Euro / US-Dollar (1,10854 $ -0,07 %) Analyse: Der erste EZB-Zinsentscheid des Jahres steht heute an. An dem Zinsniveau wird nicht gerüttelt, allerdings erhoffen sich Marktteilnehmer mehr Informationen zu den angekündigten Revisionen für die Wirtschaftsprognosen, insbesondere das Inflationsziel. Die Kommunikation der Präsidentin könnte interessanter werden.
ERWARTUNGEN AN DEN EZB ZINSENTSCHEID SIND GERING
Wie wir bereits in dem Artikel „Weekly EUR/USD Prognosen: Bärisch“ angedeutet hatten, dürfte der EUR/USD Kurs von Erwartungen an eine dovishe EZB und in Absenz von Konjunkturdaten, im Vorhinein des EZB Zinsentscheids geschwächt bleiben. Viele Impulse werden von der EZB ohnehin ebenfalls nicht erwartet, doch fürs Trading gilt in der Regel:
„News bringen nur dann wichtige Impulse, wenn sie nicht im Rahmen der Erwartungen ausfallen.“
Insofern sollte man immer mit unerwarteten Nachrichten rechnen, denn eine starke Reaktion des Marktes liegt eben in der Natur des Unerwarteten.
AUF DIE PRESSEKONFERENZ ACHTEN
Im Großen und Ganzen erhoffen sich Marktteilnehmer von der EZB zum einen mehr Informationen zur angekündigten Revision der Wirtschafsprognosen, insbesondere des Inflationsziels. Das aktuell bei „leicht unter 2 %“ liegt auf z.B. „rund um 2 %“, wie einige Analysten vermuten.
Doch das wird kein kurzfristiger Prozess sein und von Interesse könnte werden, welche Instanzen an der Revision beteiligt werden könnten, wie etwa das EU Parlament. Eventuell könnte es auch Infos zu einer spezifischen Deadline geben, also bis wann die Revision abgeschlossen werden sollte. Man rechnet allerdings damit nicht vor Ende des Jahres.
Weiterhin werden Trader auf die Kommunikation der neuen EZB Präsidentin, Christine Lagarde, schauen. Nachdem sie im Rahmen ihrer ersten Pressekonferenz im Dezember, Marktteilnehmer mit ihrer Zurückhaltung eher enttäuscht hat, könnten einige Überraschungen durchaus von der Pressekonferenz ausgehen, wenn Lagarde sich dazu entschließt, zu Beginn des neuen Jahres, einige Weichen zu setzen.
EUR/USD ANALYSE CHARTTECHNISCH
Charttechnisch betrachtet, testet der EUR/USD Kurs aktuell die horizontale Unterstützungszone zwischen 1,106-1,108 USD je Euro, siehe Chart oben. Auch die Erholungsphase, in Form des aufsteigenden Trendkanals, steht kurz vor dem Ende.
Ein Einbruch unter den horizontalen Unterstützungsbereich könnte weitere Kursverluste nach sich ziehen. In Richtung der runden Marke bei 1,10 USD je Euro. Ob es jedoch tatsächlich so weit kommt, könnte davon abhängen, wie stabil sich der US Dollar insgesamt in den nächsten Tagen und Wochen halten kann.
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