Ein tödliches Verfangen, erwartet uns bald der Abverkauf?Liebe Community,
in meinem heutigen Artikel möchte ich euch über den bevorstehenden Zinsentscheid am 22. März informieren und gleichzeitig einen Einblick in die aktuelle Investitionsstrategie der Marktteilnehmer geben. Am Ende hoffe ich auf eure Unterstützung in Form eines Likes oder/und einem Kommentar, jetzt aber viel Spaß beim Lesen.
Starten wir mit einer Sektorenübersicht des Anteils der Aktien mit einem neuen Tief in den letzten Monaten:
Auffällig ist, dass vor allem Aktien aus offensiven Sektoren eine sehr gute Performance zeigen und nur ein kleiner Anteil dieser Aktien ein neues Tief erreicht hat. Dies lässt darauf schließen, dass der Markt sich keine Sorgen über die Auswirkungen der restriktiven Geldpolitik auf die Konjunktur macht und bereit ist, riskantere Investitionen zu tätigen. Ein einfacher Vergleich zwischen den beiden Sektoren Consumer Discretionary (offensiv) und Consumer Staples (defensiv) seit dem 1. Januar 2023 verdeutlicht dies.
Schauen wir jetzt auf die Positionierung der Hedgefonds. Hier zeigt sich jedoch das Gegenteil: Seit Anfang 2023 wird auf hohe Qualität gesetzt.
Eine weitere gute Möglichkeit um herauszufinden, wie Profis investieren, bietet der Anleihenmarkt. Anleihen werden bereits sehr stark abverkauft (Move-Index steigt), Aktien halten sich aber noch gut (Vix sinkt). Nun stellt sich die Frage: Wem sollte man eher vertrauen - dem Anleihenmarkt oder dem Aktienmarkt? Historisch gesehen hatte meistens der Anleihenmarkt recht.
Zusammenfassend gibt es immer noch eine Diskrepanz zwischen den Erwartungen und der Realität. Vor dem nächsten Zinsentscheid werden wir wichtige Marktdaten erhalten, nämlich die morgigen Arbeitsmarktzahlen und die Inflationszahlen in der nächsten Woche. Wenn die Arbeitsmarktzahlen besser als erwartet ausfallen (niedrigere Arbeitslosigkeit) und die Inflationszahlen weiterhin höher als erwartet sind, wird der Markt eine 50%-ige Zinserhöhung vollständig einpreisen. Derzeit wird die Erhöhung um 50 Basispunkte mit einer Wahrscheinlichkeit von 75% erwartet, während vor knapp einem Monat diese Wahrscheinlichkeit noch im einstelligen Bereich lag. Ich hatte jedoch bereits in einem Artikel vom 15. Februar auf diese Möglichkeit hingewiesen. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht nur eine höhere Zinserhöhung beim nächsten Zinsentscheid erwartet wird, sondern auch weitere stärkere Zinserhöhungen bereits eingepreist sind.
Dazu ein kurzer Überblick anhand der Zinskurve:
Der erwartete Zinshöhepunkt liegt nun bereits ungefähr 50 Basispunkte höher. Dementsprechend wurde auch wie oben gezeigt der Anleihenmarkt abverkauft (Anleihe sinkt = Anleihenrendite steigt). Der Aktienmarkt hat sich aber sehr gut gehalten... Dazu nochmal eine weitere Grafik, die diese Diskrepanz sehr schön zeigt:
Während die Rendite der 10-jährigen Anleihen das letzte Hoch überschreitet, ist der Aktienmarkt (SPX) immer noch weit entfernt vom letzten Tief, was eine klare bärische Divergenz darstellt. Aus diesem Grund kann ich derzeit nicht bullish sein, solange sich die Marktdaten (Arbeitsmarkt/Inflation) weiterhin wie oben beschrieben entwickeln. Eine ausführliche Analyse der momentanen Märkte, findet ihr in meinen Newsletter (unten verlinkt). Ich würde mich auch sehr über das Klicken auf die Rakete / Daumen hoch freuen oder das Schreiben eines Kommentares. Wenn ihr keine Updates, Änderungen oder weitere Ideen verpassen möchtet, könnt ihr mir gerne folgen.
Profitables investieren und bis zum nächsten Mal.
Euer CryptoRaphael
Marketanalysis
Sind wir in einer Finanzkrise?Wir stellen uns alle dieselbe Frage, sind wir im nächsten großen Finanzcrash oder ist das Schlimmste schon wieder vorbei?
Um diese Frage beantworten zu können, sehen wir uns den S&P 500 seit Beginn an.
Der S&P hat in seiner Geschichte nur eine wirklich große/lange Korrektur gesehen und diese wurde ausgelöst durch die große Rezession in den 1930er Jahren und dem darauf gefolgtem zweiten Weltkrieg.
Seit dem hat der S&P 500 übergeordnet nur einen starken Aufwärtstrend gesehen.
Wenn wir uns diesen Aufwärtstrend seit dem WWII genauer ansehen, können wir sehr schön die untergeordneten Wellen 12345 erkennen.
1. Impulselle: Erholung nach dem zweiten Weltkrieg und Start der Globalisierung
2. Korrekturwelle: 1970er Rezession und Ölkrise
3. Impulswelle: Digitalisierung und verstärkte Globalisierung (EU, China, etc.)
4. Korrekturwelle: Dot.com Blase und Finanzkrise 2008
5. Impulswelle: Digitalisierung und Automatisierung der Wertschöpfungsketten
Die beiden Korrekturwellen wurden jeweils von großen negativen Wirtschaftsereignissen ausgelöst.
Unten im Chart sind die einzelnen Phasen zeitlich dargestellt. Dabei lässt sich eine gewisse zeitliche Korrelation erkennen. Die Aufwärtstrends dauerten ca. 8700 bis 9100 Tage und die Abwärtstrends ca. 3300 Tage.
Jetzige Situation
Derzeit befinden wir uns in einem starken Aufwärtstrend der seit 2008 anhält und rein zeitlich erst die Hälfte der Zeit andauerte als die zwei vorherigen Aufwärtstrends.
Doch die wirtschaftliche Situation ist schlechter als 2008 und schlechter als in den 1970er Jahren.
Wirtschaftliche Situation
• Extrem hohe Energiekosten und Produktionskosten belasten die Unternehmen und Privathaushalte
• Die Zinserhöhungen belasten die Wirtschaft zusätzlich
• Die erhöhten Zinsen sollen vorerst Mittelfristig bleiben
• Höhere Kosten bedeuten geringere Gewinne
• Geringere Gewinne und höhere Kapitalkosten bedeuten wenigere Investments
• Instabiler Häusermarkt in den USA, Europa und China
• Industrie und Handel massiv unter Druck
• Aktienmarkt noch immer überwiegend stark überbewertet
• China - Taiwan Konflikt
• Ukraine - Russia Konflikt
• Instabile Gesellschaft
• Etc.
All diese einzelnen Ereignisse wirken sich negativ auf die Weltwirtschaft aus und formen gemeinsam ein perfektes Fundament für eine stärkere Rezession. Viele negative Auswirkungen werden sich erst in den kommenden Monaten zeigen, vor allem bei den Kennzahlen der Unternehmen.
In den Krisen zuvor haben bereits "geringere" Probleme zum Crash geführt.
Daher stellen wir uns für die nächsten Monate, sogar Jahre auf eine fallende/stagnierende Wirtschaft ein, welche sich auch auf die Finanzmärkte dementsprechend auswirken wird.
In der derzeitigen wirtschaftlichen Situation davon auszugehen, dass die Korrektur nun vorbei ist und wir nun wieder ein Hoch nach dem anderen antesten werden, kann sehr gefährlich sein.
Wir gehen nicht davon aus, dass es jetzt in den nächsten Monaten nur abwärts geht. Jeder übergeordnete Abwärtstrend hat auch seine (großen) Gegenkorrekturen nach oben.
Daher kann es auch vorkommen, dass wir auch wieder Monate der Euphorie und Monate Stagnation erleben.
Weiter gehen wir auch nicht davon aus, dass wir eine so starke und lange Korrektur sehen wie in den 1930er Jahren, da das Sentiment damals noch viel schlechter war, als heute.
Der dargestellte Korrekturverlauf im Chart steht nur als Sinnbild für eine Korrektur.
Pessimismus - Realismus
Wir vertreten hier nicht den Pessimismus, wir vertreten den Realismus.
Wir möchten euch anregen realistisch darüber nachzudenken. Könnt ihr euch vorstellen, in der jetzigen Krisenlandschaft in der wir uns befinden, dass die Korrektur nun vorbei ist und wir ein Hoch nach dem anderen wieder antesten und in ein paar Monate wieder ein Allzeithoch sehen? Vor allem unter Berücksichtigung der vorherigen Krisen, durch was diese ausgelöst wurden und wie lange diese angedauert haben.
Wir stellen uns nicht mehr die Frage, ob, sondern nurmehr wie lang die Krise andauern wird und wie sie ca. verlaufen wird, um die Bewegungen gewinnbringend mitzunehmen.
Preisziel der Korrektur?
Die vorherigen Korrekturen (1970er) & (2000 + 2008) konnten jeweils zwischen dem 0.5 und 0.618 FIB-Level einen Boden bilden und von dort aus den nächsten Aufwärtstrend starten.
Projiziert man dies auf die jetzige Korrektur, wäre das Preisziel der Korrektur ca. bei 2.500$, was sich auch charttechnisch sehr gut mit Widerständen und Trendlinien bestätigen lässt.
Jedoch ist dies in der jetzigen Situation noch sehr schwer zu beurteilen, da dies von enorm vielen Faktoren abhängig ist, welche derzeit noch nicht aussagekräftig genug sind, immerhin befinden wir uns erst am Anfang der Korrektur.
Wir hoffen dieser Beitrag war für euch hilfreich und lässt euch vielleicht nun mit einem anderen Blickwinkel die derzeitige Situation betrachten.