bei 2535. Als Stop Loss für einen Short-Trade kann das Doppeltop bei 2814 gewählt werden.
Wird die 2814 überwunden, rechnen wir mit einer Fortsetzung des Bullenmarktes.
Jahresendrally - JA - NEIN - Vielleicht - Die FED ändert allesDie US-Zinsen befinden sich nach Aussage von Fed-Chairman Jerome Powell nur noch knapp unter ihrem neutralen Niveau. Powell sagte im Economic Club of New York: "Die Zinsen sind, gemessen an historischen Maßstäben, noch niedrig, und sie liegen nur knapp unterhalb einer breiten Spanne von Schätzungen des Zinses, der aus Sicht der Wirtschaft neutral wäre - das heißt, wo sie das Wachstum weder antreiben noch bremsen." Anfang Oktober hatte der Fed-Chairman noch gesagt, dass die Geldpolitik der Fed von diesem neutralen Punkt noch weit entfernt sei.
Der Fed-Chairman verwies auf Prognosen der Mitglieder des Offenmarktausschusses FOMC, denen zufolge weiterhin ein solides Wirtschaftswachstum, niedrige Arbeitslosigkeit und eine Inflationsrate von nahe 2 Prozent zu erwarten seien. Er schränkte aber ein: "Wir wissen, dass sich die Dinge oft anders als die noch so sorgfältigste Prognose entwickeln. Deshalb hat gute Geldpolitik mit Risikomanagement ebenso viel zu tun wie mit einer Reaktion auf Basisszenarien."
Powell wies auch darauf hin, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der bisherigen Zinserhöhungen unsicher seien und dass sich diese mit Verzögerungen von einem Jahr oder mehr einstellen könnten. Deshalb werde die Fed weiterhin sehr genau die finanziellen und ökonomischen Daten analysieren und ihre Geldpolitik an dem sich ändernden Ausblick für Beschäftigung und Inflation ausrichten.
Einen großen Teil seiner Rede widmete Powell der Finanzstabilität. Er sagte, die zunehmende Verschuldung bereits hoch verschuldeter Unternehmen bedrohe die Sicherheit und Gesundheit des Kernfinanzsystems noch nicht. Allerdings beobachte die Fed die Entwicklungen in diesem Sektor genau.
Zum Aktienmarkt sagt er, die Bewertungen hier stimmten insgesamt mit historischen Orientierungswerten und den Kurs-Gewinn-Verhältnissen überein. Er sehe keine Exzesse, die die Finanzstabilität bedrohten.
Der Fed-Chairman wies außerdem auf diverse Risiken hin, die aus Sicht der von der Fed konsultierten Finanzmarktteilnehmer Stress auslösen könnten. Zu den aufgeführten Faktoren gehört laut Powell neben dem Brexit, dem Handelsstreit und den Budgetdiskussionen auch die Normalisierung der Geldpolitik.
Das hat den US-Dollar unter Druck gebracht und stellt vor der FED Sitzung am 19.12. eine Wende im Wording dar.
Die Zinserhöhungswerwartungen werden damit deutlich ausgepreist. Laut Bloomberg wird für 2018 eine weitere Zinserhöhung im Dezember mit 80% Wahrscheinlichkeit eingepreist. Das FedWatch-Tool der CME sieht am 19. Dezember 2018 mit 83% Wahrscheinlichkeit eine weitere Zinserhöhung eingepreist. Hier hat sich also nichts geändert. Bis zum 11. Dezember 2019 werden insgesamt laut CME mit 29%-iger Wahrscheinlichkeit (gestern waren es noch 40%) mindestens drei, mit 68% (gestern 75%) mindestens zwei weitere Zinserhöhungen erwartet. Das stellt eine deutliche Veränderung dar .
Tendenz also weiter für einen schwachen USD, steigender GOLD Preis und Aktien nicht so positiv wie die letzten Jahre :D
S&P 500 – long und short, oder länger long?Hallo zusammen,
ähnlich, wie der Dow, werden wir jetzt höchstwahrscheinlich eine Aufwärtsbewegung im SPX sehen (Wendepunkt: grüne Box).
Die Frage wird sein: wie viele Punkte wird der SPX schaffen? Ich denke, dass wir die Entscheidung vertagen müssen, ob wir ein neues Allzeithoch oder einen massiven Sell-off (Welle 4 bis etwa 2.200 Punkte) sehen werden. Nähere Informationen hierzu findet Ihr in meinen anderen Analysen zum SPX - siehe bitte Links unten.
Die Entscheidung könnte in meiner gelben Box im Chart fallen. Aktuell präferiere ich noch einen Sell-off. Das könnte sich aber schnell ändern, wenn der SPX impulsiv nach oben durchstartet. Sollte das so kommen, werden wir eine so genannte „Jahresendrallye“ sehen, wenn nicht, Tränen in den Augen einiger Banker, die dann weniger Boni kassieren. Wir werden sehen. Updates folgen.
Viele Grüße und viel Erfolg
tgo
S&P500 – Bärenmarkt bis in 2019 hinein?Hallo zusammen,
das ist eine Langzeitanalyse, die sich an all diejenigen richtet, die wissen wollen, was wir die kommenden Monate erwarten können. Ich denke, dass wir auf sehr interessante Chancen zusteuern, da sich der S&P 500 in einem übergeordneten Korrekturmodus befindet. Wir werden höchstwahrscheinlich einige gute Chancen für beide Richtungen bekommen.
Wo stehen wir?
Das Allzeithoch bei 2.872 war wohl doch eine Welle 3 höheren Levels (lila in Klammer), sodass wir uns jetzt mitten in der Korrektur-Welle 4 (lila in Klammer) befinden. Diese wird uns früher oder später auf tiefere Kurse zwischen 2.200 und 2.100 bringen. Das wird mit großer Sicherheit nicht schnell gehen, sondern sich in einer recht komplexen Korrekturstruktur bis ins kommende Jahr hinein auflösen.
Übergeordnet setzt sich die Struktur der Welle 4 zusammen aus ABC-Wellen (cyan). Der letzte Anstieg war Welle B (cyan), sodass wir uns jetzt mitten in der finalen Welle C (cyan) befinden. Diese setzt sich aber auch wieder aus einer abc-Struktur zusammen. Der letzte Sell-off war Welle a (lila in eckiger Klammer).
D.h., dass wir jetzt einen Anstieg (Aufwärtskorrektur-Welle b) erwarten können. Wenn das zutrifft, folgt dann die finale Welle c von C von 4 mit außerordentlich großem Potential, je nachdem wie weit Welle b hochkommt.
Wenn ich falsch liege, wird der SP 500 über die Welle b hinausschießen und den Aufwärtstrend wieder aufnehmen. Eine Aufwärtsbewegung ist so oder so fällig. Später können wir dann entscheiden, ob das aktuelle Szenario zutrifft, oder ob wir eher von höheren Kursen ausgehen müssen.
Ähnliches gilt im Übrigen auch für den Dow Jones…
Viele Grüße und viel Erfolg
tgo
Warnsignal #2: Small-Cap UnderperformanceIn den letzten Phasen eines Bullenmarktes gehören die Large-Cap Aktien zu den Outperformern . Kleinere Unternehmen sind zyklischer, und damit die risikoreichere Anlage. In einer Abkühlung der Wirtschaft werden sie als erstes verkauft. Das der S&P 500 schon seit zwei Monaten den Small-Cap Index Russell 2000 deutlich outperformt, spricht nicht gerade für eine gesunde Verfassung des Aktienmarktes.
Genauso wie der Russell 2000 den S&P 500 Mitte des Jahres zu neuen Rekordhochs geführt hat, könnte der schwache Small-Cap Index jetzt einer Fortsetzung des Abverkaufs im S&P 500 vorausgehen. Das Jahreshoch im Russell 2000 erfolgte einen ganzen Monat vor dem des S&P 500.
Heiße HexenViermal im Jahr kommt es an den weltweit wichtigsten Derivatebörsen zum großen Hexensabbat. Jeweils am dritten Freitag im letzten Monat des Quartals ist es so weit und weltweit tanzen die Hexen auf dem Parkett. Dieser Tag wird oft auch als „großer Verfallstag“ oder „großer Verfall“ bezeichnet.
An einem großen Verfallstag werden zahlreiche Terminkontrakte fällig. Es verfallen gleich drei Arten von Derivaten: Optionen auf Einzelaktien, Optionen auf Indizes und Futures auf Indizes – daher auch der Name großer Verfall. Am „kleinen Verfallstag“ werden lediglich die Optionen auf Aktien und Indizes fällig. Einen „kleinen Verfall“ gibt es jeden Monat, jeweils am dritten Freitag im Monat.
Um ganz einfach vom großen Verfall zu profitieren, kaufe ich den S&P500 oder auch den DAX vier Handelstage bevor weltweit die Derivate zum Hexensabbat verfallen. Ich eröffne am Montagabend in der Verfallswoche eine Long-Position im S&P500 oder im DAX. Damit gehe ich genau vier Tage vor dem Verfall Long und bin insgesamt 96 Stunden in die Aktienindizes investiert. Am Freitagabend verkaufe ich meine Position wieder. Das ganze mache ich viermal im Jahr. Jeweils in den Monaten März, Juni, September und Dezember. Diese Strategie produziert somit vier Signale pro Jahr und ist insgesamt nur 16 Handelstage im Jahr investiert, jeweils von Montagabend bis Freitagabend vor dem großen Verfall. Es ist kein Stop Loss und kein Take Profit vorgesehen. Das Ergebnis sieht wieder Mal sehr gut aus und lässt sich im oben stehenden Chart ablesen! Der Gewinn betrug 1,35% und die Strategie "Heiße Hexen" befindet sich seit 2003 aktuell auf einem All-Time-High.
Warum es funktioniert:
Derivate wurden nach dem Platzen der Dotcom-Blase für institutionelle Anleger immer wichtiger. Viele Quant-Hedgefonds und Algotrader sind am Terminmarkt aktiv. Das weltweite Volumen von Derivaten steigt seit Jahren stetig an.
Dementsprechend hat auch der große Verfall an Bedeutung gewonnen. Spätestens bis zum großen Verfall müssen alle Derivate gerollt werden oder sie verfallen entsprechend. Die Tage vor dem Verfall sind daher häufig durch ein hohes Handelsvolumen und viele Transaktionen geprägt. Dabei gibt es drei unterschiedliche Interessen die der Käufer oder Verkäufer eines Terminmarktkontraktes hat: Spekulation, Arbitrage oder Absicherung. Die größte Bedeutung in der Verfallswoche haben die Spekulanten.
Finanzprofis wissen natürlich um die Bedeutung dieses Tages. Durch die hohen finanziellen Ressourcen, die ihnen zur Verfügung stehen, können sie die Märkte für eine gewisse Zeit in die von ihnen als vorteilhaft angesehene Richtung treiben. Welche die vorteilhafte Richtung ist, hängt von der Zielsetzung der großen Akteure am Terminmarkt ab.
In der Woche vor dem großen Verfall sind hauptsächlich Spekulanten am Terminmarkt aktiv. Spekulanten haben nur ein Ziel: Gewinnoptimierung. Das bedeutet, dass sie kein Geld verdienen, solange der Basiswert in einem Seitwärtstrend läuft. Daher müssen sie versuchen, den Markt zum Steigen zu bringen – hierfür ziehen dann die meisten Akteure an einem Strang, so dass das auch oft gelingt und die Kurse vor dem Verfall durchschnittlich ansteigen. Marktakteure, die auf einen ruhigen Verfall gehofft haben und ihre Portfoliorendite durch den Verkauf von Call Optionen optimiert haben, werden bis zu Verfall gezwungen, ebenfalls Long zu gehen um ihre Risiken aus den geschriebenen Call-Optionen abzusichern. Durch diese zusätzliche Nachfrage steigen die Aktienkurse bis zum großen Verfall noch weiter an.
Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist die Maximum Pain Theorie. Institutionelle Investoren sind in der Regel in ihrem Basisportfolio Aktien long. Um die Rendite in trendlosen Phasen zu verbessern, schreiben sie Call Optionen und agieren damit als Stillhalter. Diese sogenannten gedeckten Kaufoptionen (Covered Calls) verfallen am dritten Freitag des letzten Monats im Quartal wie oben beschrieben. Steigen die Märkte im Vorfeld des Verfalls an, müssen die Covered Calls durch long Futures abgesichert werden. Die Ausprägungen waren diesmal auch extrem und es gab viel Absicherungsbedarf.
Nach dem Verfall werden diese Absicherungen häufig geschlossen, weil die Terminkontrakte verfallen sind. Es kommt also ein zusätzliches Angebot an Futures auf den Markt und die Kurse bewegen sich nach dem großen Verfall häufig in die entgegengesetzte Richtung. Dieser Effekt lässt sich bei vielen Aktienmärkten beobachten und deswegen kommt es mit dem Hexensabbat häufiger zu einem Trendwechsel. Besonders stark ist dieser Effekt, wenn auf die Indizes ein hohes Open Interest bei den Optionen existiert. Das bedeutet für die nächsten Wochen keine steigenden Kurse.
S&P500 wann kommt der nächste Rally-Schub?Der S&P 500 tut sich weiterhin schwer (Klagen auf hohem Niveau). Bis jetzt hat der US-Leitindex den Ausbruch aus seiner kurzfristigen Range nicht geschafft. Aber es scheint wirklich nur eine Frage der Zeit. Denn Verkäufer scheint es aktuell nicht zu geben und irgendwann schwappt die Gier über und einer fängt an zu kaufen… die Herde wird folgen.
Das Chartbild bleibt weiterhin bullisch. Kurse unter 2.488 Punkten bringen die Käufer in Bedrängnis. All jene, die innerhalb der Range zwischen 2.492,5 und 2.506 Punkten weitere Long-Positionen aufgebaut haben (dürften viele Institutionelle sein) liegen dann schief und müssen die Positionen abbauen.
In der nächsten Woche stehen wieder die US-Arbeitsmarktdaten an. Für ausreichend Zündstoff ist also gesorgt.