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King Dollar: Der ultimative WSI Kompass

TVC:DXY   US-Dollar Währungsindex
„Was war denn am letzten Freitag mit dem US-Dollar los?“

Diese Frage haben wir übers Wochenende vielfach erhalten. Und diese Frage ist gut. Sehr gut sogar.

Die Antwort und die Implikationen der stark-bullischen Raketen-Bewegung kann nur gegeben werden, wenn wir innehalten und den sogenannten „König“ der Währungen technisch und fundamental betrachten.

Die Bewegungen am Freitag vs. Gesamtapril

Es ist kein Geheimnis, dass der USD im April auf Tauchstation gegangen ist. Der Dollar-Index (DXY) fiel ca. 3.2%, was einer Raketen-artigen ca. 430 Pip Bewegung im EUR/USD entspricht.

Die Begründung lag zum einen in der dovishen Haltung der FED, welche im letzten Zinsmeeting noch einmal willensstark bestätigte, dass der Leitzins bis 2022 nicht angerührt wird und es viel zu früh für Diskussionen über hawkishe Maßnahmen sei.

Demnach: Keine FED Hawks, keine steigenden Renditen auf US-Staatsanleihen, kein Interesse an USDs und deshalb USD Verkäufe.

Am Freitag – ende des Monats UND Ende der Woche – gab es jedoch eine heftige Gegenbewegung, die so gar nicht ins Bild der dovishen FED passte:

Ist dies die Trendwende gen Norden?

Technisch

Technisch gesehen haben zum ersten Mal seit ca. 4 Wochen ein steigendes Hoch gebildet. Damit ist 50% der Definition eines Abwärtstrends (fallende Hochs + fallende Tiefs) invalidiert.

So richtig befreit haben sich die DXY-Bullen aber erst, wenn die starke WS-Zone bi ca. 91.38 – 91.43 überschritten wird. Diese wurde mehrere Male in der Vergangenheit sowohl als Unterstützung, als auch als Widerstand genutzt. Eine Klare Liquiditätszone:


Technisch gesehen war der Anstieg am Freitag insofern relevant, als dass der April-Abwärtstrend neutralisiert wurde. Die Bildung eines höheren Tiefs an der US-Zone bei ca. 91.12 – 91.15 würde mit hoher Wahrscheinlichkeit den Ausbruch über die o.g. Schlüsselzone vorbereiten.

Fundamental

Im fundamentalen Bereich wird die Antwort etwas kniffliger, denn die stark-bullischen Bewegungen des USDs fielen auf einen Tag, an welchem Portfolios typischerweise „rebalanced“ – also neu-gewichtet werden.

Was bedeutet dies? Im Grunde ganz einfach: Stellt Dir vor Du bist ein Portfoliomanager mit 10 Mrd. USD unter Management. Cool, oder? 😊

In Deiner Strategiebeschreibung heißt es „Wir gewichten den US-Dollar zu 50%. Die Gewichtungen werden zu jedem 01. Des Monats angepasst.

Anfang April hattest Du also 50% USD im Portfolio. Dieser verlor in den darauffolgenden 30 Tagen aber ca. 3.2% an Wert. Nun hast Du also nur noch ca. 46.8% USD im Portfolio.

Ups… Du möchtest natürlich Dein Versprechen gegenüber Deinen Investoren einhalten. Die einzige Möglichkeit: USD kaufen und das so lange, bis Du wieder bei 50% bist.

Aha! Am Freitag kam es also wohl zu starken USD-Käufen. Und in welche Richtung ist DXY geschossen? Genau, gen Norden:

Die Bewegungen können also zu einem großen Teil mit Portfolio Neugewichtungen erklärt werden. NICHT mit Fed-basierten Logiken – der eigentliche Werttreiber des USDs.

In der Tat haben wir dieses Phänomen auch im letzten Monat beobachten können:


Wir sind uns bewusst, dass es am Freitag auch einen Impfreport gab, welcher ein leichtes risk-off Szenario ausgelöst hatte. Aber DXY ist schon lange nicht mehr DER sicherer Hafen, welcher er im letzten Corona Jahr war.


Die offene Frage…

Diese Woche müssen wir nun also ganz genau beobachten, ob die Bären wieder die Oberhand gewinnen und DXY gen Süden drücken.

Ist dies NICHT der Fall, können wir den Anstieg in DXY NICHT mehr NUR auf Portfolio Neugewichtungen schieben.

In diesem Fall fängt der Markt an zu glauben, dass die FED „Hinter der Zinskurve“ liegt. Bedeutet: US-Wirtschaftsdaten waren und sind so dermaßen gut, dass dies zu einem schnellen und nachhaltigen Anstieg der US-Inflation führen wird, welchen die FED nicht mehr ignorieren kann.

In diesem Szenario müsste die FED Ihre Forward-Guidance „ver-hawkisieren“, was dem USD dann noch weiteren Antrieb gen Norden verleihen würde.

Diese Woche achten wir also darauf, ob DXY endgültig über die Marke von ca. 91.43 gen Norden bricht ODER ob die USD-Bären den USD zurück unter das letzte Hoch bei ca. 91.12 drücken.

USD-Thematik durch EUR/USD Trades spielen:

EUR/USD hat im USD-Index (DXY) ein Gewicht von ca. 60%. Der Euro läuft also nahezu invers zu DXY. Dies ist eine wertvolle Erkenntnis, welche wir für uns in dieser Woche technisch ausnutzen können:



In D1 haben mit letzte Woche Donnerstag einen Doji mit anschließender bärisch Engulfing gebildet. Dies ist charttechnisch bärisch zu bewerten. Ein Alarm sollten wir uns bei 1.2150 setzen. Brechen wir dort gen Norden, wird EUR/USD mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter von Bullen dominiert werden.

In H4 sehen wir, dass wir bei ca. 1.1985 – 1.1993 an eine Liquiditätszone kommen. Diese ist von Käufern dominiert. Bei klar bullishen Triggern sollten wir hier also Kaufen.

Ein Bruch gen Süden mit anschließendem bärischen Re-Test kann für Shorts genutzt werden.

WSI Fazit

Wir lieben Charttechnik. Wir traden Charttechnik und finden damit lukrative Einstiege. Dennoch versuchen wir die Bewegungen der Märkte stets mit LOGISCHEN Argumenten beleuchten, welche sich fundamental an den wirklichen Prozessen der Wall Street orientieren.

Mit dem Konzept der Portfolio Neugewichtungen habt Ihr nun ein Konzept in Eurem Repertoire, welches Euch in Zukunft ein weiterer Kompass zu Markt sein kann.

Auf eine erfolgreiche Tradingwoche!

Meikel & Euer Team WSI

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