Steht ein Rückgang der Märkte um 5 Prozent bevor?

Steht ein Rückgang der Märkte um 5 Prozent bevor?

Derzeit nähern sich die europäischen und amerikanischen Indizes ihren Allzeithochs.

Im Moment ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Markt 5 % verliert, viel größer als umgekehrt.

Einer der Hauptgründe für den Anstieg der US-Aktien ist Nvidia, das vor kurzem den ersten Platz unter den wertvollsten Aktien der Welt belegte.

Nvidia ist weiterhin eine dominierende Kraft auf dem Technologiemarkt. Allerdings achten die Anleger möglicherweise nicht auf die Warnzeichen: Das Unternehmen hat vor kurzem schwache Prognosen für das nächste Quartal vorgelegt, und das Umsatzwachstum verlangsamt sich. Außerdem liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis derzeit bei 34, was extrem hoch ist und auf eine Spekulationsblase hindeuten könnte.

Beeinflussen die Tech-Giganten den Markt?

Fahren wir mit dem Beispiel von Apple fort, einem der größten Akteure auf dem Technologiemarkt. Die ersten Bewertungen für das neue I-Phone 16 mit Gen AI scheinen negativ zu sein, was zu einem möglichen Misserfolg des Produkts führen könnte. Gleichzeitig zeigen die Finanzdaten ein KGV von 34 und ein Umsatzwachstum von 0,43 Prozent im Jahresvergleich, was unrealistisch erscheint. Diese Faktoren zusammengenommen könnten als Anzeichen für eine sich rasch ausdehnende Blase gewertet werden.

Unter den Tech-Giganten hat Microsoft jedoch am stärksten gelitten. Nach dem Verlust seiner Investition in OpenAI und Herausforderungen wie der Abhängigkeit von der Infrastruktur von Nvidia und anderen Problemen mit künstlicher Intelligenz wurde das Unternehmen kürzlich auf den dritten Platz zurückgestuft.

Das jüngste Wachstum des S&P 500 ist dank des wichtigen Beitrags von Mega-Caps wie Apple, Nvidia und Microsoft weitgehend auf das Thema Gen AI zurückzuführen. Diese Abhängigkeit von großen Unternehmen kann jedoch nicht von Dauer sein: Sie sind überbewertet und ihr Wachstum verlangsamt sich. Ein gesünderes Gleichgewicht im Index ist für ein nachhaltiges Wachstum erforderlich.

Vix und Deutschland senden Warnsignale

Die wirtschaftliche Lage in Europa ist nicht günstig, wie die jüngste negative Arbeitslosenzahl in Deutschland zeigt. Der deutsche Arbeitslosenindex misst die Entwicklung der Zahl der Arbeitslosen im Lande. Die jüngste Zahl zeigt einen Aufwärtstrend und deutet auf einen schwachen Arbeitsmarkt hin, der sich negativ auf die Verbraucherausgaben und damit auf das allgemeine Wirtschaftswachstum auswirkt.

Ein weiterer wichtiger Index, den man im Auge behalten sollte, ist der VIX, auch bekannt als „Angstindex“. Dieser Volatilitätsindex wird anhand der Optionspreise auf den S&P 500 berechnet. Wenn die Anleger beginnen, sich über einen möglichen Börsencrash Sorgen zu machen, kaufen sie Verkaufsoptionen, um sich zu schützen. Dadurch steigen die Nachfrage nach und die Preise von Verkaufsoptionen und somit auch der VIX.

Wenn die Unsicherheit gering ist, bleibt der VIX im Allgemeinen unter 15, was auf einen makroökonomisch stabilen Aufwärtsmarkt hindeutet. In Zeiten erhöhter Unsicherheit oder der Angst vor einer Rezession steigt der VIX jedoch auf über 20. Dies war während der kritischsten Phasen des Marktes in den Jahren 2000, 2008 und 2020 zu beobachten.

Die Lage im Nahen Osten muss aufmerksam beobachtet werden, da es viele Unbekannte gibt. Das Worst-Case-Szenario ist, dass Israel die iranische Energieinfrastruktur angreifen könnte. Dies könnte dazu führen, dass der Iran Vergeltung übt, indem er die Energieinfrastruktur Israels und vielleicht auch die anderer ölproduzierender Länder in der Region angreift. In beiden Fällen würden die Ölpreise stark ansteigen und es bestünde die Gefahr einer weltweiten Rezession, wie 1973 geschehen.

Zusammenfassend rechne ich mit einem leichten Marktrückgang von etwa 5 Prozent im November, gefolgt von neuen Höchstständen im Dezember dank der traditionellen Weihnachtsrallye der Märkte.

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