Vor wenigen Tagen gab BYD bekannt, dass man das Geschäftsfeld für mobile Elektronikfertigung von Jabil durch die Tochtergesellschaft BYD Electronic übernehmen werde. Die Akquisition im Wert von 2,2 Mrd. US-Dollar wird die Kernlieferkette von BYD Electronics für Verbraucherelektronik erweitern. Synergien mit der Autosparte sind natürlich nicht ausgeschlossen. Gerade hier ergeben sich für die Zukunft sicherlich noch einige Chancen.
Im Gegensatz zu anderen Elektrofahrzeug-Konzernen in China arbeitet BYD bereits profitabel und liefert eine immense Menge an Produkten an Kunden weltweit. Dies stellt eine solide Basis für Investitionen dar, insbesondere im Vergleich zu Firmen, die den Investoren in den vergangenen Jahren unsichere Liefermuster und massive Bewertungsverluste beschert haben.
Während China einer der attraktivsten Märkte für Elektrofahrzeuge bleibt, suchen chinesische Unternehmen zunehmend auch internationale Märkte auf. BYD hat sich in dieser Hinsicht bereits als führendes Unternehmen etabliert, speziell mit beeindruckenden Exportzahlen für Deutschland, Frankreich und Australien.
Aber auch bei BYD musst Du etwas aufpassen
Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) stammten 2022 rund 95 % der LFP-Batterien für leichte Nutzfahrzeuge aus China, wobei BYD 50 % und Tesla 15 % der Nachfrage ausmachten. Eine zu starke Abhängigkeit von einer bestimmten Batterietechnologie kann Risiken bergen, vornehmlich wenn sich der Markt verändert oder neue Technologien entwickelt werden.
Du fragst Dich jetzt vielleicht, was LFP-Batterien überhaupt sind. Nun, LFP steht für Lithium-Eisenphosphat und bezieht sich auf die Materialien, aus denen die Kathode dieser speziellen Art von Lithium-Ionen-Batterie besteht. Im Klartext bedeutet das: Es ist eine Batterie, die Lithium, Eisen und Phosphat verwendet, um Energie zu speichern und freizusetzen.
Ein Bericht von Adamas Intelligence besagt, dass BYD und Tesla in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 für beeindruckende 68 % aller weltweit eingesetzten LFP-Batterien verantwortlich waren. Diese starke Konzentration könnte BYD anfällig für Veränderungen im Verbraucherverhalten oder technologische Neuerungen machen.
Andere Autohersteller, wie Ford, haben Partnerschaften geschlossen, um LFP-Batterien herzustellen. Der zunehmende Wettbewerb und das Interesse anderer Großunternehmen an LFP könnten also andererseits den Marktanteil und die Margen von BYD beeinflussen.
Die Aktie von BYD bietet sowohl Chancen als auch Risiken. Während das Unternehmen aufgrund seiner starken Lieferzahlen, Gewinnsteigerungen und internationalen Expansionsbemühungen in einer soliden Position zu sein scheint, ist es auch einigen branchenspezifischen und technologischen Risiken ausgesetzt. Du solltest diese Faktoren sorgfältig abwägen, bevor Du Entscheidungen triffst.
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