US-Zinserwartung Update KW44Update zur letzten Kurve vom 22.09.
Im Chart:
-Fed Fund Future Rates mit diversen Laufzeiten von 12/2022 bis 03/2024
-US-Leitzins mit Projektion aus den FED Fund Futures Rates
Wirklich erstaunlich in welcher Geschwindigkeit sich das Zinsumfeld aktuell ändert.
Die Zinsen steigen weiter und bleiben länger hoch.
Das letzte Update ist gerade einmal 6 Wochen her und es kamen seitdem noch einmal 55 Basispunkte hinzu.
Mit einem erwarteten Zinsgipfel von nun 5,15% werden viele Unternehmen noch hart zu kämpfen haben.
Unprofitable Unternehmen mit hohen Finanzierungskosten bzw. hohem Fremdkapitalanteil werden tendenziell wohl eher Underperformer bleiben während finanzstarke Value-Aktien den Markt vermutlich weiter outperformen werden.
Bin davon überzeugt, dass der absolute Zinsgipfel bei 5,15% so langsam erreicht sein sollte.
Die US-Wirtschaft driftet ohnehin in eine Rezession ab und das wird die FED sicher aufm Schirm haben.
ZQ1! Trading-Ideen
Bärenmarktrallyes besser erkennen (Part2)Hier der 2. Teil der Serie mit der Projektion der veränderten Zinserwartungen.
Projektion soll hier heißen: Die künftig erwarteten Zinsen (unten) sind direkt abgeleitet aus den FED Funds Futures (oben) und auf der Zeitachse eingetragen.
Es ist nur eine andere Form der Darstellung. Die Daten sind die identisch.
Was besonders auffällt:
1. Die Geschwindigkeit mit der sich aktuell die Zinserwartungen ändern.
2. Die Höhe der Zinsraten schnellt nach oben.
3. Der Zeitpunkt der Zinssenkungsphase verschiebt sich in die Zukunft.
Wie sich in der Kürze der Zeit alles verschiebt, passt irgendwie nicht zu einem nachhaltigen Boden am Aktienmarkt.
Wir hatten in den letzten Tagen entsprechend nur eine Bärenmarktrallye.
Heute gibts die volle Breitseite und der Tag bestätigt somit den Charakter von kurzfristigen Rallye nach dem Motto: Achtung Bullenfalle.
Bärenmarktrallyes besser erkennen (Part1)Der Aktienmarkt setzt immer mal wieder - mal mehr, mal weniger dynamisch - zu einer Erholung an.
Gegentlich stellt sich die Frage wie die Rallye einzuordnen ist.
Ist die Rallye der Beginn eines neuen Bullenmarktes oder "nur" eine Bärenmarktrallye?
Als Grundannahme gilt die allgemeine Börsenregel, dass steigende Renditen und steigende Aktien inkohärent sind.
Steigende Renditen führen tendenziell zu einem höheren Anteil an Anleihen und zu einer Reduzierung des Aktienanteils.
Steigende Renditen bei steigenden Aktien können kurzfristig vorkommen, sind aber nicht nachhaltig und somit ein Indiz für die Kurzfristigkeit einer Erholung Aktienmarkt.
Das gilt inbesondere für Abschwungphasen wie aktuell mit einer hohen Inflation und drohender Rezession. Bevor ein nachhaltiger Boden am Aktienmarkt gefunden ist, muss es einen Turnaround bei den Renditen geben.
Und genau dieser Turnaround verschiebt sich aktuell in fernere Zukunft.
Der Anleihemarkt ist der deutlich größere Markt und gilt gemeinhin auch als der smartere Markt, sodass er im Intermarket-Vergleich der Taktgeber ist und dabei helfen kann Status einer Aktienrallye einzuordnen.
Ich habe für die Darstellung die FED Fund Futures Rates und nicht die "normalen" Anleihekurse wie z.b. die zweijährige amerikanische Staatsanleihe genommen, weil die Future-Kontrakte verschiedener Laufzeiten deutlicher die Zukunftserwartung widerspiegeln. Die FED Fund Future Rates sind hier invers dargestellt, um die steigenden Renditen optisch abzubilden.
Fazit: Der Aktienmarkt setzt grad wieder zur Erholung an und auch diese Erholung ist meiner Einschätzung nach mit sehr sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder "nur" eine Bärenmarktrallye.
Dass der Aktienmarkt bereits einen langfristig tragfähigen Boden gefunden hat, halte ich für sehr unwahrscheinlich, da die Renditen weiter steigen und beides nicht zusammenpasst.
Der Turnaround für die Zinssenkungsphase verschiebt sich dabei deutlich in die Zukunft.
Wie weit die Rallye trägt, kann der Anleihemarkt natürlich nicht beantworten. Das BigPicture sagt lediglich: Achtung Bullenfalle.
Der Umkehrschluss gilt allerdings nicht. Sinkende Renditen bedeuten nicht, dass am Aktienmarkt der Boden erreicht. Wenn erkennbar ist, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession abdriftet, wird die FED mit niedrigeren Zinsen gegensteuern, sofern die Inflation das schon zulässt. Dann hätten wir lediglich den Kipppunkt auf dem Weg IN die Rezession, der nicht gleichbedeutend mit einer Bodenbildung am Aktienmarkt ist
In Part2 gibts eine Projektion der Zinskurven, die das meiner Meinung nach noch viel deutlicher zeigen.