Hallo Trader, die ersten 6 Monate des Jahres sind vorbei. Und wir können uns wohl einig sein: DAS WAR HART Ukraine Krieg, Mega-Inflation, ZinsĂ€ngste, Lieferketten - probleme, Energiepreisexplosion - all das waren die "Zutaten" fĂŒr den perfekten Sturm an den MĂ€rkten. Zeit fĂŒr einen kleinen RĂŒckblick und einen Ausblick.
Fangen wir einmal mit der fundamentalen Situation an:
Beginnen wir direkt mit dem schlimmsten Ereignis des Jahres 2022 - der Krieg in der Ukraine. Dieser zieht sich nun inzwischen schon Monate und neben dem menschlichen Leid hat der Krieg vor allem fĂŒr einen enormen Preisanstieg bei Energie und Rohstoffe gesorgt. Politische Börsen haben eigentlich ja kurze Beine - in diesem Fall muss man leider sagen, dass dies hier nicht stimmt, denn die Auswirkungen auf Wirtschaft und Politik sind gewaltig.
UKRAINE KRIEG đșđŠđ·đș Die NATO rĂŒstet massiv auf. Die USA wird wieder Truppen in Europa stationieren und wir werden wohl auf Jahre noch mit den Folgen der steigenden Energiepreise zu kĂ€mpfen haben. Sogar ein Gasembargo Russlands ist nicht ausgeschlossen.Die Folgen fĂŒr die Wirtschaft sind noch nicht gĂ€nzlich abzuschĂ€tzen, doch immer öfter macht auch das Wort Rezession die Runde. Wir können nur hoffen - vor allem fĂŒr die Menschen in der Ukraine (aber auch fĂŒr uns selbst), dass dieser Krieg bald endet!
INFLATIONđ» +7,9% Inflationsrate + 38,3% steigende Kosten bei Energie + 11,1% steigende Kosten bei Lebensmittel
Das sind nicht etwa die Steigerungsraten der letzten 10 Jahre in Deutschland (kommuliert), sondern alleine in diesem Jahr! Aber auch die USAđșđž kĂ€mpft mit Ă€hnlich hohen Raten. Die extrem hohe Inflation belastet die Wirtschaft inzwischen sehr stark und die Notenbanken reagieren mit starken Zinserhöhungen (die EZB mal ausgenommen...). Die GrĂŒnde fĂŒr die Inflation sind vielfĂ€ltig. Neben dem Ukraine Krieg, sorgen auch Lieferkettenprobleme, Chinas 0-Covid Strategie (mit den Lockdowns ganzer MillionenstĂ€dte) und eben auch die Gelddruckpoltitik der Zentralbanken wĂ€hrend Corona fĂŒr diese Steigerungsraten. Man kann durchaus behaupten, dass die Zentralbanken sich diese "Suppe" zu groĂen Teilen selbst "eingebrockt" hat. Die lockere Geldpolitik wurde viel zu lange fortgesetzt. Das Resultat sieht man leider hier. Alleine in den USA ist die Geldmenge (M2) massiv angestiegene. Das Gelddrucken hat eine neue Dimension angenommen und die Geldmenge hat sich seit 2010 nahezu verdoppelt.
Fragerunde: Was passiert also, wenn die Geldmenge expotentiell steigt, aber gleichzeitig das Angebot an Waren und Dienstleistungen gleich bleibt oder gar zurĂŒck geht? Genau! Die Preise steigen... Scheinbar ist das Konzept aber unter unseren Top-Volkswirten der EZB, Federal Reserve & Co weniger verbreitet.
LIEFERKETTENPROBLEME đâ Ein weiterer Faktor sind die Lieferkettenprobleme. Durch die immer weiter zunehmende JUST IN TIME Produktion (sprich keine Lagerhaltung) gibt es seit den Corona Lockdowns massive LieferengpĂ€sse. Besonders der Halbleitermangel sei hier zu erwĂ€hnen. Produkte können einfach nicht fertig produziert werden. Abgerundet wird das natĂŒrlich die Chinas 0-Covid Politik, wo ganze Metropolen, HĂ€fen und Industrieregionen abgeriegelt werden. ZINSANGST Ein ganzes Jahrzent waren wir vor allem eines gewöhnt: Niedrige oder gar keine Zinsen. Die Zentralbanken haben die MĂ€rkte mit Geld geflutet. Die starke Inflation zwingt aber die Zentralbanken zum Handeln.
Und das ist ob der ganzen anderen Problemherde das eigentliche Drama. Denn je mehr die Zinsen ansteigen, desto mehr negativen Einfluss hat dies auf das Wirtschaftswachstum - und hier stehen wir ja bekanntlich gar vor einer Rezession.PESTđ§Ș oder CHOLERA 𧫠lautet nun die Frage. Und zumindest bei den meisten Zentralbanken hat nun die InflationsbekĂ€mpfung oberste PrioritĂ€t. Bei der EZBđȘđș haben wir aber nochmals eine Sondersituation. Denn bereits eine kleine Zinserhöhung könnte viele sĂŒdliche Staaten in eine neue Schuldenkrise treiben. Und so haben wir bis heute noch keine Zinsanpassung gesehen. Diese wird zwar kommen - aber sicherlich nicht so stark wie beispielswiese in den USA.
DER PERFEKTE STURM & AUSBLICK đȘđȘ Du siehst also. Wir haben leider mehrere Probleme und so war die Reaktion an den MĂ€rkten absolut nachvollziehbar.Die groĂe Frage ist nun - wie geht es weiter? Nun - das ist die groĂe Preisfrage. Sicherlich wird uns das Thema Inflation noch ĂŒber das Jahr hinaus begleiten. Auch die Zeiten der 0-Zins Politik dĂŒrfte entgĂŒltig vorbei sein. Speziell fĂŒr die Eurozone wird es ein Balanceakt werden - Schuldenkrise 2.0 ist nicht auszuschlieĂen und sogar durchaus wahrscheinlich! Auf der anderen Seite kann sich speziell dasThema Lieferketten durchaus schnell auflösen. Wir können sicherlich eine Sache versprechen - es wird volatil bleiben! Soviel steht fest. Ansonsten haben wir natĂŒrlich nun bereits viele Dinge eingepreist.
An der Stelle bleibt uns also nur das Zitat von Andre Kostolany: "An der Börse ist alles möglich â auch das Gegenteil."
CHARTTECHNIK đ Das Chartbild spricht aktuell eine klare Sprache - und die ist Short. Ganz wichtig wird die Reaktion am Support. Bricht dieser, dĂŒrften wir weitere Tiefs sehen. Long Trades werden erst mit Break des Trendkanals (mit etwaiger Doppelbottom Formation) interessant. Es spricht weiter mehr fĂŒr fallende AktienmĂ€rkte. UnterstĂŒtzungen: Zone bei 3650 WiderstĂ€nde: AbwĂ€rts gerichtete Trendlinie, Zone um 3950, Zone um 4200
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