MACD (Moving Average Convergence/Divergence)

Definition

 

Der MACD ist ein extrem beliebter Indikator für die technische Analyse. MACD kann verwendet werden, um die Faktoren eines allgemeinen Asset-Trends zu identifizieren. Unter diesen Faktoren befinden sich das Momentum, die Trendrichtung und Dauer. Was den MACD so informativ gestaltet, ist, dass es sich hierbei eigentlich um die Kombination von zwei unterschiedlichen Indikatortypen handelt. Im ersten Schritt verwendet der MACD zwei gleitende Durchschnitte unterschiedlicher Längen (wobei es sich selbst um Verzögerungsindikatoren handelt), um die Trendrichtung und Dauer zu bestimmen. Im nächsten Schritt bedient sich der MACD der Differenz zwischen diesen zwei gleitenden Durchschnitten (die MACD-Linie) und dem EMA für diese gleitenden Durchschnitte (die Signallinie) und zeichnet die Differenz zwischen den zwei Linien als ein Histogramm ein, welches über und unter der zentralen Nulllinie oszilliert. Das Histogramm kann dann als guter Anhaltspunkt für das Momentum genutzt werden.

 

Geschichte

Die Entstehung des heutigen MACD kann auf zwei separate Ereignisse zurückgeführt werden.

  1. In den 1970ern erstellt Gerald Appel die MACD-Linie.
  2. 1986 fügte Thomas Aspray das Histogramm-Feature dem MACD von Appel hinzu.

Der Beitrag von Aspray gibt uns eine Methode, um die mögliche Überschneidung des MACD zu antizipieren, was einen wesentlichen Bestandteil dieses Indikators darstellt.

Berechnung

MACD-Linie: (12-Tage EMA - 26-Tage EMA) 

Signallinie: 9-Tage EMA der MACD-Linie

MACD-Histogramm: MACD-Linie - Signallinie

Die Grundlagen

Um uns den MACD-Indikator richtig verständlich zu machen, müssen wir uns die einzelnen Komponenten des Indikators ansehen.

 

Die drei Grundkomponenten

  1. Die MACD-Linie:
     Die MACD-Linie ist das Ergebnis einer Subtraktion eines längeren EMA von einem kürzeren EMA.

Die üblichen Werte, die für diese Berechnung verwendet werden, sind 26 Tage für den langfristigen EMA und 12 Tage für den kurzfristigen EMA. Die Werte sind benutzerspezifisch einstellbar. 

  1. Die Signallinie:
     Die Signallinie ist ein EMA der MACD-Linie, wie beschrieben in Komponente 1. Der Trader kann entscheiden, welcher EMA-Zeitraum für die Signallinie verwendet werden soll. Üblicherweise wird jedoch 9 verwendet.

 

  1. Das MACD-Histogramm:
     Mit der Zeit wird die Differenz zwischen der MACD-Linie und der Signallinie kontinuierlich variieren. Das MACD-Histogramm verwendet diese Differenz und zeichnet sie als ein einfach verständliches Histogramm ein. Die Differenz zwischen diesen zwei Linien oszilliert um eine Nulllinie herum.

Eine allgemeine Auslegung für den MACD ist, dass wenn der MACD positiv ist und der Wert auf dem Histogramm steigt, dann erhöht sich auch das Aufwärtsmomentum. Wenn der MACD negativ ist, und der Wert auf dem Histogramm sinkt, dann erhöht sich auch das Abwärtsmomentum.

 

Was Sie beachten sollten

Der MACD-Indikator ist üblicherweise sehr nützlich bei der Identifizierung von drei Grundsignalen: Überschneidung der Signallinie, Überschneidung der Nulllinie, und Divergenz.

ÜBERSCHNEIDUNG DER SIGNALLINIE

Eine Signallinienüberschneidung ist das vielleicht üblichste Signal, welches von dem MACD erstellt wird. Sie sollten zuerst berücksichtigen, dass es sich bei der Signallinie im Grunde um den Indikator eines Indikators handelt. Die Signallinie berechnet den gleitenden Durchschnitt der MACD-Linie. Aus diesem Grund wird die Signallinie auch verzögert hinter der MACD-Linie erstellt. Wenn also die MACD-Linie die Signallinie nach oben oder unten überquert, dann kann dies als Signal für eine starke Marktveränderung aufgefasst werden.

Die diesbezügliche Stärke bestimmt die Dauer der Signallinienüberschneidung. Es braucht ein gewisses Maß an Erfahrung, um diese Stärke richtig analysieren und mögliche fehlleitende Signale erkennen zu können.

Typ 1 der Signallinienüberschneidung ist eine Bullish-Signallinienüberschneidung. Eine Bullish-Signallinienüberschneidung tritt auf, wenn die MACD-Linie über die Signallinie steigt.

Typ 2 der Signallinienüberschneidung ist eine Bearish-Signallinienüberschneidung. Eine Bearish-Signallinienüberschneidung tritt auf, wenn die MACD-Linie unter die Signallinie fällt.

Nulllinienüberschneidung

Die Nulllinienüberschneidung hat eine ähnliche Prämisse zu der Signallinienüberschneidung. Anstelle einer Überquerung der Signallinie wird bei der Nulllinienüberschneidung die MACD-Linie jedoch die Nulllinie überqueren und entweder positiv (über 0) oder negativ (unter 0) sein.

Typ 1 der Nulllinienüberschneidung ist eine Bullish-Nulllinienüberschneidung. Eine Bullish-Nulllinienüberschneidung tritt auf, wenn die MACD-Linie über die Nulllinie steigt und sich von negativ zu positiv entwickelt.

Typ 2 der Nulllinienüberschneidung ist eine Bearish-Nulllinienüberschneidung. Eine Bearish-Nulllinienüberschneidung tritt auf, wenn die MACD-Linie unter die Nulllinie fällt und sich von positiv zu negativ entwickelt.

Divergenz

Die Divergenz ist ein weiteres Signal des MACD-Indikators. Einfach ausgedrückt: Es handelt sich hierbei um die Divergenz (den Unterschied) zwischen dem MACD und dem tatsächlichen Preis.

Zum Beispiel: Eine Bullish-Divergenz tritt auf, wenn der Preis als ein niedrigeres Tief aufgezeichnet wird, der MACD jedoch ein höheres Tief anzeigt. Die Bewegung eines Preises kann als Beweis für den aktuellen Trend verwendet werden, Momentumveränderungen im MACD können jedoch manchmal vor einer signifikanten Umkehr auftreten.

 

Eine Bearish-Divergenz verhält sich hierbei natürlich genau umgekehrt. Eine Bearish-Divergenz tritt auf, wenn der Preis als ein höheres Hoch aufgezeichnet wird, der MACD jedoch ein niedrigeres Hoch anzeigt.

Fazit

Was den MACD so nützlich für die technische Analyse macht, ist, dass es sich im Grunde um zwei Indikatoren für den Preis von einem handelt. Er hilft nicht nur bei der Trenderkennung, sondern misst auch das Momentum. Er verwendet zwei verzögerte Indikatoren und fügt das Momentum hinzu, welches mehr aktiv und vorhersagbar ist. Diese Vielseitigkeit macht diesen Indikator auch so beliebt unter Tradern und Analysten aus dem gesamten Handelsspektrum.

Trotz der vielen positiven Attribute des MACD gilt auch bei diesem Indikator, dass er mit Vorsicht zu genießen ist. Es gibt viele Aspekte, die der MACD nicht gut behandelt, und diese könnten Trader irreführen. Insbesondere könnten Trader dazu fehlgeleitet werden, den MACD für die Suche nach „überkauften“ oder „überverkauften“ Marktbedingungen zu verwenden. Dies ist keine gute Idee. Der MACD ist nicht an eine Reichweite gebunden. Was für ein Instrument als höchst positiv oder negativ aufgefasst werden kann, könnte sich nur schlecht auf andere Instrumente übersetzen lassen.

Mit genügend Zeit und Erfahrung sollte so ziemlich jeder, der Chartdaten analysieren möchte, in der Lage sein, den MACD gut und richtig zu nutzen.

 

Eingaben

 

Schnelle Länge

Der Zeitraum des kurzfristigen EMA. Die Standardeinstellung ist 12 Tage.

Langsame Länge

Der Zeitraum des langfristigen EMA. Die Standardeinstellung ist 26 Tage.

Quelle

Hier können Sie bestimmen, welche Balkendaten für die Berechnung verwendet werden. Die Standardeinstellung ist „Schließungspreis“.

Signalglättung

Der Zeitraum für den EMA der MACD-Linie, auch Signallinie genannt. Die Standardeinstellung ist 9 Tage.

Einfacher MA (Oszillator)

Einfacher MA (Signallinie)

Stil

Histogramm

Hier können Sie die Sichtbarkeit des Histogramms und einer Preislinie einstellen, welche den tatsächlichen aktuellen Wert des Histogramms anzeigt. Hier können Sie auch die Farbe des Histogramms, die Linienbreite und den visuellen Typ bestimmen (die Standardeinstellung ist „Histogramm“).

MACD

Hier können Sie die Sichtbarkeit der MACD-Linie und einer Preislinie einstellen, welche den tatsächlichen aktuellen Wert der MACD-Linie anzeigt. Hier können Sie auch die Farbe der MACD-Linie, die Linienbreite und den visuellen Typ bestimmen (die Standardeinstellung ist „Linie“).

Signal

Hier können Sie die Sichtbarkeit der Signallinie und einer Preislinie einstellen, welche den tatsächlichen aktuellen Wert der Signallinie anzeigt. Hier können Sie auch die Farbe der Signallinie, die Linienbreite und den visuellen Typ bestimmen (die Standardeinstellung ist „Linie“).

Präzision

Hier können Sie die Anzahl der Dezimalstellen eingeben, die im Indikatorwert angezeigt werden sollen (vor einer Auf-/Abrundung). Je höher diese Zahl, umso mehr Dezimalstellen wird der Indikatorwert enthalten.