Nvidia-Ausblick trübt Stimmung an asiatischen Börsen
Die trotz Rekordumsätzen verhaltene Umsatzprognose des US-Chipriesen Nvidia NVDA hat am Donnerstag auf die Stimmung der Anleger in Asien gedrückt. In Tokio verlor der Nikkei-Index NI225 0,8 Prozent auf 38.026 Punkte, der breiter gefasste Topix TOPIX gab 0,6 Prozent nach.
Nvidia, Vorreiter bei Chips für Künstliche Intelligenz, erwirtschaftete zwar erneut einen Rekordumsatz, doch reagierten Anleger auf die Aussicht auf ein verlangsamtes Wachstum verschnupft. Die Aktien gaben nachbörslich rund drei Prozent nach. Von dem Erfolg Nvidias abhängige japanische Chipfirmen verbuchten ebenfalls Kursverluste. So rutschten die Aktien von Advantest 6857 um 1,6 Prozent ab. "Während Nvidia ein beeindruckendes Umsatzwachstum und Schwung geliefert hat, will der Markt offensichtlich mehr", sagte Stratege George Boubouras von K2 Asset Management in Melbourne. Trotz der aktuellen Schwäche rechnen Experten mit einem anhaltenden KI-Boom. "Der strukturelle KI-Rückenwind könnte auch im kommenden Jahr ein wichtiger Treiber für Aktien bleiben", sagte Charu Chanana vom Finanzhaus Saxo.
Zu den Gewinnern in Japan zählten Finanzwerte wie die Mizuho Financial Group 8411, die 1,3 Prozent zulegte. Vermehrte Wetten der Anleger auf eine Leitzinserhöhung der Bank of Japan trieben die Anleiherenditen in die Höhe.
In China stützten Spekulationen auf neue staatliche Konjunkturhilfen die Kurse. Die Börse in Shanghai 000001 notierte nahezu unverändert bei 3370 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen 3399300 lag 0,1 Prozent höher. Wahrscheinlich werde es in naher Zukunft Anreize geben, um den Schock durch drohende US-Zölle abzufedern, erklärten die Analysten der Bank of America.
In Indien sorgte der Wirbel um den wegen eines mutmaßlichen Bestechungs- und Betrugssystems angeklagten indischen Milliardär Gautam Adani bei den Firmen aus seinem Umfeld für dramatische Kursverluste. Die zehn börsennotierten Unternehmen seines breitgefächerten Konglomerats brachen ein. Insgesamt wurden durch die Verluste rund 30 Milliarden Dollar an Marktwert vernichtet. Gegen den Vorsitzenden der Adani-Gruppe ist in den USA Anklage erhoben worden. Er soll zusammen mit sieben weiteren Beschuldigten rund 265 Millionen Dollar an indische Regierungsbeamte gezahlt haben, um an lukrative Aufträge in der Solarbranche zu kommen, wie die US-Staatsanwaltschaft am Mittwoch in New York mitteilte. Die Adani Group reagierte zunächst nicht auf Anfragen von Reuters zu den Vorwürfen.
Asiatische Aktienindizes am Donnerstag | Kurse um 08:00 Uhr | Veränderung in Prozent |
Nikkei NI225 | 38.026,17 | -0,8% |
Topix TOPIX | 2.682,81 | -0,6% |
Shanghai 000001 | 3.370,14 | +0,1% |
CSI300 3399300 | 3.989,05 | +0,1% |
Hang Seng (.HIS) | 19.644,30 | -0,3% |
Kospi KOSPI | 2.480,63 | -0,1% |
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Währungen | Kurse um 08:00 Uhr | |
Euro/Dollar EURUSD | 1,0544 | |
Pfund/Dollar GBPUSD | 1,2652 | |
Dollar/Yen USDJPY | 154,76 | |
Dollar/Franken USDCHF | 0,8829 | |
Dollar/Yuan USDCNY | 7,2380 | |
Dollar/Won USDKRW | 1.397,31 |