Silberpreis könnte sich vorerst einpendeln

Silberpreis Prognose: Der Silberpreis hält sich über einem wichtigen, technischen Support. Eventuell könnte er sich einpendeln und von einem stabileren Goldpreis sowie dem fallenden US Dollar profitieren. Neue Trendhochs sind allerdings aus unserer Sicht vorerst unwahrscheinlich.

INFLATIONSERWARTUNGEN SCHWÄCHEN SICH AB

Die Aussicht auf eine stark steigende Inflation hat sich zuletzt verringert, gleichzeitig erholen sich die nominalen Renditen für Anleihen. Da auf diese Weise die Realzinsen nicht mehr weiter fallen, verliert auch der Goldpreis aus dieser Richtung zunehmend an Stütze. Der Silberpreis korreliert stark positiv zum Goldpreis und performt diesen nur in kurzfristigen Abständen über (Goldpreis: Tiefpunkt erreicht?).

Zum Beispiel, wenn eine konjunkturelle Erholung einsetzt und der Silberpreis mit anderen Industrierohstoffen profitiert. Oder wie im Falle dieses Jahres, wenn er die Outperformance des Goldpreises nachholen muss.Dennoch, auch in Zeiten einer konjunkturellen Erholung, dürfte der Silberpreis mehr vom Stand des Goldpreises abhängen als vom Stand in Kupfer.

Während also Kupfer tatsächlich die Erwartungen an eine Erholung abbildet, wird der Silberpreis von einem schwächeren Goldpreis davon abgehalten im höheren Maße als Industrierohstoff zu profitieren. Deshalb performt der Silberpreis den Goldpreis in der Regel nur für einen kurzen Zeitraum über. In einem generellen Abwärtstrend performt der Silberpreis ohnehin schwächer.

KURZ- BIS MITTELFRISTIGE STÜTZUNGSFAKTOREN

Im Goldpreis könnten wir das Hoch erst einmal gesehen haben. Inflationserwartungen haben sich zuletzt verringert, der US Arbeitsmarkt signalisiert kaum einen Ausbruch der Verbraucherpreise in den kommenden Monaten (EUR/USD: US Arbeitsmarkt enttäuscht). Unterstützend könnten dennoch, zumindest kurz- bis mittelfristig, der fallende US Dollar sowie Fiskal-Maßnahmen wirken.

Ob dies allerdings ausreichen wird, um neue Allzeithochs in Gold und Trendhochs in Silber zu erreichen, wagen wir zum gegebenen Zeitpunkt zu bezweifeln. Terminmarktteilnehmer bleiben weiterhin zwar nettolong eingestellt. Das aber unter einem weiter fallenden Open Interest. Für Silber könnte in etwa dasselbe gelten, wie für Gold.

Der Terminmarkt ist aktuell für Marktteilnehmer nicht lukrativ genug, weil die Kosten höher ausfallen als der Handel am physischen Markt. Damit verringert sich die Zuverlässigkeit der Aussagekraft der COT-Daten bezogen auf diesen Markt. Historisch betrachtet, ging ein Verfall in der Nettolong-Position unter einem steigenden OI mit einem Bärentrend in Silber einher. Aktuell ist dieses Signal noch nicht gefallen.

Charttechnisch betrachtet könnte sich der Silberpreis dennoch vorerst zwischen 22-26 USD je Feinunze einpendeln und eventuell von einer Erholung auch im Goldpreis profitieren. Unterhalb von 22 USD könnte es ziemlich schnell in Richtung 19,50 USD gehen.
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