FED und der VERFALL Am Mittwoch hat die FED getagt und folgendes verkündet
- Leitzins bleibt bei 0,00 bis 0,25 Prozent (wie vom Markt erwartet)
- Kaufprogramm über 120 Milliarden Dollar (wie vom Markt erwartet)
- FED erwartet 2021 BIP-Wachstum von 6,5 Prozent (leicht über den Erwartungen vom Markt)
- Powell: Inflation von über 2 Prozent vorübergehend (wie vom Markt erwartet)
Die Federal Reserve (FED) hat ihren geldpolitischen Kurs bestätigt. Das war vom
Markt auch nicht anders erwartet worden. Die Notenbank will den Leitzins
nahe null halten und die Käufe von Staats- und Hypothekenanleihen wie
geplant fortsetzen, bis sich bei der Erreichung ihrer Ziele "substanzielle
Fortschritte" zeigen. Diese Nachricht haben die Börsen gestern temporär
gefeiert. Heute zeigt sich schon wieder eine gewisse schwäche. Die Fed strebt
nach ihrem Mandat Vollbeschäftigung und Preisstabilität an. Seit Juni 2020
kauft die Fed monatlich für 80 Milliarden Dollar Staatsanleihen und für 40
Milliarden Dollar Hypothekenanleihen. Der Beschluss, den Leitzins bei 0,00 bis
0,25 Prozent zu belassen, fiel mit elf zu null Stimmen. Die US-Währungshüter
zeigen sich angesichts der gestiegenen US-Kapitalmarktrenditen bislang
unbesorgt, da diese Entwicklung als Zeichen einer wirtschaftlichen Erholung
gesehen wird. Gleichzeitig sind die Notenbanker bestrebt, die Märkte von der
Notwendigkeit einer anhaltenden geldpolitischen Unterstützung zu
überzeugen. Für mich ist das ein gewissen Widerspruch, weil zu hohe
Kapitalmarkzinsen am langen Ende der Zinsstrukturkurve die
Finanzierungsbedingungen verschlechtern und damit das Wachstum bremsen.
Dennoch erwartet die FED für 2021 ein deutlich stärkeres Wachstum und hebt
ihre Prognosen an.
Die FED prognostiziert ein stärkeres Wirtschaftswachstum, eine höhere
Inflation und eine niedrigere Arbeitslosigkeit. Ihre mittlere Projektion zeigt,
dass das US-Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2021 um 6,5 Prozent wachsen wird
(Dezember-Erwartung: 4,2 Prozent). Sie erwarten zudem, dass die
Arbeitslosigkeit bis zum Jahresende auf 4,5 Prozent fallen wird. Derzeit beträgt
die Quote 6,2 Prozent. Im Median erwarten die Notenbanker auch, dass sich
die Inflation in diesem Jahr auf 2,4 Prozent verstärkt (Dezember-Erwartung: 1,8
Prozent). Danach rechnen sie jedoch mit einer Verlangsamung auf 2,0 Prozent
im Jahr 2022 und 2,1 Prozent im Jahr 2023. Powell sagte, dass der diesjährige
Anstieg des Preisdrucks vorübergehend sein werde; die Inflation steige auch
wegen Basiseffekten.