Markttechnische Analyse: Der DAX bleibt zum Jahresauftakt in einer Phase der Unsicherheit. Auf den kleineren Zeitebenen (15-Minuten- und Stundenchart) dominieren weiterhin Seitwärtsbewegungen, die sich durch niedrige Volatilität und enge Handelsbereiche auszeichnen. Die aktuelle Range liegt zwischen 19.930 Punkten (Unterstützung) und 20.060 Punkten (Widerstand).
Auf dem Tageschart befindet sich der Kurs im Bereich der Ichimoku-Wolke (Kumo), was ein Hinweis auf fehlende Trenddynamik ist. Der 4-Stunden-Chart zeigt hingegen eine mögliche Bodenbildung nahe der unteren Kumo-Grenze. Dies könnte eine Erholung einleiten, sofern der Widerstand bei 20.060 Punkten überwunden wird.
Auf der Wochenbasis bleibt der übergeordnete Aufwärtstrend intakt. Jedoch signalisiert die zunehmende Nähe zur unteren Begrenzung der Bollinger-Bänder eine potenzielle Schwächephase. Das Volumen bleibt weiterhin auf einem niedrigen Niveau, was auf zögerliche Marktteilnehmer hindeutet.
Makroökonomische Perspektive und Einflussfaktoren: Die erste Woche des Jahres ist oft durch die Rückkehr institutioneller Händler geprägt, die den Markt ab Mitte Januar stärker beeinflussen werden. Besonders die bevorstehende Einführung von Donald Trump als US-Präsident am 20. Januar 2025 sorgt für Unsicherheiten. Anleger könnten politische Risiken in den USA und geopolitische Spannungen einpreisen. Dies könnte die globalen Märkte, einschließlich des DAX, beeinflussen.
Die Inflation in der Eurozone bleibt ein zentrales Thema, mit der Europäischen Zentralbank (EZB), die sich weiterhin in einem Dilemma zwischen Zinserhöhungen und wirtschaftlicher Unterstützung befindet. Die jüngsten Daten deuten auf eine nachlassende Inflation hin, was die Hoffnungen auf eine Zinspause stärkt.
Weitere Makro-Themen:
China bleibt aufgrund schwacher Wachstumsprognosen ein Unsicherheitsfaktor. Energiepreise in Europa stabilisieren sich auf moderatem Niveau, was den DAX positiv beeinflussen könnte.
Elliott-Wellen-Analyse: Die langfristige Struktur des DAX deutet auf eine Korrekturwelle (Welle 4) hin, die sich aktuell in einer komplexen Seitwärtsformation befindet. Innerhalb dieser Formation scheint sich eine ABC-Korrektur auszubilden:
Welle A: Stark abwärtsgerichtete Bewegung, die Ende Dezember ihren Tiefpunkt bei 19.800 Punkten fand. Welle B: Eine leichte Erholung, die nahe 20.060 Punkten ins Stocken geraten ist. Welle C: Sollte die Unterstützungszone bei 19.930 Punkten fallen, könnte die Welle C die Kurse in Richtung 19.700 bis 19.600 Punkten führen.
Auf der übergeordneten Zeitebene bleibt die Impulswelle (Welle 5) intakt. Ein Ausbruch über 20.060 Punkten würde den Abschluss der Korrektur und den Beginn einer neuen Aufwärtsbewegung signalisieren.
Trading-Setup: Bullisches Szenario (Long):
Einstieg: Nachhaltiger Ausbruch über 20.060 Punkten mit Bestätigung durch erhöhtes Volumen. Kursziel: 20.200 Punkte, nächstes Ziel bei 20.400 Punkten. Stop-Loss: Unterhalb der 19.930 Punkte, um sich gegen Rückschläge abzusichern.
Bärisches Szenario (Short):
Einstieg: Bruch unter 19.930 Punkten mit einem Ziel bei 19.800 Punkten, Erweiterung auf 19.600 Punkte bei anhaltendem Verkaufsdruck. Stop-Loss: Über 20.060 Punkten, um sich gegen plötzliche Rückerholungen abzusichern.
Risikohinweis: Der Handel in der ersten Januarwoche ist traditionell durch geringe Liquidität und plötzliche Volatilität geprägt. Diese Faktoren können zu überdurchschnittlichen Schwankungen führen. Ein striktes Risikomanagement ist unerlässlich:
Verwenden Sie maximal 1-2% Ihres Kontos pro Trade. Die aktuelle ATR (Average True Range) liegt bei 130 Punkten, was einer moderaten Volatilität entspricht. Dies sollte bei der Festlegung von Stop-Loss- und Take-Profit-Niveaus berücksichtigt werden. Der Markt ist politisch sensibel. Die bevorstehende Amtseinführung von Donald Trump könnte ab dem 20. Januar 2025 stärkere Bewegungen auslösen.
Prognose:
Wochenausblick: Die kommende Woche dürfte weiterhin von Seitwärtsbewegungen geprägt sein, solange keine klaren Impulse auftreten. Ein signifikanter Ausbruch über 20.060 Punkten könnte bullische Dynamik freisetzen. Sollten die Unterstützungen bei 19.930 Punkten brechen, sind stärkere Korrekturen möglich.
Monatsausblick: Der Januar bleibt historisch gesehen ein volatiler Monat, da Anleger ihre Strategien für das neue Jahr anpassen. Politische Entwicklungen, vor allem in den USA, könnten gegen Mitte des Monats stärkere Ausschläge verursachen. Der langfristige Trend bleibt dennoch positiv, sofern 19.600 Punkte nicht unterschritten werden.
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