Der Inflationsdruck in den USA hat im Juni weiter zugenommen, wobei die Jahresrate auf den höchsten Stand seit fast 41 Jahren stieg. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 1,3 Prozent und lagen um 9,1 (Vormonat: 8,6) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist die höchste Jahresrate seit November 1981. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Preisanstieg von 1,1 Prozent und einer Jahresteuerung von 8,8 Prozent gerechnet.
Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,7 Prozent auf Monats- und um 5,9 (6,0) Prozent auf Jahressicht. Die befragten Ökonomen hatten Raten von 0,5 und 5,7 Prozent erwartet.
Der Preisanstieg war breit gefächert, wobei die Indizes für Benzin, Wohnraum und Nahrungsmittel den größten Beitrag leisteten. Die Energiekosten erhöhten sich um 7,5 Prozent gegenüber dem Vormonat und trugen fast zur Hälfte des Anstiegs aller Posten bei, wobei der Benzinpreis um 11,2 Prozent kletterte und andere wichtige Komponentenindizes ebenfalls zunahmen. Die Lebensmittelpreise stiegen um 1,0 Prozent.
Die US-Notenbank hat wegen der hohen Inflation ihren Leitzins seit März schon um 150 Basispunkte angehoben. Aktuell liegt das Niveau bei 1,50 bis 1,75 Prozent. Offizielle Äußerungen von Fed-Notenbankern deuten stark darauf hin, dass der Leitzins bei der nächsten Zinssitzung abermals um 75 Basispunkte erhöht wird; die Terminmärkte preisen einen solchen Schritt derzeit zu rund 90 Prozent ein.