DavidIusow

Weekly #EURUSD Prognose: Upside-Potential weiterhin limitiert?

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EUR/USD Kurs: Der Euro kann sich gegen den Greenback vorerst durchsetzen. Doch es ist eher der US Dollar der schwächelt. Wir schauen in die bestehenden Faktoren hinein.
1. US Dollar fällt wieder zurück
2. Was sind die hauptsächlichen Belastungsgründe?
3. EUR/USD Prognose Fazit?

US DOLLAR FÄLLT WIEDER

Die US Arbeitsmarktdaten per August fielen kaum positiv aus. Der US Dollar reagierte zunächst nicht darauf. Die Korrektur hat ihre Dynamik erst am Montag fortgesetzt, was deutlich macht, dass die echten Hintergründe hinter den Bewegungen aktuell schwer auszumachen sind. In diesem Fall ist es von Vorteil einen Schritt zurück zu treten und die Faktoren zu betrachten, die zu der Erholung beigetragen haben und zu schauen ob sie immer noch existent sind (EUR/USD könnte Erholung beenden).

1. Die Erholung startete zu Beginn des Monats September, kurz nachdem die FED ihre Inflationszielanpassung ankündigte.
2. Im weiteren Verlauf hat sich die FED eher reserviert gezeigt und den Ball and die Fiskal-Politik gespielt (EUR/USD Korrektur nach FED?).
3. Währenddessen fielen US-Konjunkturdaten weiterhin robust aus.
4. Auf der Euro-Seite gingen EZB Mitglieder verbal gegen einen zu starken Euro vor und trieben so die Erholung im US Dollar Index mit an.
5. Die näher kommenden US Wahlen und der Vorsprung Bidens bei den Umfragen stützten den US Dollar als Safe-Haven Währung.

WAS IST DER AKTUELL HAUPTSÄCHLICHE BELASTUNGSFAKTOR?

- Der erste Faktor, also das neue Inflationsziel der FED ist ein langfristig belastender Faktor für den US Dollar. Viele Analysten geben der Erholung aufgrund dessen nicht viel Spielraum: Generell US Dollar belastend.

- Kein Vorankommen in den Debatten zum zweiten Fiskal-Paket drückten Aktienmärkte und stützten den US Dollar in den letzten Wochen. Dieses Risiko hat sich aktuell etwas verringert und könnte eventuell der hauptsächliche Grund für die aktuelle Erholung bei Aktien und Schwäche im US Dollar sein: US Dollar belastend.

- Konjunkturdaten in Form der US Arbeitsmarktdaten senden zwar vereinzelt Schwächesignale aus. Andere Daten wie der ISM Einkaufsmanagerdindex performten jedoch weiterhin robust. Eine Abschwächung der Daten im begonnenen vierten Quartal wird zwar erwartet, doch sie zeigte sich bisher nicht in den Daten, zumal noch kaum harte Daten vorliegen. Das dritte Quartal dürfte die Erwartungen beim Wachstum übertreffen. US Dollar stützend.

- Auf der Euro-Seite dürfte es weiterhin von Seiten der EZB verbale Angriffe gegen den Euro geben, zudem hat der Markt damit begonnen, eine weitere Zinssenkung einzupreisen. Konjunkturdaten ähneln den USA, dürften sich jedoch wohl etwas schlechter entwickeln im vierten Quartal. Insbesondere die Inflationszahlen sprechen für weitere Maßnahmen der EZB. Die Entwicklungen rund um Brexit könnten allerdings, je nachdem wie sie verlaufen, für kurzfristige Erholungen sorgen. US Dollar stützend.

- Die näher kommenden US Wahlen bleiben ein berechtigtes allgemeines Unsicherheitsrisiko. Aufgrund Trumps Genesung hat sich zwar das Risiko kurzfristig etwas verringert, doch am Vorsprung Bidens hat sich dadurch nicht viel verändert. Unabhängig von dem Vorsprung könnte das Risk-Off Szenario, je näher wir den Wahlen kommen, stärker ausfallen. Auch im Jahr 2016 konnte sich der US Dollar im Vorhinein der Wahlen deutlich erholen. US Dollar unterstützend.

FAZIT EUR/USD PROGNOSE

Schauen wir auf die Auflistung oben, haben wir drei Unterstützungsfaktoren vorliegen und zwei Belastungsfaktoren für den US Dollar. Wobei ein Belastungsfaktor, Inflationszielanpassung, eher von langfristiger Natur ist und einer kurz- bis mittelfristigen Erholung nicht unbedingt im Wege stehen muss. Das bringt uns wieder zu der Frage zurück, warum der US Dollar speziell in dieser Woche trotzdem fällt?

Die bereits en masse gehaltenen Reden der Notenbanker, sowohl bei der EZB als auch bei der FED, dürften in dieser Woche kaum Überraschungen bereit halten, auch wenn man das nicht ausschließen sollte. Vieles, (sowie z.B. sich weiter stabilisierende, langfristige US Anleiherenditen), deutet daraufhin, dass sich ein neues Fiskal-Paket anbahnt. Dies würde die langfristigen Inflationserwartungen pushen und damit den US Dollar tendenziell belasten.

Dennoch, ob der US Dollar Abwärts-Trend sich jetzt schon, vor den US Wahlen, durchsetzen kann, ist eine andere Frage und könnte davon abhängen, ob die FED nachlegt. Also nach Einigung auf das Fiskal-Paket damit beginnen wird, dovisher aufzutreten. Dies ist allerdings unwahrscheinlich. Nicht umsonst hat man den Ball zunächst in Richtung Politik abgegeben. Speziell für diese Woche gilt daher:

Hoffnungen auf das Fiskal-Paket könnten den US Dollar weiter belasten und damit den Euro stabil halten. Eine Einigung könnte jedoch einen „Sell the Fact“- Effekt nach sich ziehen. Für den Euro bleibt damit das Upside-Potential aus unserer Sicht bis maximal 1,1900 vorerst limitiert, es sei denn der US Dollar durchbricht die 92 Marke deutlich nach unten.
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