Inflation - Stagnation - Rezession - Alles Blödsinn!

Aktualisiert
Dieser Beitrag soll einmal zusammenfassen, was die einzelnen Regierungen in Bezug auf Rohstoffe und deren zukünftigen Bedarf ermittelt haben und dem Anleger einen Leitfaden aufzeigen,
der ihm durch diese Tage des ständigen Kursverfalls helfen soll.


Australien :
Die Australier waren die ersten die eine solche Rohstoffberechnung nach Projekten veröffentlicht haben. Bezüglich der geplanten Projekte - um eine CO2-Neutrale Gesellschaft und die Klimaziele zu erreichen -
untersuchte man was geplant ist und welche Rohstoffe dafür notwendig sind. Um es kurz zu machen, es gab einen Satz in dem Bericht der alles aussagt; "Wir brauchen mehr Minen. So verrückt das auch für eine
Grüne Zukunft klingen mag!" Allein der Bedarf für Lithium würde sich demnach um den Faktor 13 erhöhen, dazu gesellen sich Nickel mit einem Faktor von 7 und Kupfer, sowie viele andere seltene Erden die für
den Digitalen-Wandel notwendig sein werden ( Smartgrid - Windgeneratoren etc. ). Der Mangel geht so weit, dass man in Australien nun beginnt die Umweltauflagen zu überprüfen, ob und in wie weit sie im Moment
Sinnvoll sind. Was nicht bedeuten soll, das man sie außer kraft setzt, sondern jede einzelne Regulierung in der aktuellen Situation überprüft.

Deutschland :
Düsseldorf, Salar de Atacama, Zürich Deutschland hat eine veritable Sonderkonjunktur in der Elektromobilität fest eingeplant.
Um die politischen Klimaziele zu erreichen, sollen bis 2030 rund 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen fahren.
Dabei gibt es nur ein Problem: Es wird nicht genug Lithium zur Verfügung stehen, um diese Ziele zu erreichen. Das zeigen neueste Berechnungen der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR),
die dem Handelsblatt exklusiv vorliegen. Denn auch im Rest der Welt ist der wohl wichtigste Rohstoff für den Bau von Elektroautobatterien äußerst begehrt.
„Selbst wenn alle aktuell geplanten und im Bau befindlichen Projekte im Zeitplan umgesetzt werden und wir von einem mittleren Nachfragewachstum ausgehen,
werden wir nicht genug Lithium haben, um die weltweite Nachfrage 2030 zu decken“, erklärt Studienautor Michael Schmidt von der BGR im Gespräch mit dem Handelsblatt.
2020 wurden weltweit 82.000 Tonnen Lithium produziert.

Das sind nur zwei Länder die ich hier aufführe, gleiches ist aber für jedes Industriell fortgeschrittene Land zu finden und der Tenor ist immer gleich. Zuwenig!


Die Märkte :
In vielen Bereichen der Börse könnte man im Moment davon ausgehen, das alles Geld in Toxischen-Papieren liegen würde. Alles geht in die Knie,
mit einer sporadischen Erholung, die am nächsten Tag schon wieder verloren scheint. Dabei werden immer wieder die gleichen Begrifflichkeiten angeführt;
Inflation - Stagnation - Rezession und die Angst vor steigenden Zinsen. Das Gemengelagebild wird dann meist mit Bildern von Krieg - Pandemie und gestörten
Lieferketten angereichert um dem ganzen Nachdruck zu geben. Sind das die wirklichen Gründe?

Für mich ist das alles reiner Blödsinn!

Warum? Nun, die Märkte werden durch Kapital bestimmt, Kapital das in sie fließt oder aus Ihnen entnommen wird. Seit zehn Jahren konnten Banken sich
fast unbegrenzt Geld beschaffen und dieses in die Märkte pumpen. Jeder noch so kleine Gewinn, war ein Gewinn, da man für das entliehene Geld keine
Zinsen zahlen musste. Nun bricht diese Möglichkeit für die Banken weg. Die Gelder müssen wieder Sorgsamer angelegt werden, vor allem jene für Rentenfonds.
Auch die Sparer wittern nun wieder Morgenluft und erwarten Zinsen auf ihre einlagen. Gleichzeitig kommen aus der Politik immer wieder Signale die Verunsichern.
Übergewinnsteuer in Deutschland und USA - Zufallsgewinnsteuer in England. Doch viel schwerwiegender wirkt sich dabei aus, dass die Politik bisher reagiert
statt einen klaren Kurs zu definieren.
Zu gute halten kann man der Politik dabei nur, dass es im Moment auch recht schwierig ist, den Spagat zwischen Kurzfristigen-
und Langzeitzielen zu vollziehen. So schleudern wir allein im Energiebereich hin und her. Kohle aus, nein doch nicht - Atomstrom als Lückenfüller, das geht nicht so schnell -
Wasserstoff, das dauert, die Terminals fehlen, keine Lieferanten - Flüssiggas aus anderen Ländern, die Kontingente sind ausgebucht, die notwendigen Terminal sind nicht vorhanden.

Personalmangel im Baugewerbe, teure Rohstoffe, die meist nicht oder nicht sofort Verfügbar sind. Und was ist mit den Geldern für all das?
Nun, hier beißt sich die Katze selbst in den Schwanz. Da der politische Kurs nicht klar ist, investiert auch keiner in etwas, von dem er nicht weiß
wohin die Fahrt gehen wird.

Aber es gibt auch die eindeutigen Abzock-Signale, ein Beispiel aus der Landwirtschaft : Kommentar in einem Forum :
"Nachdem die Saatgutpreise für Getreide in den letzten Jahren ständig gestiegen sind, grenzen die Kosten für z.B. Hyprid-Saatroggen mittlerweile doch an Abzocke durch die Saatgut Firmen.
Ein Kilo Preis von knapp 2,50 Euro!! scheint mir auch bei geringen Aufwandmengen pro Hektar im Vergleich zum Erlös "leicht" überhöht.
Nicht umsonst wird der Kg-Preis gar nicht angegeben, sondern nur der Preis pro "Packung" mit 850 TK."

Gleiches dürfte auch für die Energiepreise gelten. Früher wurden die Ölfördermengen dann einfach erhöht, wenn der Preis zu sehr Anstieg. Heute
hat man plötzlich kein Personal mehr dafür, warum auch, wenn man mit weniger mehr Verdient. Eigentlich führt so ein Preis dazu, dass man weniger fährt, wenn möglich,
was wiederum dazu führt das weniger Öl - Benzin gebraucht wird und somit der Preis wieder fällt. Doch im Moment wirkt nicht einmal eine starke Steuerentlastung auf den
Benzinpreis ein! In vielen Geschäftsbereichen weiß man ganz genau, dass die Sanduhr das Ende des Geschäftsmodell eingeläutet hat und greift deshalb noch mal so richtig
tief in die Taschen der Verbraucher.

Wir wissen was kommen muss, wir wissen was uns bevorsteht, welche Risiken auf uns zukommen, sollten wir den Kurs nicht ändern und die Zukunft der nächsten
Generationen - unserer Kinder - sichern.

An der Börse zählen Zahlen und Ergebnisse heißt es. Doch auch dies scheint im Moment außerkraftgesetzt zu sein.
Ein Beispiel :
Albemarle litt wie viele andere auch, unter den Pandemie Bedingungen in 2021. Doch kaum waren diese Auswirkungen ein wenig besser, zeigte sich welches Potential
freigesetzt wurde. Vom Q4-Quartal zum Q1-Quartal in 2022 stieg der Gewinn vor Steuern um 3900% und der Nettogewinn um 6900%. Der Kurs kennt aber nur eine Richtung,
so wie fast alle Werte im Moment nur eine Richtung zu kennen scheinen. Also nicht die Zahlen werden gehandelt! Da sich die Zahlen weiterhin gut entwickeln, so sieht es im
Moment aus, wird auch nicht die Zukunft oder die Perspektive dahingehend gehandelt.

Billionen an Geldern wurden den Märkten entzogen, in der Erwartung einer Rezession, die meiner Meinung nach nicht kommen wird, die nur durch die Anleger selbst
eingeläutet werden kann. Sollte die Anleger diese Einläuten oder forcieren, so sollte man sich auch nicht wundern, wenn die Rendite die man erzielte, durch die
steigenden Kosten für Lebenshaltung und Energie oder Wohnraum, förmlich verschlungen werden. Für mich käme das einem Herdentrieb in den Untergang gleich,
bei dem man sich darüber Freud früher ausgestiegen zu sein und nun ein oder zwei Monate länger mit dem erwirtschaftetem Geld durchhalten zu können.

Fazit :
Was wir im Moment an der Börse sehen, kann man im besten Falle als eine Falsche Hysterie bezeichnen, am ehesten jedoch als eine Art Laichen-Fledderern.
Öl - Gas - Verbrennungsmotoren - Kohle und Atomstrom - alles so gut wie ohne Zukunft und liegen in ihren letzten Atemzügen.
Trotzdem versuchen jene die darin investiert sind, bisher ihr Geld damit verdient haben, diese schön zu reden und über die Lobby's druck auszuüben um sich Zeit zu verschaffen,
neue Anlagen für sich zu finden. Das Geld zum Investieren ist da, denn alle haben in den letzten Jahren vom "entfesselten" Markt profitiert, doch keiner
will das Risiko eingehen auf das Falsche Pferd zu setzen und so warten alle ab. Doch gibt es diese falschen Pferde wirklich? Wie viel wissen muss man haben um diese zu umgehen?

Lithium wird lange eine Rolle spielen. Wasserstoff und seine Derivate ( Ammoniak - Methanol - Synfuels ) für Langstreckentransporte und Flugverkehr werden nicht zu ersetzen sein.
Nickel wird durch Kobaltfreie Batterien zum muss, so wie viele andere seltene Erden für den Wandel benötigt werden und unabdingbar sind. Silber und Kupfer werden gebraucht.
Gold verliert im Moment und unter dem Wandel an Wichtigkeit. Die Energiepreise, so prognostizieren es die Experten, werden auf längere Zeit nicht fallen, weder für Gas noch für Öl,
denn, wie schon erwähnt, wissen die Unternehmen das ihre Zeit abläuft und wollen deshalb noch mal ordentlich Kasse machen. Dies wird dazu führen, so wie die politische und Weltweite
Lage sich aufklärt, wird ein Tsunami des Bedarfs über uns herein brechen und die Preise für Rohstoffe und die damit verbundenen Aktien kräftig steigen lassen.

Hier mal meine Prognose für Lithium :
Der Future für Lithium und oder die Spottpreise werden die 100.000 Dollar pro Tonne erreichen!
Die Preise für Nickel und andere seltene Erden werden noch mal kräftig zulegen.

Dies mag sich nach allgemeiner Teuerung anhören, kommt uns aber billiger als das andere Szenario!
Anmerkung
Auszug :
Manche Ökonomen glauben, dass, sobald eine Rezession beginnt, diese naturgemäß wächst, weil Menschen und Unternehmen – geleitet von menschlichen Emotionen anstelle von rationalem Denken – auf den Umstand reagieren, dass die Wirtschaft in Schwierigkeiten steckt und alles vermutlich noch schlimmer wird. Daraufhin gehen sie eher in eine Verteidigungshaltung, was die Rezession weiter anfeuert.

Für mich ist selbst die Zinsangst unbegründet, denn wenn man sich fragt für wen sie Nachteile bringt, stehen an erster Stelle die Banken.
Für die Eigenheimwünsche und Träume sind im Moment wohl eher die Faktoren der Unkalkulierbaren Rohstoffpreise, sowie deren Verfügbarkeit ein Hindernis.

Waren nicht schon vor der Krise Baupreise viel zu hoch und sind sie jetzt nicht geradezu abgehoben? Ein gerechter oder auch richtiger Preis ist immer der, der bezahlt wird und am Markt durchsetzbar ist. Ob ein Wert dauerhaft und nachhaltig ist, lässt sich genauso erst in der Zukunft beantworten - wie die Frage, ob eine Baufinanzierung solide und leistbar war.

Ungeachtet dessen registrieren wir in kurzer Zeit einen Zinsanstieg, wie wir ihn so massiv noch nicht gesehen haben. Neben Inflationsängsten führt speziell die Angst vor noch höheren Kauf- oder Baupreisen zu einer Art Ausverkaufspanik. Steigende Nachfrage führt zu steigenden Preisen. Und genau das setzt sich im Zinsmarkt fort. Dabei ist es egal, ob Zinssätze auf irgendwelchen analytischen Fakten basieren. Mitverantwortlich sind Spekulationen sowie künstlich hoch getriebene Abwehrkonditionen der Banken, die kaum noch wissen, wie sie der Menge Herr werden sollen.

Was bedeutet das konkret für Bau- und Kaufwillige?

Die angesprochene Gruppe befindet sich gerade in einem dreifachen Dilemma. Zusätzlich zu den gestiegenen Zinsen hat die KfW-Bank bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr für einen massiven Vertrauensverlust durch die nahezu vollständige Abschaffung der Effizienzhausförderung gesorgt. Dabei enttäuscht nicht der Förderstopp an sich, sondern die schiere Unmöglichkeit von Planbarkeit für Bauherren und Architekten aufgrund kurzfristigem Aktionismus. Leere Geldtöpfe sind, will man eine Energiewende vorantreiben, kein ernsthaftes Argument. Außerdem steigen die Baupreise teilweise unkalkulierbar weiter. Für manche Produkte herrscht sogar Mangelversorgung.

Was im Moment von der Politik her fehlt, ist ein klarer Kurs und bei einigen dringenden Fragen, klare Antworten. Das nicht energisch genug Handeln einiger Zentralbanken, entgegen den Aussagen der Experten, lässt zu viel Raum, für wilde Spekulationen, welche sich an den Börsen zeigen. Zuviel PUMP&DUMP ist da zu sehen, das auf nichts weiter basiert als dem Abschöpfen der Bevölkerung.

Ich weiß, ethisches Handeln kann man bei Gier getriebenem Bonus-System der Vorstände und Manager nicht erwarten, denn letztlich ist sich jeder selbst der nächste. Aber es sollte sich jeder Fragen, vor allem jene die Kinder oder Enkel haben, ob nicht genau dieses Gierige Abschöpfen ohne Verstand, die Zukunft von Jedem und Allem auf das spiel setzt?

Wir Wissen ganz genau, wohin das Geld die nächsten Jahre fließen muss. Wir wissen was benötigt wird um Unabhängiger zu werden und wir wissen wie wir das erreichen können. Doch Handeln wir danach? Wenn wir danach Handeln würden, wäre die Belohnung nicht nur eine schöne Rendite, sondern, ein Normalzustand mit mehr Freiheit, Frieden und eine gesicherte Zukunft, in die man dann wieder Investieren kann.
Anmerkung
Zu dem ganzen kann man auch wieder Warren Buffett zitieren, mit einer Aussage aus dem Jahr 1986 :

"Was wir jedoch wissen, ist, dass es in der Anlegergemeinschaft immer wieder zu gelegentlichen Ausbrüchen dieser beiden superansteckenden Krankheiten – Angst und Gier – kommen wird. Der Zeitpunkt dieser Epidemien wird unvorhersehbar sein. Und die von ihnen ausgelösten Marktverwerfungen werden ebenso unvorhersehbar sein, sowohl was die Dauer als auch das Ausmaß betrifft. Daher versuchen wir nie, die Ankunft oder den Ausbruch einer der beiden Krankheiten vorherzusagen. Unser Ziel ist bescheidener: Wir versuchen einfach, ängstlich zu sein, wenn andere gierig sind, und nur dann gierig zu sein, wenn andere ängstlich sind."
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