Inflation: Problem oder Chance?Vielen bereitet die Inflation Sorgen. Ist es gerechtfertigt?
Nun, die Details sind ausschlaggebend. Während Warenkorbinflation die Verbraucher belastet, ist die Asset-Inflation für die Investoren eher willkommen. Wie sieht es mit steigenden Leitzinsen aus? Zinserhöhungen sind offiziell noch nicht geplant. Auch wenn Zinsen angehoben werden sollten, stellt dies entgegen einigen Narrativen keinerlei Gefahr für den Finanzmarkt dar. Die Vergangenheit hat dies mehrfach gezeigt.
Zuletzt stagnierte die Inflation , ist jedoch laut Ökonomen lediglich eine Pause vor weiterem Anstieg. In der Tat ist die weitere Beschleunigung der Inflation rein rechnerisch wahrscheinlich.
Geldpolitisch jedoch kühlt sich der Inflationsdruck deutlich ab. Die Auswirkungen auf die Warenkorbinflation entstehen meist mit Verzögerung und daher besteht keine Gefahr einer zu starken Inflation . Allein die lockere Fiskalpolitik und extensive Staatsverschuldung stützen die Inflation weiterhin.
Es gibt die andere Sicht auf die Inflation , und zwar vergleichen viele die aktuelle Inflation mit der in der Vergangenheit. Im direkten Vergleich sieht es harmlos aus, da in der Vergangenheit die Inflation des Öfteren höher lag als heute.
Aber das ist ein schwacher Vergleich, denn früher lagen die Zinsen höher und auch Sparer hatten höhere Zinseinkünfte. Heute sieht es deutlich schlechter für die Sparer aus. Es sind nicht nur die fehlenden Zinsen, viele müssen gar Negativzinsen zahlen. Sparer verbrennen ihr Vermögen laufend. Trend steigend.
Mit 10.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto und Negativzins von 0,5% verliert man damit bei durchschnittlich 2% EU-Inflation (in Deutschland i.d.R. höher) im Schnitt 2,5%, das sind etwa 250 Euro an Kaufkraft jährlich. Bei 100.000 Euro sind es stolze 2.500 Euro .
Inwieweit die jüngste geldpolitische Abkühlung die Inflation abbremst, ist schwierig abzuschätzen. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Notenbanken hier reagieren werden und eine deutlich niedrigere Inflation nicht zu erwarten ist.
Die expansive Geldpolitik treibt währenddessen weiterhin die Asset-Inflation weiter an. Man muss kein Experte sein, um zu verstehen, dass Spareinlagen in Aktien besser aufgehoben sind. Es gibt inzwischen sehr viele Instrumente für fast jeden Anlegertyp.
Sparbücher insb. Tagesgeldkonten sind jedenfalls derzeit die ungünstigsten Optionen meines Erachtens.
Andreas Schendel
Portfoliomanagement seit 1999
Negativzins
Markt und Zinsen optimal!Nach einem turbulenten Jahr 2018 neigt sich nun das Jahr 2019 dem Ende entgegen. Step-by-Step stiegen die Märkte in den letzten Wochen bis Monate und viele Märkte erreichten neue Allzeit-Hochs.
Auch war das Jahr durch verstärkte Aktivitäten der Crash-Propheten gekennzeichnet. Die Erholung im Jahr 2019 war von mir jedoch erwartet und wer die Crash-Propheten nicht zu ernst nahm, konnte an den Aktienmärkten gut partizipieren.
Der Crash bzw. die Baisse kommt so sicher wie das Amen in der Kirche, nur niemand kann den Zeitpunkt vorhersehen. Auch ich nicht. Die Hausse bzw. der Aufwärtstrend ist derzeit jedenfalls weiter intakt und es ist zum heutigen Zeitpunkt noch kein Ende in Sicht.
Zwischenzeitige Korrekturen stellen weiterhin gute Kaufgelegenheiten dar.
Stützend wirken allgemein insb. geldpolitische Maßnahmen der Zentralbanken. Die Negativzinsen zwingen den einen oder anderen vermögenden Marktteilnehmer sein totes Kapital zu reanimieren und zu investieren.
Die Belastung der Kleinsparer stellt keine Belastung der Gesamtwirtschaft dar und kann von der Politik/Regierung jederzeit aufgefangen bzw. umgangen werden. Leider ist es bisher nicht geschehen. Da die Kleinsparer in dem Segment nicht fachkundig sind, wächst bei ihnen u.a. bedingt durch hetzerische Artikel/Meldungen der Unmut gegen die Geldpolitik und dies obwohl genau diese Gruppe der Menschen rein ökonomisch von den Niedrigzinsen am meisten profitieren.
Deutsche Haushaltspolitik belastet in der Summe die Märkte zwar, jedoch gibt es in diesem Jahr vermehrt Geldzuflüsse aus dem Ausland in die EU bzw. in den Euroraum. Dies stützt u.a. die EU Märkte.
In der Summe also ist der Aufwärtstrend bis auf Weiteres intakt.
In dem Sinne wünsche ich allen Marktteilnehmern viel Erfolg für das Jahr 2020 und einen guten Rutsch (nach oben ^^)! Ich beobachte die Märkte weiterhin genau und halte Sie auf dem Laufenden!
Andreas Schendel
Portfoliomanagement
PS: Bitte beachten Sie, dass meine Aussagen/Analysen zu Finanzmärkten lediglich meine persönliche Meinung darstellen und keinesfalls als Handlungsempfehlung zu verstehen sind.