Sind die US-Schulden eine Bedrohung für den Aktienmarkt?Einleitung: Der Aktienmarkt tritt kurzfristig auf der Stelle, nachdem er seit Anfang April eine vertikale Aufwärtserholung vollzogen hat. Es gibt viele Themen, die Anlass zu grundsätzlicher Besorgnis geben, aber eines davon steht derzeit im Vordergrund: die Tragfähigkeit der Staatsschulden der USA. Natürlich ist es noch viel zu früh, um von einer Krise der US-Staatsverschuldung zu sprechen, aber das neue Steuergesetz, das von der Trump-Regierung befürwortet wird, sieht eine Erhöhung der Schuldenobergrenze um 4 Billionen US-Dollar vor, was kurzfristigen Aufwärtsdruck auf die US-Zinssätze für 10-, 20- und 30-jährige Anleihen ausübt. Ist dies eine Gefahr für die Erholung des US-Aktienmarktes seit Anfang April?
1) Die US-Anleiherenditen erreichen die makroökonomische Warnzone.
Der Steuergesetzentwurf der Trump-Regierung sieht Steuersenkungen und vor allem die Anhebung der Obergrenze für die US-Staatsverschuldung um 4 Billionen US-Dollar vor, damit der US-Bundesstaat weiterhin massiv Schulden machen kann.
Der Markt beginnt, sich über diese Situation Sorgen zu machen, da die US-Schulden kurz davor stehen, den Rekord von 1946 zu übertreffen, wenn man sie als Prozentsatz des BIP der Vereinigten Staaten ausdrückt. Die jährliche Zinslast auf die bestehenden Schulden beläuft sich auf 880 Milliarden US-Dollar, was dem Verteidigungshaushalt der USA entspricht.
Graphik zur Darstellung der Entwicklung der US-Staatsverschuldung in Prozent des BIP der USA.
Infolgedessen drücken die Finanzmärkte ihre Besorgnis mit einem Anstieg der Zinssätze für US-Anleihen am langen Ende der Zinskurve aus.
Chart, der die japanischen Kerzen auf Tagesbasis zeigt: 10-jährige US-Anleihen.
Grafik, die die japanischen Kerzen auf Monatsbasis zeigt US-Anleihezinsen für 30 Jahre.
2) Der Markt hofft auf die Aktivierung des FED-Puts, um die Anleihenspannung zu verringern.
Der Aufwärtstrend bei den US-Anleihezinsen kann ein Risiko für den Aktienmarkt darstellen, da sich die höheren Zinsen der US-Bundesregierung direkt auf die Anleihezinsen für US-Unternehmen auswirken werden.
Die Unternehmen im S&P 500 haben eine starke Bilanz und sollten in der Lage sein, diese zu bewältigen, aber die langfristigen Anleihezinsen sollten nicht über 5/6% steigen, da die finanzielle Situation der kleinen und mittleren US-Unternehmen dann problematisch werden könnte. Diese Schwelle von 5/6% wird als makroökonomische Warnschwelle für die meisten US-Unternehmen identifiziert. In einem solchen Szenario wäre die FED gezwungen, direkt am Anleihenmarkt zu intervenieren, um den Druck zu verringern.
3) Der S&P 500 ist kurzfristig überhitzt, aber der grundlegende Aufwärtstrend bleibt aus technischer Sicht erhalten und wird weiterhin durch den neuen Rekord bei der globalen Liquidität gestützt.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt deutet die technische Analyse der Finanzmärkte darauf hin, dass die bullishe Erholung seit Anfang April nicht gefährdet ist. Der Markt war kurzfristig haussierend überhitzt und brauchte eine Verschnaufpause. Für den S&P 500 Index ist die Konsolidierung von kurzfristiger Tragweite und die Erholung bleibt erhalten, solange die technische Hauptunterstützungszone von 5700/5800 Punkten intakt ist. In diesem Preisbereich verläuft insbesondere der 200-Tage gleitende Durchschnitt, der in der unten stehenden Grafik blau dargestellt ist.
Chart, der die japanischen Kerzen in Tagesdaten des S&P 500 Future-Kontrakts zeigt.
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US30Y Trading-Ideen
Trading mithilfe der Zinssätze verbessern: Teil 3Hallo zusammen! 👋
Diesen Monat wollen wir uns mit dem Thema Zinsen beschäftigen: Was sie sind, warum sie wichtig sind und wie ihr Zinsinformationen für euer Trading nutzen könnt. Dies ist ein Thema, das besonders neue Trader in der Regel gerne übersehen. Wir hoffen also, dass diese Serie für Neueinsteiger, die mehr über Makroökonomie und Fundamentalanalyse erfahren möchten, hilfreich und umsetzbar sein wird!
In unserem ersten Beitrag haben wir einen Blick darauf geworfen, wie man Zinsinformationen auf TradingView findet und wie die Zinssätze auf dem offenen Markt schwanken. In unserem zweiten Beitrag haben wir einen Blick auf einige der Entscheidungen geworfen, die Anleger treffen müssen, wenn sie in Anleihen (Zinsen) im Vergleich zu anderen Anlagen investieren.
Heute werden wir uns anhand von drei konkreten Beispielen ansehen, wie die Anleger weltweit die Zinssätze verstehen.
Lasst uns eintauchen!
Wie wir bereits beim letzten Mal erwähnt haben, gibt es drei wesentliche Punkte, die man beachten muss, wenn man die Zinssätze in einer Region verstehen will:
1.) Risiko der Zinssätze der Zentralbank
2.) Inflationsrisiko
3.) Kreditrisiko
Werfen wir zunächst einen Blick auf das Kreditrisiko. 💥💥
Von einem Kreditrisiko spricht man, wenn das Risiko besteht, dass man das Geld, das man einem bestimmten Unternehmen geliehen hat, nicht zurückbekommt. Da wir uns in dieser Serie nur mit Staatsanleihen befassen, bedeutet dies das Risiko, dass der Staat euch das Geld nicht zurückzahlt.
Lektion: Je mehr ein Unternehmen oder ein Land zahlen muss, um sich Geld zu leihen, desto weniger "stabil" ist es in den Augen der Investoren.
Werfen wir nun einen Blick auf das Inflationsrisiko. 💸💸
Von einem Inflationsrisiko spricht man, wenn die Gefahr besteht, dass euer Kapital aufgrund der Inflationsrate im Laufe der Zeit schneller an Kaufkraft verliert als der Zinssatz.
Seht euch zum Beispiel diesen Chart an:
In Blau/Weiß seht ihr die Renditen türkischer 1-Jahres-Anleihen. In Grün seht ihr die Renditen der 1-Jahres-Anleihen der USA. Beachtet den Unterschied in den Zinssätzen - die türkischen Anleihen werden mit 14 % verzinst, die US-Anleihen mit 3 %. Die USA sind zwar eine größere und entwickeltere Volkswirtschaft (und haben daher ein geringeres "Kreditrisiko"), aber ein Teil des Renditeunterschieds ist auf die drastisch unterschiedlichen Inflationsraten innerhalb der Wirtschaft zurückzuführen.
Im roten Bereich seht ihr die Inflationsrate in den Vereinigten Staaten, im gelben Bereich die Inflationsrate in der Türkei. Geht man von einem konstanten Wechselkurs aus, so werden die Anleger, da die Türkische Lira im Laufe der Zeit immer weniger Waren und Dienstleistungen gegenüber dem US-Dollar kaufen kann, mehr Rendite verlangen, um den Kaufkraftverlust auszugleichen.
Lektion: Die Richtung der Zinssätze gibt Aufschluss darüber, wie die Anleger die Entwicklung der Inflation über einen bestimmten Zeithorizont einschätzen.
Werfen wir abschließend noch einen Blick auf das Risiko der Finanzmittel der Zentralbank. 🏦🏦
Das Risiko von Zentralbankgeldern besteht darin, dass die Zentralbank die Basiszinssätze zum Nachteil eurer Position verändern kann.
Schaut euch diesen Chart an:
Es handelt sich um dasselbe Schaubild wie beim letzten Mal, aber anstelle der Inflationsraten, die den Zinssätzen überlagert sind, haben wir die aktuellen Zinssätze der Zentralbank in das Schaubild eingefügt.
Denkt daran, dass der Zinssatz der Zentralbank derjenige ist, den ihr von der Bank erhaltet, ohne dass euer Geld in einem Darlehen an den Staat "gebunden" ist.
Das Zinsänderungsrisiko der Zentralbank spielt bei der Preisbildung von Anleihen die größte Rolle, denn wie ihr sehen könnt, bewegen sich die Zinssätze und die Renditen recht eng zusammen, zumal es sich nur um einjährige Anleihen handelt (wir werden uns nächste Woche mit der Zinskurve beschäftigen).
Da die Zentralbanken auf der ganzen Welt in der Regel den Auftrag haben, für stabile Preise für die Verbraucher zu sorgen, stehen ihre Maßnahmen oft im Kontext der Inflation. Manchmal erhöhen die Banken die Zinssätze zu stark und verursachen eine Deflation. Manchmal heben die Banken die Zinsen zu wenig an und bleiben hinter der Inflation zurück (wie es viele derzeit glauben).
Lektion: Die Zinssätze sind ein Indikator für die Politik der Zentralbank, die von mehreren Faktoren abhängt und von Region zu Region unterschiedlich ist. Mit anderen Worten: Zinssätze können die Gesundheit einer Wirtschaft beschreiben. Zu "hoch", und die Zentralbank hat möglicherweise die Kontrolle verloren. Zu "niedrig", und die Wirtschaft stagniert möglicherweise. Dies sind Verallgemeinerungen, aber sie sind ein guter Ausgangspunkt, um Regionen auf einer relativen Basis zu vergleichen .
Und da haben wir es! Einige konkrete Beispiele und Lektionen, die man aus der Beobachtung von Live-Bewegungen auf dem Markt lernen kann. Diese Dynamik zu verstehen, kann sehr hilfreich sein, um eine umfassendere Handelsstrategie zu entwickeln. Mit anderen Worten: Wenn ihr mit Devisen handelt, ist es unglaublich wichtig, die Zinsunterschiede zwischen den Ländern und die zugrunde liegenden Faktoren zu kennen. Wenn ihr in ein Unternehmen investieren möchtet, könnt ihr anhand der Anleiherenditen dieses Unternehmens feststellen, wie hoch das Risiko ist, dass das Unternehmen seinen Verpflichtungen nicht nachkommt.
In der nächsten Woche werden wir einen Blick auf die Zinskurve werfen und einige weitere Lektionen darüber liefern, wie ihr diese Informationen nutzen könnt, um mit der Vorhersage von Preisen und der Wirtschaftsentwicklung insgesamt zu beginnen.
- Team TradingView ❤️❤️
Longterm Swing - US 30 YR YieldHeute hab ich mir mal die US Bonds 30 Yr Yield vorgenommen und dabei festgestellt, dass diese sich gerade an einer sehr interessanten Zone befinden, von der aus ein fetter Swing nach oben möglich ist.
Der Preis befindet sich momentan an dem 70.5er Retracement Level des Swings, der zufällig auch genau auf ein Low aus 2009 trifft und auch sonst eine recht stabile Zone darstellt.
Der übergeordnete Trend ist bis ein neues lower low gebildet noch im Aufwärtstrend, was sich mit einer Idee einer Longposition deckt, da der Preis einfach nur ein Retracement macht und neue Orders tankt, bevor der Trend fortgeführt wird.
Die Liquidität ist größtenteils abgeerntet, was ich durch die roten $-Zeichen markiert habe. Die gelben Zeichen sind noch offen und für mich ein potentielles Target.
Mein dabei angepeiltes Ziel befindet sich zudem in einer Zone, wo SLs für Shortpositionen sitzen und eine Menge pending Long Orders.
US 30 YT: Kursanstieg auf 4%US Präsident Trump rudert in seinem (persönlichen) "Trade War" zurück. EU und USA verkünden eine vorläufige Einigung:
www.spiegel.de
Synchron zur Einigung steigen die Zinsen in den USA mit hohem Momentum an. Für die US Aktienmärkte schliesst oder verkleinert sich gerade die "Trade War Front" - zeitgleich öffnet sich eine neue. Solange die Zinsen für US-Staatsanleihen unter 3,5% bleiben oder erkennbar 3,5% auf Sicht von 6 oder mehr Monaten weder erreichen noch überschreiten können oder werden, sind Renditen im Bereich von 3,00 bis 3,25% kein Problem für Aktienmärkte. Oberhalb von 3,5% ist die Rendite von US Staatsanleihen bereits höher als die durchschnittliche Dividendenrendite der US-Aktienmärkte - allerdings ohne jedes Risiko, wenn die Papiere bis Endfälligkeit gehalten werden. Oberhalb von 4% verteuern sich die Kreditkosten für US Unternehmen so erheblich, dass die Gewinne entweder nicht mehr deutlich steigen oder stagnieren und allenfalls leicht rückläufig sind.
Steigende Zinsen sind für Aktienmärkte ein sehr hohes Risiko. "Hohe" Zinsen und die negative Wechselwirkung auf Aktienindizes sind für Post Milenium Trader Neuland. Der umgekehrte Effekt steigender Aktienkurse nach Zinssenkungen und QE´s respektive QQE´s dürften bekannt sein.
Das nächste Kursziel für US Renditen liegt bei 4%. Die in 2019 sehr schnell steigende Staatsverschuldung aufgrund der TAX Reform werden vermutlich deutlich höhere Zinsen bringen.