$JPM: US vs deutschen Bankensektor IINur auf den ersten Blick der Bank of America ähnlich. Wir handeln hier 3,1% unter dem ATH! Daher sollte man auch bei den deutschen nun genauer hinschauen. Ich sage nicht, dass das antizyklische Szenario obsolet ist, aber es sieht wirklich düster aus!
Es war keine gute Woche für die deutschen Banken. Erst machte die Meldung die Runde, dass die DZ Bank, Teil der Genossenschaftsbanken und zweitgrößte deutsche Bank, schon im Juli für 131 Millionen EUR mit Cum-ex-Trades optimiert und allerdings mit Rückzahlungen von 149 Millionen EUR bereits für Ausgleich gesorgt hat, zu allem Übel sprach sich aber Stuart Graham von Autonomous Research beim Branchengipfel dann auch noch konsequent gegen den Bankensektor aus. Wohlgemerkt meinte er damit den Bankensektor in Deutschland, den er derzeit für ein schlechtes Investment hält. Ja, da haben einige auf der Tagung kein Foto bekommen. Tatsächlich muss man aber auch festhalten, dass der us-amerikanische Sektor diese Abwärtsentwicklung nicht nachzeichnet. Im Gegenteil blue chips wie JP Morgan oder die Bank of America (NYSE:BAC) stehen immer noch knapp unter den Jahreshochs, erstere sogar knapp unter dem Allzeithoch. Natürlich bedeutet das nicht, dass man die US Blue Chips aus dem Sektor bedenkenlos kaufen kann. Nur, wenn diese Titel auf ihrem hohen Niveau demnächst richtig konsolidieren sollten, was passiert dann mit Anteilsscheinen der Deutschen Bank und der Commerzbank?
BANK
$BAC: US vs deutschen Bankensektor ITechnisch ist der Markt in einer Schiebezone gefangen. Dennoch erfolgten erste Ausbrüche aus dem Korrekturmuster, baerish wedge, dennoch zu den Augusthochs keine higher highs, ergo fraglicher Ausgang. Was mir hier allerdings wirklich Sorgen macht, was dem deutschen Bankensektor blüht, wenn blue chips wie Bank Of America oder JP Morgan auch mal negativeren newsflow bekommt, was passiert dann mit Anteilsscheinen der Deutschen Bank und der Commerzbank?
$ARL: Tornadoalarm für den deutschen Bankensektor IIIVergangenen Woche hat Old Mutual Global neue Shortpositionen gegen die Aareal Bank AG mit insgesamt nun 0,71 % aufgenommen. Zu den bereits bestehenden Nettoshortpositionen von WorldQuandt und BlackRock aus der Vorwoche sind das nun 2,95%. Technisch kann ein Reversal @€33,35 (Jahrestief 2017 + Reaktionstief mit Jahreshoch 2018) nachvollziehbar sein. Newsflow sieht übel aus. Bekommt vorerst auch kein Foto.
$DBK: Tornardolarm für den deutschen Bankensektor ITechnisch betrachtet, ist das bullische Setup nach dem ersten Target, wieder in der neutralen Zone. Der deutsche Bankensektor wird derzeit sehr negativ bewertet. Letzte Woche zur Tagung vernichtendes Urteil von Stuart Graham/Autonomous Research. Das kann durchaus ein antizyklisches Setup eröffnen, aber das fundamentale Umfeld sieht ausgesprochen negativ aus. Ja, da haben einige auf der Tagung kein Foto bekommen. Erhöhung der Netto-SHorts von Marshall Wace LLP am Dienstag auf 1,5%, zuvor den 1,41% von Mitte Juni. Dennoch ergibt sich zu bereits bestehenden Positionen von AQR Capital Management, die mit 3% geegnüber den 2,6% von Mitte Juni um 0,4% erhöht haben und neuen Mitspielern von Millennium International Management mit 0,5% gut 5% gegen die noch größte deutsche Bank. Damit sind wieder drei Fonds an er Front, nachdem die französische Capital Fund Management, wie angekündigt, alle laufenden Positionen glattstellte. Man darf gespannt sein, welche Gegenmaßnahmen Ceberus, die unlängst zur Rückendeckung hinzugezogen wurden, ergreift.
Technisch hatte sich das Setup aus dem Tradingview-Stream ausgezahlt. Das angepeilte target von €10,83 wurde nach einem Korrekturhoch €11,28 tatsächlich abvekauft. Das vorläufige Tief der letzten Woche wurde bei €9,7 makiert, damit ist DB wieder einstellig. Eine Fortsetzung des Szenarios schließe ich zwar nicht aus. Aber zwischen den Jahrestiefs von 2016/2018 €8,8/€8,7 und eben diesem Korrekturhoch von €11,28 haben wir zunächst eine trendlose Zone, von daher technisch keine Neubewertung.
Deutsche Bank: 1 Millarde short selling vs Ceberus [update]Kleiner Flashback: Deutsche Bank long pitch 27.06. Deutsche Bank soll aus dem Stoxx fliegen, Wirecard überflügelt DB, kaum 10 Tage später greifen drei große Hedgefonds mit gedeckelt einer Milliarde Leerverkäufen die größte deutsche Bank an, kurz zuvor wurde die Meldung bekannt, dass Ceberus die Bank wieder auf Kurs bringen soll. Ceberus dem einen oder anderen alten Hasen vielleicht noch bekannt aus dem Fiat-Chrysler-Deal 2009.
Wie auch immer. mein pitch war gegen den baerish newsflow gerichtet und ich favorisiere weiterhin ein Mindestziel von 10,83. Positionen sollten allerdings längst auf break even abgesichert weiterlaufen. Interessant ist jedoch die Runde, in der sich die Short Seller gesellen und anders, als damals mit dem Bridgewater Short, der koordiniert mit Marshall auf blue chips und Nebenwerte aufgeteilt wurde, handelt es sich diesmal nicht um die große Attacke auf den Gesamtmarkt. AQR ist ein recht angesehener Fond, der tatsächlich auch long only invests fördert und CFM ein französischer Fond, der die Risiken seinerseits um 0,01 auf 0,59% reduziert hat. Vermutlich werden hier auch risk profiles französischer Banken abgesichert, also kein rein feindlicher Marktangriff, wie damals bei bridgewater gegen "alle". Dennoch, die Meldung hatte es in sich und es wird spannend, ob diese Wetten vom 10. und 12. Juli noch im Gewinn realisiert werden können oder als reine Absicherung reduziert werden müssen.
Deutsche Bank - Der Boden ist noch nicht erreichtDie Deutsche Bank befindet sich seit Mai 2007 in einem langjährigen Abwärtstrend und dieser ist nach wie vor in Takt. Eine kurze Gegenbewegung sollte jedoch einkalkuliert werden und den Kurs nochmal in den Bereich von ungefähr 11 Euro bringen, ehe das finale Tief ausgebildet werden kann und das Korrekturmuster mit der 5 der 5 der C beendet wird.