Gold: Warum der Goldpreis schwächer bleiben könnte

Goldpreis: Mit der negativen Reaktion des Goldpreises vor ein paar Wochen hat sich etwas verändert und das könnte zum einen die Erwartung an eine weniger dovishe Geldpolitik sein. FED Mitglieder haben in dieser Woche eine „akkomodative“ Geldpolitik befürwortet. Die Inflation dürfte nicht so schnell steigen, wie einige hoffen. Das Tief bei den Realzinsen könnte drin sein.

GOLDPREIS KÖNNTE FÜRS ERSTE SCHWÄCHER BLEIBEN

Die Renditekurve in den USA hat sich zuletzt steiler entwickelt. Insbesondere für langlaufende Anleihen, wie etwa die 5/10 Jahre Renditekurve. Dies ist zunächst einmal ein positives Zeichen, denn es impliziert, dass Marktteilnehmer in diesem Zeitraum eine höhere Inflation und eine wirtschaftliche Erholung einpreisen. Es hat sicherlich ebenso Auswirkungen auf die langfristigen Erwartungen an die Realrenditen, die sich aktuell über alle Laufzeiten noch im negativen Bereich befinden (siehe unten). Solange es der Fall ist und so bleibt, dürfte es dem Goldpreis in die Karten spielen. Fürs Erste (Goldpreis: ETF Flows und USD).

DAS TIEF IN DEN REALRENDITEN?

Der Goldpreis ist zuletzt abrupt in eine Korrekturphase übergegangen und ein sich erholender US Dollar tut dabei sein Übriges (US Dollar Erholung nur kurzfristig?). Der Goldpreis kann sich demzufolge nur verhalten erholen. An der runden 2.000USD Marke war erst einmal Schluss. Die Reaktion auf die steilere Renditekurve war eventuell nur ein Vorgeschmack darauf, was die FED etwas später signalisierte. Nämlich eine Richtung mehr zur „akkomodativen“ Geldpolitik. Das bedeutet vorerst keine negativen Zinsen, also weniger „dovish“ als erwartet. Und mit der akkomodativen anstatt stabilisierenden Geldpolitik der Notenbanken, bestehen eventuell weniger Gründe weiter fallende Realrenditen zu erwarten.

Gleichzeitig könnte eine schnellere Erholung der Konjunktur für weniger Risiko-Aversion sprechen. Sollte es tatsächlich so kommen, könnte sich ein Kapitalfluss raus aus US-Assets in Schwellenländer and andere Developed Markets ereignen. Der US Dollar würde unter diesen Umständen zwar weiter nachgeben und damit den Goldpreis stabil halten, doch stark nach oben ausbrechen dürfte er mit einer akkomodativen und weniger dovishen Geldpolitik der FED nicht mehr. Die Anpassung des Inflationsziels dürfte vorerst größtenteils eingepreist sein und sie bedeutet ja nicht, dass die Inflation nun per se steigen muss. Europäische Daten haben in dieser Woche deutlich gemacht, dass es vorher eventuell sogar deflationäre Entwicklungen geben kann.
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