DefiChain tot? - eine fundamentale Analyse fürKUCOIN:DFIUSDT von Guenter_Seidner

Die DefiChain hatte stark zu kämpfen in den letzten Monaten, insbesondere seitdem der StableCoin der DefiChain der "Decentralized DUSD" sich vom Wert von einem Dollar löste.

In der folgenden Fundamentalanalyse schlüssle ich die Probleme der DefiChain auf, und kläre, ob es überhaupt noch Sinn macht in dieses Projekt zu investieren.

1. Der DUSD-deppeg.
Der DUSD ist ein hybrid-StableCoin, welcher durch Kryptowährungen, mit den sogenannten Vault-System gebacken ist. Es gibt verschiedene Vault-Systeme, die kleinste Besicherung beträgt 150% Collateral für den Loan. Mit diesem System können neue DUSD geschaffen werden, und der StableCoin ist zu jederzeit komplett gedeckt.
Das Problem bei der DefiChain: Die Nachfrage an DUSD und dem D-Token-System war während des Bullenmarktes sehr groß, und der crypto-backed-StableCoin ging über die 1$.
Danach erlaubte man, dass man die Kredite für DUSD auch mit DFI zurückzahlen konnte.
Somit verbrannte man DFI gegen DUSD. Neue algo-DUSD wurden erschaffen, die nicht direkt gedeckt sind.
Warum direkt? - indirekt wären sie über die verbrannten DFI gedeckt, bringt aber nichts, wenn alle das System verlassen möchten.

Hier sieht man den Deppeg des StableCoin.

Doch warum genau löste sich der Wert von 1$?
Da das crypto-Collateral durch den Bärenmarkt stark viel, und zu viele DUSD am Markt waren, somit hat man keine vollständige Deckung mehr.
Dieses Problem würde sich automatisch lösen, wenn die Preise, insbesondere von DFI wieder ansteigen würden.
Die momentane Algo-Ratio beträgt 61%, somit sind 61% des StableCoins ungedeckt.

Momentan hat das Projekt über den StableCoin eine Eigenverschuldung von circa 117 Millionen Dollar.

Es arbeitet ein Burn-Bot, welcher über die Blockrewards gefüttert wird, gegen diese Algo-Ratio und verbrennt ungedeckte DUSD, jedoch würde es Jahre dauern mit der jetzigen Geschwindigkeit. Es wird fleißig herumgedoktort, und man versucht durch diverse Anreize, wie zb negative Zinsen oder locked pools, die überflüssigen DUSD wegzusperren und die Anzahl der Vaults, und damit die Deckung von DUSD zu erhöhen.

Kurz gesagt, alle dieser Verbesserungen bringen uns langfristig nicht ans Ziel.
In einem Bullenzyklus würde das ganze System wieder funktionieren, sofern ein Anreiz geschaffen wird, die 117mio DUSD zu kaufen.

2. Ein dezentrales Projekt, welches nicht wirklich dezentral ist.
Kurz gesagt, es ist das Projekt von dem Unternehmen von CakeDefi. Die Masternodes sind weltweit verteilt, aber CakeDefi besitzt die absolute Mehrheit der Nodes (dessen User).
Die Foundation wurde zwar im Sinne der Dezentralität aufgelöst, aber CakeDefi ist der einzige, der berechtigt ist, dCryptos (wie dBTC, dETH) auf der Blockchain zu minten.
Die ganzen Kryptotokens sind somit zu 100% bei CakeDefi hinterlegt.

ABER!
Auch wenn dieses Argument von vielen als Nachteil gesehen wird, stützt CakeDefi dieses Projekt. Insbesondere als kleine Blockchain macht es Sinn in einem Bärenmarkt von einer zentralen Instanz geführt zu werden.
Außerdem ist CakeDefi ein Milliarden-schweres Unternehmen mit über einer Millionen User, welche ihren Schwerpunkt auf CeDefi (centralised decentralized finance service) und Transparenz setzen.
Ihre Billanzen sind transparent abgebildet, und ich kann mir gut vorstellen, dass CakeDefi im nächsten Bullenmarkt, wo man sich neue vertrauenswürdige Anbieter suchen wird, Aufmerksamkeit aufsich ziehen wird - insbesondere nach FTX, Celsius, 3AC, Terra LUNA.

3. Im Juni/Juli soll das Mainnet der DefiMetaChain live gehen.
Die DMC ist eine Ethereum-virtuelle-Maschine Layer 2 Blockchain, dies erlaubt den Aufbau von SmartContracts. Diese Erweiterung stellt gerade den größten Hoffnung in der DefiChain-Community dar, da man sich erhofft, dass mit den neuen Projekten, die darauf aufbauen sollen, neue Anreize kommen, somit neues Kapital, und somit das DUSD-Problem automatisch gelöst wird.

Es hängt jedoch stark davon ab, wie viel Entwicklungsarbeit auf diesem Layer 2 Protokoll stattfindet. Es gibt schon erste Projekte wie die JellyDex oder den jellyUSD.
Ich persönlich bin dem ganzen neutral gestimmt. Die Tore für eine große Zukunft werden dadurch geöffnet, heißt aber nicht, dass automatisch, dass den Wert und Preis verbessert.
Ein schlichtes Gegenargument: Wär möchte schon auf ein halbkaputtes System mit hoher Eigenverschuldung aufbauen?
CakeDefi und der Community Fund stellen aber dafür 100 Millionen $ für die Entwicklung zur Verfügung.

4. Aus charttechnischer Sicht wird es auch sehr dünn.
Typischerweise korregieren aber AltCoins sehr stark in einem Bärenmarkt, auch gegen BitCoin. Sieht man sich typische Korrekturen von AltCoins im vorherigen Bärenmarkt an hat man ähnliche Ergebnisse.
Als Vergleich nehme ich folgende Tokens:
Cardano Korrektur in $ -94% in BTC -95%
Syntethix Korrektur in $ -90% in BTC -88%
aber auch Binance Token in $ -85% in BTC -78%
Tron Korrektur in $ -95% in BTC -93%

DefiChain aktuell:
Korrektur in $: -93%
Korrektur in BTC: -89%

Also sind wir jetzt im typischen Korrekturbereich, aber die Luft bleibt dünn!
Aber die Gesamtmarktvolatilität nimmt auch ab, dürfte man die Werte dann noch 1:1 vom vorherigen Bärenmarkt übernehmen? Jein...

5. Wird die DefiChain noch benützt. Ja!
Sieht man sich die total-value-locked an, welches das Gesamtkapital angibt, welches sich auf der Blockchain in Arbeit findet, findet man keine Flucht aus dem System.
Hier ist es sinnvoll sich die TVL in Dollar gemessen anschauen, warum?
Denn momentan ist BitCoin stärker als jeder anderer Coin, somit würde sich damit das Bild verfälschen.
(auf USD umstellen)

Interessant wird es, wenn wir uns die total-value locked in Vaults anschauen.
Die hinterlegte Menge, die sich auf der Chain befindet, die für das dToken-System und dem DUSD, da ist.
Diese wollen wir nicht in DFI messen, auch nicht in Dollar, sondern in BTC, gegen den Vater aller Kryptowährungen. (obwohl das Dollar-Bild ähnlich ist).

Die DUSD blenden wir aus, uns interessiert kein kaputter StableCoin, wir wollen nur die dCryptos beachten, die auch physisch, in unserem Fall bei CakeDefi, hinterlegt sind.
Hier sieht man, dass die Vault TVL in BTC ohne DUSD trotzdem seit Beginn 2023 stark gestiegen ist, und wir haben gerade mehr BTCs und ETHs in Vaults als im Bullenmarkt 2021.

Komisch oder?
Warum würde sich soviel Collateral in einem halbkaputten dToken-System in Vaults befinden?
Wahrscheinlich kommt das meiste von CakeDefi's Users, da CakeDefi ihre Dienste primär auf der DefiChain aufbaut.
Oder vielleicht doch, dass viele dieser BitCoins nur warten, in DFI getauscht zu werden?
Vielleicht bewusst Panik von einigen aus der Community praktiziert wird, um den Preis kurz vor dem Live der DefiMetaChain Mainnet nochmal runterzudrücken?
Wir wissen, dass die Liquidität in den LM-Pools nicht riesig ist, und ein Wal sehr einfach den Preis bewegen kann.
Momentan befinden sich 1617 BitCoin in Vaults, im vorherigen Bullenmarkt nur 937 BitCoins.

Der größte Liquidity Pool DFI-BTC hat zum Höchstand eine BitCoin-Menge von 10.700 BitCoins, jetzt nur noch 2671 BitCoins.
Somit ist es einfacher explosionsartig den Preis nach oben zu treiben, wenn große Wale einkaufen.

(umstellen auf BTC)
Würden Wale für Gesamt 500 BitCoins DFI einkaufen, so würde sich die momentane DFI/BTC Ratio auf 3357 satoshi bewegen, somit einen Preis von 0.93$.

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