DavidIusow

EUR/USD Prognose: Sind 1,25 das nächste Ziel?

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EUR/USD Kurs: Der Euro gewinnt weiter gegen den Greenback, vor den US Arbeitsmarktdaten macht er allerdings eine Pause an einem Widerstand. Alles deutet auf schwächere Daten, doch die Frage ist, wie schwach fallen sie wirklich aus?

EUR/USD PROGNOSE FUNDAMENTAL

Der EUR/USD Anstieg ist eine Story von zwei Seiten. Auf der einen fungierte der EU Stabilisierungsfonds als fundamentale Stütze, doch viel relevanter ist das Einpreisen einer Annäherung der Länder im langfristigen EU-Projekt. Die andere Seite der Story ist der Kursverfall im US Dollar. Am Peak der Krise profitierte dieser größtenteils von einer fehlenden US Dollar Liquidität. Längerfristig in den letzten beiden Jahren mehr von dem Zinsvorteil und Trumps Abschottungspolitik (Weekly EUR/USD Prognose: Viele Daten aber kaum Impulse?).

Diese Faktoren sind nun in den Hintergrund gerückt. Der Zinsvorteil besteht nicht mehr, die Liquidität scheint weltweit nicht mehr in dem Ausmaß notwendig zu sein. Die Abschottungspolitik wird durch die kommenden Wahlen sowie vergleichsweise negative COVID-Entwicklungen in den USA überschattet. Die Erholung innerhalb der EU scheint, gemäß den aktuellen Daten, besser zu verlaufen. In Anbetracht dieser Situation, dürfte womöglich, kurzfristig, nur noch eine dovishe EZB dem EUR/USD Anstieg Einhalt gebieten.

Für die US Arbeitsmarktdaten sieht es derzeit ebenso nicht besser aus. Die meisten bereist veröffentlichten Daten für den Juli, wie etwa die ISM Beschäftigung, die ADP Beschäftigungsänderung, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie der relativ neue Indikator des Consensus Büros, der seine Daten auf wöchentlicher Basis präsentiert, weisen auf einen Verlust von Jobs im Zeitraum zwischen Mitte Juni und Mitte Juli hin. Der Zeitraum, den der Non Farm Payrolls Bericht in der Regel abdeckt. Wir sollten uns daher darauf einstellen, dass der Bericht für den Juni eventuell negativ revidiert wird, als auch per Juli unter Erwartungen ausfällt.

US ARBEITSMARKTBERICHT IM FOKUS

Aktuell gehen Analysten von einem Zugewinn bei den Non Farm Payrolls von 1,6 Mio. im Juli aus. Da das oben genannte bereits teilweise bekannt ist, dürfte eine leicht verfehlte Prognose auch nur leichte Impulse bringen. Alles unter 500 Tsd., oder sogar ein negativer Wert, dürften hingegen sowohl für den US Dollar als auch den US Aktienmarkt negative Impulse bringen. Letzteres vor allem auch deshalb, weil es nach den vielen Wochen der positiven Überraschungen das erste Signal in Richtung Realität anzeigen würde.

Entgegenwirken könnte die US Administration diesem Umstand mit einem überraschend beschlossenen, zweiten Maßnahmenpaket. Es ist ja recht auffällig, dass die US Politiker es im Rahmen der Krise sehr oft geschafft haben, kurz vor Veröffentlichung negativer Daten, positive News auf der Fiskal- oder geldpolitischen Seite aus dem Ärmel zu schütteln. Eine Einigung würde hier nun wie die Faust aufs Auge passen, um das Aktienmarkt-Sentiment weiterhin zufrieden zu stellen. Das andere und aktuell etwas unwahrscheinlichere Szenario, wären generell Daten über den Erwartungen (Non Farm Payrolls Live Coverage).

EUR/USD PROGNOSE CHARTTECHNISCH

Für den EUR/USD Kurs wären enttäuschende Daten der weitere Befreiungsschlag. Die aktuell bereits erreichte, langfristige Trendlinie, bietet derzeit einen starken Widerstand. Kann sie überwunden werden, je nachdem wie schlecht die Daten ausfallen, könnte es weiter im neuen Trend gehen. Die runde Marke von 1,20 wäre in diesem Fall schnell erreicht und darüber bietet auch die 1,21, mit dem 76,4 % Fibonacci-Level und einigen wichtigen Hochs und Tiefs, ebenfalls ein interessantes Ziel. Sollten die Daten hingegen besser ausfallen und eventuell ein Maßnahmenpaket früher als erwartet beschlossen werden, könnte der US Dollar eine vorübergehende Erholung erfahren und die Trendlinie im EUR/USD Kurs wäre eventuell nicht so einfach zu überwinden. (EUR/USD Kurs mit interessantem Trading Long-Setup)



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