Goldpreis: Der Rebound ab der wichtigen Support-Zone auf Wochenbasis ist wie erwartet erfolgt. Solange die Nominalrenditen nicht wieder fallen, bleibt der Rebound allerdings auch fragil. Die FED könnte Abhilfe schaffen, wenn sie beim Status Quo bleibt.
REALRENDITEN STEIGEN VORERST NICHT WEITER
Wir haben vor genau zwei Wochen angedeutet, dass der Goldpreis gute Chancen hat, einen temporären Rebound zu verzeichnen. (Goldpreis Prognose: Ein mögliches Szenario wäre der Rebound). Unser Argument dafür war die charttechnische Ausgangslage auf Wochenbasis, eine Beruhigung im Anstieg der Anleiherenditen und das Durchkommen des Stimulus-Pakets in den USA.
Die Renditen haben sich seitdem zwar tatsächlich beruhigt, doch sie notieren weiterhin auf erhöhten Niveaus, zumindest, was die US Treasuries angeht. Die Realrendite für die 30-jährigen Anleihen ist bereits wieder im positiven Bereich. Das heisst, die Entwicklung bei den Realrenditen unterstützt nicht unbedingt den Goldpreis auf mittelfristiger Sicht, auch wenn kurzfristig der weitere Anstieg bei den Realrenditen vorerst ausgeblieben ist.
INFLATIONSERWARTUNGEN ERREICHEN MEHRJAHRESHOCHS
Inflationserwartungen sind hingegen weiter nach oben gelaufen und könnten zur Stabilität im Goldpreis beitragen. Insbesondere die 5-Jahre-Inflationsrate ist auf den höchsten Stand seit 2008 vor der Finanzkrise gestiegen. Inflationserwartungen waren auch der Grund, warum wir einen baldigen Rebound im Goldpreis nicht ausgeschlossen haben.
Ob es allerdings ausreichen wird, um den Goldpreis auf neue Hochs zu treiben, bleibt aus unserer Sicht zweifelhalft. Es wird bisher nicht erwartet, dass die Nominalrenditen wieder stark fallen. Doch wenn sie es in der Zwischenzeit mehr tun, als erwartet, würde dies ebenso die Realrenditen wieder fallen lassen und den Goldpreis damit stützen und möglicherweise eine Fortsetzung des Rebounds begünstigen.
WIRD DIE FED DEN REBOUND STÜTZEN?
Wir glauben die FED hat in den letzten Wochen deutlich zu verstehen gegeben, dass an dem bisherigen Kurs nichts verändert wird. Daher könnten Impulse ausgehend von dem Statement sowie der Konferenz nur von kurzfristiger Dauer sein. Insbesondere, wenn sich tatsächlich nichts verändert. Das Risiko besteht zum einen darin, dass die Dot Plots hawkisher ausfallen als noch im Dezember und damit ein Zinsanstieg für das Jahr 2023 signalisiert würde. Zum anderen dass man die angepasste Verschuldungsquote für Banken (Leverage Ratio) verlängert. Von den obligatorischen Leverage Ratios sind Assets gehalten bei der FED bis März ausgenommen.
Die Annahme ist, dass, wenn dieser Vorteil wegfällt, Banken entweder Bonds verkaufen würden oder weniger nachfragen. In beiden Fällen, hawkishere Dot Plots sowie beendeter Leverage Ratio Vorteil, würden Renditen weiter steigen lassen und damit den Goldpreis und eventuell auch Aktien aus dem Technologiebereich belasten.
Ideal für die Fortsetzung des Rebounds wäre es daher, aus unserer Sicht, wenn die FED weiterhin beim Status Quo bleibt und im Rahmen der Pressekonferenz dovishe Aussagen trifft. In diesem Fall könnte der Goldpreis sich weiter stabilisieren. Dennoch, zum aktuellen Zeitpunkt gewichten wir die charttechnische Komponente bei dem Rebound über. Sollten die Nominalrenditen wieder fallen, könnte dies den Rebound zusätzlich stützen. Soweit sind wir aber aktuell noch nicht. Goldpreis auf Tagesbasis
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