Schulz-Team-Analytik

Ethereum - Bodenbildung u. Top-Szenario #4 Einstieg 2/3

Short
COINBASE:ETHUSD   Ethereum
Guten Tag liebe Trader,

Ethereum entwickelt sich bullisher als erwartet. Strukturell gibt es einige Nüsse zu knacken, doch scheint es als würde die Bitcoin-Herrschaft in Frage gestellt werden... zumindest irgendwann in Zukunft. Man könnte den Sachverhalt auch umdrehen und behaupten, dass ETH sich in einem klaren Aufwärtsimpuls befindet und lediglich die Marktwirkung des BTC den endgültigen Ausbruch verhindert. Und genau um diese Gretchenfrage geht es im heutigen Beitrag. Doch zunächst unsere Kursszenarien:

  • 1. primäres Szenario

    Einstieg 2/3: 2527.59 $ - 2601.57 $ (untere orangene Box)
    Zielzone: 8539.6 $ - 10799.82 $
    Zyklus-Top: c. a. 14000 $

  • 2. sekundäres Szenario

    Einstieg 2/3: 1593.05 $ - 1.730,47 $ (untere gelbe Box)
    Zielzone: 10007,13 $ - 11338.96 $
    Zyklus-Top: c. a. 17600 $

3. Alternative

Ein Bruch der 1009.01 $ (rote Linie) würde unsere Szenarien ungültig machen.
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Bemühen wir den Vergleich zwischen ETH und BTC im Jahr 2021 so fällt auf, dass ETH sein vorläufiges ATH im Frühjahr deutlich später und in Relation deutlich höher bzw. auch prägnanter als BTC ausgebildet hat. Der folgende Abverkauf fiel hingegen in seiner Ausprägung ähnlich aus (BTC -53 %; ETH -60 %). In der folgenden Aufwärtsbewegung konnte ETH erneut den BTC dominieren (BTC +140 %; ETH +186 %) und auch die aktuelle Korrektur geht an ETH (BTC -39 %; ETH -26 %).

Soweit die Ausprägung, doch strukturell ähneln sich die Verläufe doch sehr, so wie wir es im Kryptomarkt gewohnt sind. Sobald Bitcoin eine Bewegung macht, folgen die Altcoins (auf unterschiedlichen Niveaus). So hat ETH im ersten Abverkauf ebenfalls eine krude Konsolidierung hingelegt, welche seither als Boden fungiert. Eine valide Struktur nach Elliott-Wellen ist jedoch in dieser Bodenbildung leider nicht zu erkennen. Wir hatten im Fall des BTC zwei Exkurse zu Herrn Wyckoff gemacht, doch auch dessen These hilft uns an dieser Stelle nicht weiter.

Betrachten wir nocheinmal den groben Verlauf des BTC, so sehen wir in der Bodenbildung eine Anhäufung von 1-2-Wellen (ähnlich wie der aktuell imminenten Struktur beim BTC, welche wir besprochen hatten), die von einem ABC-Impuls gefolgt wird. Übergeordnet ergibt sich das Bild eines Flats, auf dessen Basis unsere Analysen beruhen.
Für ein solches Flat muss dem ABC-Impuls (welcher das ATH hervorgebracht hat) auch eine ABC-Korrektur vorgehen. Rein technisch ist diese ABC auch so eingetroffen, wie wir es in einem Methodik-Beitrag aufgeschlüsselt haben, nur die Welle C findet in der Bodenbildung einen äußerst unsauberen Abschluss. Hier bildet sich eine Art Sechsfachboden auf Basis einer 1-2-Struktur, welche aufgrund der abfallenden Ausprägung bearish ist. Dieser Boden erscheint somit unabgeschlossen, da diese Struktur nicht durch eine weitere Korrektur abgeschlossen wurde. Stattdessen sehen wir ein neues ATH. Nun könnte man sagen, dass dies nicht weiter tragisch ist, da die 1-2-Struktur durch den bullishen Ausbruch invalidiert wurde, aber hier beginnen die übergeordneten strukturellen Probleme.

Bitte betrachten Sie das Handelsvolumen der Bodenbildung - es ist signifikant! Vom vorläufigen ATH bis zum Impuls nach der Korrektur ist das Volumen c. a. 30 % höher, als der komplette Impuls, welcher die besagte 1-2-Struktur negiert und das aktuelle ATH bildet - und dieser Impuls erstreckt sich über mehr als den doppelten Zeitraum.

Um noch eine Relationsebene aufzumachen: der Bullrun 2020/21 zum vorläufigen ATH weist über 100 % mehr Handelsvolumen als die umstrittene Korrektur auf (zugegeben in einem größeren Zeitraum, aber in diesem Fall ist das ein gesunder Impuls). Der aktuelle Impuls hat aktuell ebenfalls das doppelte Handelsvolumen der aktuellen Korrektur, nur ist diese Korrektur noch lange nicht abgeschlossen.
Somit folgt dem ersten Impuls eine halb so starke Korektur, welche widerum von einem halb so starken Impuls gefolgt wurde, aber nun einer potenziell doppelt so starken Korrektur gegenüber steht.

Es ist insgesamt davon auszugehen, dass die letzte ATH-Bildung beim BTC komplett abverkauft und zurück zur 1-2-Bodenbildung führen wird, welche dann erneut aktiviert wird und abgeschlossen werden muss.
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Jetzt habe ich lange über den BTC geschrieben und versuche nun die Überleitung zu ETH hinzubekommen. ETH hat strukturell einen ähnlichen Verlauf genommen. Einen ersten Unterschied finden wir jedoch in der Bodenbildung, welche noch unsauberer ist, als die des BTC. Hier sehen wir zwischen Mitte Mai und Mitte Juni eine 1-2-Struktur gefolgt von einer niedrigeren 1-2-Struktur. Generell müsste man an dieser Stelle davon ausegehen, dass es nocheinmal richtig herunter geht.
Da wir beim Bitcoin in dieser Phase einen Sicherheits-Einstieg als Hedge auf steigende Kurse platzierten, haben wir bei ETH ebenfalls eine Long-Position um 2k eröffnet. Allerdings gegen unsere Überzeugung, dies war rein strategisch.
Denn wir hatten aufgrund der Struktur mit Kursen wenigstens Richtung 1,5k bis herunter auf 1,3k gerechnet. Was widerum technisch dagegen sprach war, dass ETH bereits unsere primäre Einstiegs-Zone (untere gelbe Box) in der Bodenbildung erreicht hatte. Nur erschien uns das aus der Logik zu wenig, so wie wir es aktuell beim BTC im Zusammenhang mit der SKS sehen.

Auch in dieser Situation wussten wir aufgrund der widersprüchlichen Signale keine Handlungsempfehlung als den besagten Hedge auszusprechen, was sich strategsich begründet hat und letztendlich alles andere als falsch war.

Im weiteren Verlauf hat sich auch bei ETH ein Flat entwickelt, jedenfalls etwas annähernd ähnliches. Nur sind hier die ABCs leider genau so unsauber, wie die Bodenbildung. Dennoch konnte auch in diesem Fall von einem nicht-nachhaltigen Impuls ausgegangen werden, dessen Abschluss wir nach 113 Tagen und einer 183 %-Bewegung auf 0,8 % genau prognostiziert haben (unsere Prognose: 4828 $; ATH: 4867 $) und nun sehen wir die Korrektur.
Diese Korrektur bereitet uns tatsächlich Kopfzerbrechen. Zum einen stellt sie sich als recht bullish heraus, da die Abverkäufe nicht so nachhaltig wie beim BTC sind und das ATH sogar ein zweites Mal angelaufen wurde. Dagegen ist derer Struktur erneut ein einziger Graus. Wir sehen eine undefinierbare Korrekturwelle 1, welche sich aus einer ABC bildet, die widerum aus einer bullish strukturierten B besteht (erneut eine 1-2, jedoch aufwärtsgerichtet) und so fast ein Flat auf der kleineren Ebene formt... alles ganz ganz komisch. Was hier die 1 ist oder wo alternative 1en liegen, können wir bisher nicht klar sagen. Möglicherweise ist ETH bereits in der 3, aber das ist alles sehr unklar, in etwas wie in der komischen Bodenbildung.
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Dennoch lässt sich festhalten, dass die Korrektur nicht die bearishe Ausprägung aufweist, welche wir erwartet haben. Somit sehen wir im Vergleich zum BTC auch einen weniger starken Abverkauf. Dieser sollte sich primär in der türkisen Box erschöpfen und die Trendwende ausbilden. Optimal wäre ein Bereich zwischen 2730 $ und 2770 $, oder aber in der unteren orangenen Box, also generell im unteren Teil der türkisen Box.

An dieser Stelle bildet sich allerdings die erste alternative Abbiegung. Wie beschrieben ist die Zählung der jetzigen Korrektur nicht sonderlich eindeutig. Möglich wäre im primären Fall, dass wir im ATH eine Welle 1 gesehen haben, welche nun von einer 2 gefolgt wird, die wir widerum in beschriebener Zone zur Trendwende ansiedeln würden. Andernfalls würde die Abbiegung darin bestehen, dass sich tatsächlich ein extended Flat ergeben hat und die Türkise Box die Korrekturwelle 1 oder 3 bildete - aber wie gesagt, die Zählweise ist hier nicht so eindeutig. Dies würde entsprechend bedeuten, dass es weiter herunter geht.
Ausschlißelich technisch betrachtet würde somit erneut die untere gelbe Box zwische 1,7k und 1,6k relevant werden. Zieht man zu dieser Betrachtung allerding noch die unabgeschlossene 1-2-Struktur aus der Bodenbildung hinzu, würde diese wahrscheinlich wieder aktiv werden, sodass doch laut logischer Interpretation das alte Ziel von unter 1,4k relevant wird. Aber dies wird im weiteren Verlauf klarer prognostizierbar werden.
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Folgen wir aber weiter dem primären Fall so sollte die Trendwende innerhalb der türkisen Box passieren und zunächst in die pinke Box führen. Hier finden wir erneut zwei Möglichkeiten. Was tatsächlich eine bedeutende Rolle spielt ist der Verlauf des BTC. Sollte sich letztendlich doch noch die SKS ausbauen wird für ETH das eigene Kursniveau kriegsentscheidend.
Zur Zeit befindet sich der BTC in einer schwammigen Position: ist die rechte Schulter gebildet, oder kommt sie noch?
Sollte der BTC erneut auf das Tief vom 04.12. korrigieren, wird ETH wahrscheinlich in die türkise Box fallen. Der BTC ist in diesem Fall aber noch auf den Beinen, solange dessen Tief nicht unterschritten wird. Ein erneuter Versuch die rechte Schulter zu bilden wäre möglich. ETH hingegen wäre nun auf einer tieferen Ebene und würde mit dem Anlauf in die pinke Box selber eine SKS bilden. Um eine bessere Interpretation dieser Situation zu ermöglichen vergleichen Sie bitte die Kursverläufe vom BTC und ETH seit dem 04.12. und Sie werden feststellen, dass der BTC relativ zu ETH höher steht (eigentlich absurd, wenn man bedenkt wie schwach der BTC ist und wie stark ETH). Dies würde wie beschrieben dazu führen, das ETH eine Ebene tiefer fällt und die SKS bildet.
Und erneut muss ETH die türkise Box verteidigen, doch nun nicht mehr in einer Korrekturwelle 2 eines Impulses, sondern in einer Korrekturwelle 3 (vielleicht sogar 1) einer Korrektur, was eine grundlegend andere Situation ist - deutlich bearish!
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Nimmt ETH aber auch diese Abzweigung nicht und folgt dem primären Szenario, so wird erneut das ATH angelaufen und dieses Mal wahrscheinlich nachhaltig gebroch.

Falls Sie unsere Beiträge verfolgen und unsere letzten Ausführungen zum BTC gelesen haben, ist Ihnen wahrscheinlich bewusst, dass der BTC äußerst schlecht dasteht und mit strukturellen Problemen auf der kleineren zeitebene zu kämpfen hat. Bei ETH ist es aber nun so, dass die übergeordnete Situation fragwürdig ist. Ob Fisch oder Fleisch muss sich noch herausstellen und es ist hier noch viel schwieriger Handlungsempfehlungen auszusprechen. Primär sieht es noch ganz gut aus, so wie es beim BTC primär noch nach der SKS aussieht (auch wenn die SKS ebenfalls bearish ist, aber bullisher als die Alternative), doch die Strukturen sind unsauber und schwach. Es herrscht kein starke Struktur oder Trend vor, auf die man sich beziehen könnte. Die Chancen stehen in keinem Verhältnis zum Riskio. Es ist durchaus vorstellbar, dass Eth nocheinmal um 60 % bis 70 % abverkauft, ehe es zu neuen ATHs abgeht. Aber in diesem Fall hätten wir wenigstens Gewissheit.

Auf was gilt es nun zu achten? Die 3809.96 $ (gestrichelte blaue Linie) in Kombination mit 3753.84 $ (gestrichelte orangene Linie) dienen zur Zeit als Konsolidierungsparameter und bieten Unterstützung. Es ist durchaus möglich, dass sich auf dieser Basis eine weitere Zählung finden lässt, welche bullisherer Natur ist. Nur leider ist die Struktur zu ungeordnet, um dies klar zu erkennen. In diesem Fall und falls ETH diese Unterstützung halten kann, trotz des kommenden BTC-Abverkaufs, könnte hier die Korrekturwelle 2 des Impulses liegen (doch fehlt uns dafür die Vorstellung).
Sobald die Unterstützungs-Zone fällt, geht es ratzfatz in die türkise Box.

Ich wiederhole meinen Rat: "Dies ist eine Situation in der man am besten garnichts macht und abwartet"
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