DavidIusow

Ölpreis (WTI/Brent): Ausbruch ist gar nicht so unwahrscheinlich

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Ölpreis WTI: Der Rebound macht eine lange Pause, doch der Ausbruch hat, fundamental betrachtet, noch eine gute Chance.

ÖLPREIS TESTET WEITERHIN DEN TECHNISCHEN WIDERSTAND

Der Ölpreis WTI scheint weiter von einem schwachen US Dollar zu profitieren. Er bleibt stabil, kann die 43 USD je Barrel Marke allerdings nicht überwinden. Auch charttechnisch betrachtet, scheint die Kurszone einen starken Widerstand zu bilden. Zum einen liegt das markante Tief aus dem Jahr 2018 in diesem Bereich. Zum anderen das 61,8 % Fibonacci-Retracement der gesamten im Jahr 2020 verzeichneten Abwärtsbewegung. Die Positionierung der Terminmarktteilnehmer bleibt seit einiger Zeit nur leicht verändert. Das Open Interest ist dabei ebenso nur leicht gestiegen. Eindeutige Signale sind damit nicht sichtbar.

ANGEBOT-NACHFRAGE-VERHÄLTNIS WIEDER AUF DEM VORKRISEN-LEVEL

Im Ölpreis WTI Chart oben können wir auch erkennen, dass der Abverkauf ab einem Level bei 65 USD je Barrel begann. Ist es realistisch, dass unter den aktuellen Umständen noch Upside-Potential in Richtung dieses Levels besteht? Für den Ölpreis ist das weltweite Nachfrage-Angebots-Verhältnis, oder die Erwartungen daran, einer der wichtigsten Faktoren. Zu Beginn des Jahres bestand eine erhöhte Wahrscheinlichkeit darauf, dass eine Balance im Laufe des Jahres gefunden wird. Die OPEC + Kürzungen fielen höher aus als erwartet, die saisonale Nachfrage sollte im Laufe des zweiten Quartals anziehen.

Aktuell haben wir aufgrund der starken Kürzungen der OPEC + Länder erneut ein beinahe ausbalanciertes Verhältnis zwischen Angebot und der Nachfrage. Der starke Rebound in der Konjunktur stützt auf der Nachfrage-Seite. Erwartungen an die Nachfrage in der nahen Zukunft schwächen sich derzeit zwar ab (Ölpreis: OPEC und IEA senken Prognosen), aber der aktuelle Stand spricht eher für einen stabilen Ölpreis als einen fallenden. Auf die Erwartungen kann nun aber zusätzlich der schwache US Dollar positiv einwirken. Selbst, wenn der konjunkturelle Rebound sich schwächer fortsetzt, so kann zumindest dieser die Nachfrage in den kommenden Monaten aufrecht erhalten.

Auf der anderen Seite sollte das Angebot allerdings ebenso mitspielen. In den USA ist die Produktion deutlich gefallen und dürfte weiterhin im Fokus der Marktteilnehmer bleiben. Per letzte Woche lag die Schätzung der Produktion bei 10,6 Mio. Barrel pro Tag, zwei Wochen infolge wieder unter 11. Mio.. Die Rohölbestände haben sich die vierte Woche infolge verringert, allerdings etwas weniger als erwartet. Positiv hingegen, dass die Bestände in Cushing erstsmals seit Wochen gefallen sind und dass die Benzinbestände, anders als im API-Bericht, ebenso rückläufig waren. Zu beachten ist, dass die saisonale Phase noch bis in den September ebenso unterstützend wirkt, später aber zur Schwäche beitragen könnte. Der Ausbruch sollte daher lieber nicht noch länger auf sich warten lassen.



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