Double Exponential Moving Average (EMA)

Definition

Der „Double Exponential Moving Average“ (EMA) ist ein technischer Indikator, der zwei gleitende Durchschnitte verwendet, um Aufwärtstrends zu bestätigen, wenn sich der Preis über dem Durchschnitt bewegt, und Abwärtstrends bestätigt, wenn sich der Preis unter dem Durchschnitt bewegt. Eine Trendumkehr kann auftreten, wenn sich der Preis von dem Durchschnitt wegbewegt. Des Weiteren können gleitende Durchschnitte auch verwendet werden, um Support- und/oder Widerstandsbereiche zu identifizieren. 

Geschichte 

Der „Double EMA“ wurde von Patrick Mulloy in seinem Artikel aus dem Jahr 1994 „Smoothing Data with Faster Moving Averages“ vorgestellt. Der Artikel wurde in dem Magazin „Technical Analysis of Stocks & Commodities“ veröffentlicht.

Berechnung

Die Formel für „Double EMA“ ist:

DEMA = 2 × EMAN − EMA von EMAN

Begriffserklärung:

N= Rückblickzeitraum (Look-back Period)

  1. Wenn Sie den „Double EMA“ berechnen möchten, dann wählen Sie zuerst einen Rückblickzeitraum aus (z. B. 5, 15, 100 Perioden).
  2. Nachdem Sie den Zeitraum bestimmt haben, können Sie den EMA für diese Periode berechnen (EMAN). 
  3. Dann wenden Sie auf den EMAN einen anderen EMA mit demselben Rückblickzeitraum an.
  4. Multiplizieren Sie dann den EMAN mit zwei und subtrahieren Sie den geglätteten EMA-Betrag. Das war es schon.

Schlussfolgerungen

Der „Double EMA“ ist im Allgemeinen reaktionsschneller als traditionelle EMAs, und kann auf dieselbe Weise verwendet werden. Nicht vergessen: Wenn Sie „Double EMAs“ verwenden, reagiert der Indikator schneller. Sie sollten dementsprechend auch Ihre Strategien anpassen.

Wenn Sie mit einem längeren Zeitraum arbeiten (z. B. 100 Perioden), dann sollten Sie berücksichtigen, dass der „Double EMA“ langsamer als bei kürzeren Zeiträumen (z. B. 10 Perioden) reagieren wird.

Was Sie beachten sollten

Die oben angeführte Formel beruht nicht auf der Nutzung des „Double Exponential Smoothing“ Faktors, sondern verdoppelt den EMA und hebt somit die Verzögerung auf, indem der geglättete EMA subtrahiert wird. Die Berechnungen sind schon ein bisschen kompliziert und benötigen somit aussagekräftigere Daten als bei einer reinen EMA-Berechnung. Heutzutage ist es jedoch einfacher „Double EMAs“ zu berechnen, dank der modernen Technik und des Chartings.

„Double EMAs“ sind fortschrittlicher als traditionelle gleitende Durchschnitte und reagieren schneller. Sie sind aus diesem Grund unter Day- und Swing-Tradern beliebt. Auch andere Anleger verwenden die „Double EMAs“, halten sich im Allgemeinen jedoch lieber an die traditionellen gleitenden Durchschnitte, da Langzeitanleger dazu neigen, weniger aktiv mit ihren Assets umzugehen.

Limitierungen

Die traditionellen gleitenden Durchschnitte sind nützlich für die Identifizierung von Markttrends. Wenn sich die Preise jedoch unruhig oder nicht geschmeidig verhalten, dann liefern sie nicht viele Daten. Wenn ein Preis den gleitenden Durchschnitt oder das „Double EMA“ übersteigt, kann es schwer sein, zu ermitteln, was das Ergebnis und wann ein Trade profitabel sein wird.

Aus diesem Grund ist es eine großartige Idee, den „Double EMA“ mit anderen technischen Indikatoren zu kombinieren, oder anderen Preis- und/oder Tools für die fundamentale Analyse. Mit der Kopplung des „Double EMA“ mit anderen Indikatoren können Anleger und Trader die Markttrends besser erkennen, während sie sich das Gesamtbild ansehen, und vermeiden somit die Schwächen eines einzelnen Indikators.

Bei diesem Indikator ist es besonders wichtig, die Bedeutung der Verzögerung zu begrenzen. Dies kann sich in manchen Fällen als extrem nützlich erweisen, wie bei einer Umkehr des tatsächlichen Preises. Es kann einem Trader dabei helfen, schnell aus einer Position auszusteigen, bevor große Verluste erlitten werden. Jedoch kann eine Reduzierung der Verzögerung auch zu etwas führen, das als „Overtrading“ bezeichnet wird. Dies tritt auf, wenn dem Trader zu viele Signale auf einmal geliefert werden. Ein Indikator mit einer geringeren Verzögerung ist mehr anfällig für kleine Preisverschiebungen, die normalerweise keine große Wirkung ausüben. Die Verzögerung kann manchmal nützlich sein, und in anderen Fällen kann sie richtig stören. Es liegt an dem Trader, zu entscheiden, ob die Verzögerung etwas ist, das sie in ihrem Indikator brauchen.

Fazit

Der „Double EMA“ ist ein Indikator, der Aufwärts- und Abwärtstrends auf dem aktuellen Markt erkennt. Er ist reaktionsschneller als traditionelle gleitende Durchschnitte und kann zusammen mit anderen Indikatoren verwendet werden, die dem Trader dabei helfen, die allgemeinen Markttrends zu analysieren. Wenn Sie „Double EMAs“ verwenden möchten, dann stellen Sie bitte sicher, dass Sie sich gut über die enthaltene Verzögerung informiert haben, und treffen Sie eine diesbezügliche Entscheidung, die am besten für Ihren Handel funktionieren wird.