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Nvidia setzt auch in Zukunft auf TSMC als Zulieferer und gibt sich mit Blick auf den schwelenden Taiwan-Konflikt gelassen

Die Spannungen rund um Taiwan haben zuletzt nicht abgenommen. China und die Vereinigten Staaten werfen sich gegenseitig Provokationen vor und seinen Machtanspruch über die mit Hochtechnologie vollgepackte Insel hat Peking schon vor einer Weile unmissverständlich bekräftigt. Das sorgt in der Tech-Welt für einiges an Verunsicherung.

Zumindest Nvidia NVDA scheint sich aber nur geringfügig Sorgen zu machen und gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte CEO Jensen Huang, selbst gebürtiger Taiwanese, dass man auch in Zukunft auf TSMC 2330 als Zulieferer setzen werde. Er schließt aber auch Lieferverträge mit Samsung oder Intel für die Zukunft nicht kategorisch aus.

Vor etwaigen Engpässen in der Lieferkette will Nvidia sich dennoch schützen. Dazu verweist der Konzern aber darauf, dass TSMC auch Produktionsstätten in anderen Ländern hochfährt und Wafer für Geforce-Grafikkarten und andere Produkte sollen in Zukunft wohl auch aus den USA oder aus anderen Standorten kommen. Vollkommen unvorbereitet scheint man bei Nvidia also nicht in Richtung Zukunft zu gehen.

Die Anleger dürften das zu schätzen wissen. Mehr denn je stehen bei Nvidia intakte Lieferketten im Fokus. Die Nachfrage nach Gaming-Grafikkarten ist zwar zuletzt dezent eingebrochen. Dafür bekommen die Kunden überhaupt nicht genug von KI-Beschleunigern und was immer Nvidia in diesem Bereich herstellen kann, findet derzeit freudige Abnehmer. Das zeigte sich sehr eindrucksvoll in den jüngsten Quartalszahlen, die sämtliche Erwartungen gesprengt haben.

Nvidia hält sich wacker

Angetrieben davon erlebte die Nvidia-Aktie einen historischen Höhenflug, welchen es in dieser Intensität bisher nur selten an der Börse zu sehen gab. Quasi über Nacht mutierte das ohnehin schon hoch bewertete Unternehmen zu einem der wertvollsten Konzerne auf dem Planeten. Auf diesem Niveau kann es sich bisher auch halten. Trotz kleinerer Korrekturen notierte die Nvidia-Aktie zum Wochenende noch bei 370 Euro und damit satte 168 Prozent höher als noch zu Jahresbeginn. Solange der KI-Hype nicht abflacht, ist ein Ende des Aufwärtstrends nicht in Sicht.

05.06.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler