Strategie: Zinsdifferenz - die Währung folgt den Zinsen Strategie: Zinsdifferenz EURUSD
Ich schaue mir die Zinsdifferenz 2-jähriger Anleihen in der Eurozone und 2-jähriger Anleihen in den USA an. Dann betrachte ich den Mittelwert der zuvor berechneten Zinsdifferenz über die letzten 30 Handelstage. Wenn die aktuelle Zinsdifferenz größer ist als der Mittelwert der letzten 30 Handelstage, kaufe ich in den EUR gegen den USD. Ist die aktuelle Zinsdifferenz kleiner als die der letzten 30 Handelstage, verkaufe ich den EUR und kaufe den USD.
Das System ist immer im Markt investiert und beruht ausschließlich auf dem Zinsunterschied. Der Kurs vom EURUSD Wechselkurs spielt für die Signalgebung keine Rolle.
Die Abbildung zeigt den Verlauf der Zinsdifferenz in den letzten Monaten. Anlagen in USD wurden besser verzinst und der Zinsvorteil für den USD wurde größer. In dieser Zeit ist der EURUSD gefallen.
Warum es funktioniert
Wissenschaftliches Research hat gezeigt, dass die Zinsdifferenz zwischen zwei Währungsräumen einen hohen Erklärungsgehalt für die Entwicklung dieser Währungen hat. Bewegt sich der Zinsvorteil in die Richtung der einen Währung, führt das gewöhnlich zu einer Aufwertung dieser Währung, weil Investoren dort jetzt mehr Rendite bekommen. Neben dem Momentum der Zinsdifferenz ist auch die absolute Höhe wichtig. Investoren präferieren Währungsräume mit höheren Zinszahlungen gegenüber Ländern die weniger Zinsen bezahlen. Dieses Phänomen wird als Forward Rate Bias bezeichnet und wurde in der Wissenschaft ausführlich untersucht.
Gut:
• Einfaches System mit nur einem Parameter
• Strategie basiert auf einem makroökonomischen Zusammenhang
• Wissenschaftliches Research bestätigt die Idee
• Psychologisch leicht umzusetzen
• Sehr hohe Liquidität beim EURUSD
• Sehr geringe Transaktionskosten beim EURUSD
• Strategie ist für viele Währungspaare profitabel
• Funktioniert relativ unabhängig von der Länge des einfach gleitenden Durchschnittes (SMA)
Schlecht:
• Kein SL
• Backtest erst ab 2007 vorhanden
• Ab 2012 Verschlechterung der Performance (wahrscheinlich wegen lockerer Geldpolitik der Notenbanken)
Interessant:
• Verbesserung der Strategie durch individuelles Timing möglich
• System ist immer investiert
• Idee kann man gut als Filter für andere Strategien einsetzen
• Bei Normalisierung der Geldpolitik wahrscheinlich wieder bessere Performance
• Strategie ist Carry neutral
• Positives Carry könnte als Filter für die Strategie verwendet werden
Fx
Trading-Strategien im EURUSD: Euroboost & EurobustDie Idee:
Die Zinsentscheidungen der amerikanischen Zentralbank sind einer der wichtigsten Treiber für die Börse. Die US-Notenbank entscheidet achtmal im Jahr über den amerikanischen Leitzins und beeinflusst damit den Verlauf der Märkte nachhaltig.
Die Grundidee ist, dass der EURUSD-Wechselkurs vor dem FOMC-Meeting ansteigt um danach wieder zu fallen.
Die Abkürzung FOMC steht für Federal Open Market Commitee und bezeichnet damit den Offenmarktausschuss der US-amerikanischen Notenbank, der FED (Federal Reserve Bank). Der FOMC besteht aus zwölf stimmberechtigten Mitgliedern, sieben davon gehören dem Ausschuss der Zentralbank (FED´s Board of Governors) an, die anderen fünf Mitglieder des FOMC werden aus den insgesamt 12 Präsidenten der Notenbank heraus bestimmt.
Das FOMC tritt achtmal im Jahr zusammen, um über die Geldpolitik der USA zu entscheiden. Dazu gehört maßgeblich die Festsetzung des US-amerikanischen Leitzinses, dessen Veränderung zu großen Resonanzen an den weltweiten Börsen führt. Weiterhin wird ein Ausblick für die künftige Zinsentwicklung gegeben und das FOMC entscheidet über mögliche Interventionen der FED an den internationalen Devisenmärkten sowie den Kauf von Staatsanleihen.
Um vom Euroboost/Euorbust profitieren zu können, gehe ich fünf Handelstage vor der FOMC-Entscheidung den EURUSD long und danach fünf Handelstage wieder short. Die Position halte ich jeweils fünf Handelstage. Damit komme ich auf acht Trades im Jahr, bei denen ich jeweils am Mittwochabend vor der FED-Entscheidung den EURUSD kaufe. Die Long-Position halte ich dann am Donnerstag, Freitag, über das Wochenende, Montag, Dienstag und verkaufe entsprechend vor der Zinsentscheidung der FED am Mittwoch. Nach der FED gehe ich dann für fünf Tage Short. Für die Strategie ist kein Stop Loss und kein Take Profit vorgesehen.
Forex: Einfach Qualitätslevels findenHallo liebe Trader!
Es kann im Trading eine Herausforderung sein, technische und fundamentale Analyse miteinander in Einklang zu bringen. Hiermit möchte ich einen einfachen Ansatz zeigen, mit dem man fundamental begründete Preislevels in allen FX Paaren finden kann, die öfter (aber nicht immer) zu größeren Bewegungen führen.
Wer sind die Marktteilnehmer mit dem größten Einfluss auf die Kursentwicklung? Ja, heutzutage könnte man meinen US Präsidenten. Aber ich glaube, dass das was wir aktuell in den USA sehen, nur ein modischer Fehltritt ist. Nein, ich meine natürlich die Zentralbanken. Ihre Preissetzungsmacht am kurzfristigen Zinsmarkt kann in monatlichen Abständen an den Sitzungstagen nachvollzogen werden.
Die Zentralbank hat mehrere Möglichkeiten auf die wirtschaftliche Entwicklung zu reagieren. Hierzu zählen: Leitzinsveränderungen, Sprache in Reden und an Sitzungstagen (hawkish vs dovish) sowie Forward Guidance, und Offenmarkttransaktionen, welche so gut wie jeden Tag durchgeführt werden.
An den Tagen der Verlautbarungen (Leitzinsveränderungen, Sprache) kann es zu Umpositionierungen bei großen Marktteilnehmern kommen. Im Anschluss kann eine Bewegung von diesem Preislevel aus entstehen. Und weil sich hier große Marktteilnehmer umpositionierten, kann ein Retest des Levels auch noch zu interessanten Tradinggelegenheiten führen.
Nun zum Vorgehen:
Als einfachen Ansatz habe ich im Eurusd auf dem Tageschart die Tage markiert, an denen entweder eine Zentralbankentscheidung im Euro, oder im US Dollar stattgefunden hat. Hierbei bin ich den folgenden Regeln gefolgt:
-ein Trendbar (Schlusskurs nahe Extrem) unter hohem Volumen deutet auf eine folgende Wende hin
(Beispiel: 24.01., 30.01., 07.03., 20.03., 06.06. - Fehlsignal, 31.07.)
-ein Pindar deutet bereits in die richtige Richtung (Trade in Gegenrichtung zum Pin)
(Beispiel: 10.04., 01.05., 25.07., 12.09.)
Aktuell am 17.09.19 befinden wir uns im Eurusd an einem solch interessanten Level, von dem aus sich der Preis aufwärts entwickeln könnte. Zu beachten ist, dass das heutige FED Meeting das bestehende Level untermauern, oder zu einem neuen Level führen könnte.
Wie kann man auf diesen einfachen Ansatz aufbauen? Man könnte die Verlautbarungen analysieren und auf Veränderungen in der Geldpolitik hin bzw. Veränderungen zu den Erwartungen der Marktteilnehmer (Überraschungen) hin untersuchen. Hierdurch könnte man feststellen, ob für große Marktteilnehmer ein Grund zur Umpositionierung besteht:
www.stlouisfed.org
Schreib doch mal, wie diese Zentralbanklevels bei den FX Paaren funktionieren, die du handelst.
Viel Erfolg!
Paul