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Kurseinbruch bei Einzelhändler Casino nach Chefwechsel

Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:

17.15 Uhr - Ein Führungswechsel bei der französischen Supermarktkette Casino CO schickt die Aktie in den Stürzflug. Die Anteilsscheine verzeichnen mit rund 65 Prozent auf 0,04 Euro den größten Tagesverlust seit 1987. Ein neues Führungsteam um den tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky übernehme die Kontrolle über das kriselnde Unternehmen, teilte Casino mit. Damit endet die 30-jährige Herrschaft des 75-jährigen Casino-Eigentümers Jean-Charles Naouri. Außerdem verwässert die Restrukturierung, die zum Vorstandswechsel geführt hatte, die Anteile der bestehenden Casino-Aktionäre.

16.55 Uhr - Der britische Sportbekleidungshändler JD Sports JD. sieht sich auf Kurs zu seinen Jahreszielen und beflügelt damit die Aktie. Die Titel springen um 14,6 Prozent in die Höhe. Das Unternehmen verzeichnete zwar im Januar eine Stagnation beim Umsatz. Die Fußball-Europameisterschaft, die Olympischen Spiele und neue Designs dürften die Nachfrage in den kommenden Monaten allerdings wieder beleben, teilte JD Sports mit. Sein Vorsteuergewinn für 2024 dürfte daher im Rahmen seiner im Januar gesenkten Prognose von 915 bis 935 Millionen Pfund (umgerechnet rund 1,07 bis 1,09 Milliarden Euro) ausfallen.

15.35 Uhr - Die Aussicht auf den Verkauf einer Tochtergesellschaft beflügelt den schwedischen Spieleentwickler Embracer EMBRAC_B. Die Papiere springen in Stockholm um mehr als 14 Prozent in die Höhe. Take-Two Interactive TTWO, der US-Entwickler der beliebten Videospiel-Reihe Grand Theft Auto (GTA), will Gearbox Entertainment für 460 Millionen Euro kaufen. Der Verkauf des Entwicklers des Ego-Shooter-Spiels "Borderlands" reduziere Embracers Schulden um gut drei Milliarden Kronen (260 Millionen Euro), teilte das Unternehmen mit. Embracer, der Eigentümer der "Tomb Raider"-Videospielserie, führt seit 2023 ein Umstrukturierungsprogramm durch. Letzten Monat teilte er mit, dass er sein Verschuldungsziel von acht Milliarden Kronen im März möglicherweise nicht erreichen würde. Die Take-Two-Aktie baute ihre ursprünglichen Verluste nach der Ankündigung wieder ab und rückte um rund ein Prozent vor.

14.05 Uhr - Eine Prognosesenkung nach einer milliardenschweren Abschreibung drückt Walgreens Boots Alliance WBA. Die Titel der US-Apotheken- und Drogeriekette verlieren im vorbörslichen Handel an der Wall Street knapp drei Prozent. Das Unternehmen erwartet nun für das laufende Jahr einen bereinigten Gewinn zwischen 3,20 und 3,35 Dollar pro Aktie. Zuvor hatte es 3,20 bis 3,50 Dollar in Aussicht gestellt. Hintergrund sei unter anderem eine Abschreibung in Höhe von 5,9 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit seiner Tochtergesellschaft VillageMD. Walgreens hatte 2021 gut fünf Milliarden Dollar investiert, um Mehrheitsaktionär des mittlerweile kriselnden Arztpraxen-Betreibers zu werden.

13.55 Uhr - Der Bitcoin BTCUSD setzt nach dem jüngsten Rücksetzer Mitte März seine Rally fort. Die umsatzstärkste Kryptowährung klettert um bis zu 3,0 Prozent auf 70.913 Dollar. Die Aktien des Kryptobörsen-Betreibers Coinbase Global COIN, des Bitcoin-Investors MicroStrategy MSTR und des Krypto-Miners Riot Platforms RIOT gewannen in ihrem Kielwasser bis zu 2,6 Prozent. Der Bitcoin könnte Experten zufolge in den nächsten Tagen sein letztes Allzeithoch von 73.803,25 Dollar übertreffen. "Wenn die traditionellen Börsenpforten über das verlängerte Osterwochenende geschlossen bleiben, könnten tendenziell niedrigere Handelsumsätze den entscheidenden Nährboden für einen neuen Höchststand liefern", sagte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. "Der Handel an den globalen Krypto-Handelsplätzen läuft wie gewohnt weiter."

10.19 Uhr - Spekulationen auf eine mögliche Verzögerung der Zinswende in den USA verleihen dem Dollar Rückenwind. Der Dollar-Index DXY steigt um bis zu 0,4 Prozent auf 104,7150 Punkte. Der Euro EURUSD verliert in der Spitze 0,5 Prozent auf ein Fünf-Wochen-Tief von 1,0775 Dollar. Angesichts der hartnäckigen Inflation besteht laut US-Notenbankdirektor Christopher Waller derzeit keine Eile, den Leitzins zu senken. Jüngste Daten zeigten, dass es umsichtig sei, möglicherweise länger als bisher angenommen am derzeitigen restriktiven Kurs festzuhalten, sagte er. Die Finanzmärkte setzten bislang auf eine erste Zinssenkung im Juni. Die Aussagen Wallers hätten wieder mehr Bewegung in den Devisenmarkt gebracht, der zuletzt eher festgefahren gewesen sei, sagt Lee Hardman, Währungsstratege bei der MUFG Bank.

10.04 Uhr - Nach einem schwachen Jahresstart werfen Anleger Stratec SBS-Aktien gleich reihenweise aus ihren Depots. Die Titel des Laborausrüsters fallen in der Spitze um 11,3 Prozent auf 37,60 Euro und markieren damit den niedrigsten Stand seit Anfang Dezember 2023. Sie gehören damit zu den schwächsten SDax SSDXP-Werten. Die Äußerungen zum ersten Quartal zögen die Aktie nach unten, sagt ein Börsianer. Stratec stellt sich auf eine nur schleppende Erholung nach der Pandemie ein. Mit Besserung sei erst in der zweiten Jahreshälfte zu rechnen, erklärte das Unternehmen.

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