Vorweg etwas zur Gesamtsituation: 3 grundsätzliche Dinge stehen für mich fest: 1. Ein auf Zins- und Zinseszins basierendes Finanzsystem wird alle ca 100 Jahre resetet, weil die Zinslast zu hoch wird. 2. Es gibt 30 Jahre-Zyklen und 3. starken Beschleunigungsphasen auf dem Aktienmarkt folgen auch starke Abschwungphasen.
zu 1. Wie resetet man ein Finanzsystem? Man entwertet die Schulden, indem man das Geld über Inflation entwertet. Hat man 1 Billion Schulden und schafft eine starke Inflation so kann man nominal 1 Billion zurückzahlen, hat aber effektiv nur z.B. die Hälfte an Wert dafür aufgewendet. Wie schafft man Inflation? 1918-1923 wurde die Produktion gedrosselt (mal bei Wikipedia unter Weltwirtschaftskrise und Hyperinfaltion nachlesen...) Es gab größeren Warenbedarf als produziert wurde, die Waren verteuerten sich. Löhne stiegen etc. die Spirale begann. Inflation begann bis zum Aberwitz Hyperinflation. Alle über x Jahre aufgehäuften Schulden konnten in Multibillionenhöhe mit Papierschnipseln zurückgezahlt werden. Neuanfang.
Wie drosselt man die Produktion? Aktuell mehrere Prozesse im Gang: A) Lieferkettenunterbrechung durch den festsitzenden Frachter (die "Ever green"?) war ein Ausgangspunkt. Der Frachtstau wurde bis heute nicht aufgelöst, weil die Umschlagtermialkapazität limitiert ist. Also stehen die Schiffe nach wie vor an, um Ihre Ware zu löschen. B. Produktionsreduktionen und Lieferunterbrechung im Zusammenhang mit Corona, was zu Preissteigerungen in den 2 wichtigsten Sektoren für Verbraucher führte: Bauwirtschaft-Immobilien-Mietpreise sowie Lebensmittel. C. Ukraine Krise spaltet den Energiesektor in Ost und West auf. Die Preise in allen Segmenten steigen, nun im 3. wichtigsten Verbrauchersektor Energie. Energie verteuert Wohnen, Produktion, Lieferkosten usw. und so dreht die Inflationsspirale weiter. Nur kurzzeitig? Aus meiner Sicht Unsinn. Das Energiethema umzustrukturieren dauert mind 1 Jahr. IN der Zwischenzeit entwickelt die Spirale Ihre Eigendynamik nach oben.
zu 2. Habe in den letzten Tagen einiges über die gefährliche Zinskorrelation der US Anleihen 10Y zu 2Y gelesen. Viele Charts reichen nur 10 Jahre zurück. Da kann so ein Bild entstehen. Ich schau, wenn ich meine Investments überprüfe, oft auf 20 oder 30 jahre charts, a) weil es 30 Jahrezyklen gibt und um das big picture zu sehen. Ich schau immer wie der chartverlauf 2000 neuer Markt crash und 2008 Immokrise war. Und da kann ich den Zusammenhang zwischen Aktienmarkt und Zinstrukturwechsel (also wenn die Vergütungshöhen von 10 zu 2 Jahren sich überkreuzen) gesamthaft nicht erkennen. Weder Aktienmärkte noch Gold reagieren da wirklich vorhersehbar, so dass man da aus der aktuellen Situation Schlüsse ziehen könnte, was zu tun ist.
zu 3. Ich habe den Nasdaq, als schnellst reagierenden Markt und den S&P 500 beides im oberen chartbereich mal gegen die Zinskurven gelegt und auch Gold im unteren chartbereich.
Vergleicht man das wirklich relevante Ereignis 2000 und jetzt, so sieht man, dass die flache 123 Anfangsphase durch ist. Die Beschleunigungsphase 2 mit 123 Dips auch, und wir am Ende oder kurz vor dem Ende der stark beschleunigten Rallyephase mit 60% Steigung sind. Was nicht ganz klar ist, ob wir im NaSdaq bereits das Top gesehen haben oder es der Zwischenhalt vor dem Finale war. Ohne den Ukrainedrop könnte das Bild auch so gedeutet werden, das wir erst am Zwischenhalt sind. Der entstandene Zwischentrompete könnte also durch Ukrainedrop verzerrt sein. Sicher wissen wir es erst, wenn es keine neues Hoch mehr gegeben hat und der 2 Beschleinigungstrend unterschritten wird siehe Vergleich 2000.
Sehr wahrscheinlich ist, der Bruch in OST Energie und Westenergie im Energiesektor wird vollzogen werden. Selbst wenn morgen der Krieg zu Ende wäre, das Rad wird nicht zurückgedreht. Politisch hat man da schon viel zu klar positioniert, dass man sich davon löst. Das hat zur klaren Folge, dass Energie teuer bleibt und damit alle Folge-Preise und -Löhne steigen. Damit haben Konsumenten die keine gleichartigen Lohnsteigerungen erfahren, weniger Kaufkraft. Darunter leiden sollte der Konsum. Wohnen, Mobilität, und Ernährung werden in den unteren Schichten zu fast Null Konsum führen, schlicht, weil kein Geld mehr übrig ist.
Wenn die These stimmt, die Inflation steigt, werden Märkte umgeschichtet. Von zyklischen Sektoren weg, hin zu Energie, Konsumgüter te.c also zu Dingen, die unbedingt gebraucht werden (Energie, Wasser, Nahrung, Drogerie). Die Rohstoffpreise steigen allen voran durch e-mobilität --> Kupfer und Co. , aber auch durch weiteren Abbruch der Lieferketten, wenn Rohstoffe aus Rußland versiegen und auch Nahrung. Alles in allem eine Menge Faktoren, die die Infaltion weiter treiben sollten. Nicht zuletzt sollten Geldmittel ggf auch in Gold als Inflationsschutz fliessen. Da aber auch eine Alternative im Bitcoin als potentiellem Wertspeicher liegt, ist das nicht sicher.
Von daher beobachte ich den NAsdaq weiter, wie sich die Formation nun entwickelt, reduziere Technologiewerte, baue Rohstoff- und Minenpositionen über ETFs weiter aus und schau welche Goldminenwerte oder ETFs interesant sind. Performanter ETF Kandidat ist zB. der weit gefächerte VanEck Global mining ETF, den man auch noch in Deutschland kaufen kann. Viele lukrative Sachen,Z.B. aus dem Hochdividensektor, aber auch viele ETFS wie z.B. Global X Copper ETF sind ja nur noch mit einem schweizer Tradingkonto kaufbar. Die werden ja durch die INformationsrichtlininien der EU in D zum Teil ja nicht mal mehr angezeigt.
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