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Kognitive Dissonanz

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Im Rahmen unserer Reihe 'Trading-Psychologie' wird in diesem Tutorial auf das Thema 'Kognitive-Dissonanz' eingegangen.

Bei der kognitiven Dissonanz handelt es sich um einen menschlichen Gefühlszustand, der dadurch hervorgerufen wird, dass Menschen verschiedene Kognitionen haben. (Kognitionen sind Wahrnehmungen, Meinungen, Gedanken, Einstellungen, Absichten oder Wünsche).
Eine kognitive Dissonanz liegt immer dann vor, wenn ein innerer Konflikt, bedingt durch einen Widerspruch von gegenläufigen Wahrnehmungen, entsteht.
Es gibt zwei Arten von kognitiver Dissonanz: die selektive Wahrnehmung und die selektive Entscheidungsfindung. Die selektive Wahrnehmung charakterisiert sich dadurch, dass Menschen nur nach solchen Informationen Ausschau halten, die den eingeschlagenen Kurs beziehungsweise Weg befürworten und absegnen. Um direkt ein Beispiel auf das Trading abzuleiten, wird davon ausgegangen, dass ein Trader eine Long-Position eingeht. Infolgedessen wird der Trader ausschließlich nach Meinungen und Artikeln suchen, die seine Meinung der Long-Position bestätigen.
Eine offene Diskussion und sinnvolles Abwägen kommen nicht zum Einsatz, die Wahrnehmung ist rein selektiv. Die selektive Entscheidungsfindung auf der anderen Seite charakterisiert sich durch die irrationale Begründung von Handlungen. Es werden zum Beispiel Ausreden dafür gesucht, die selbst aufgestellten Regeln beim Trading zu missachten und trotzdem auf fallende Kurse zu spekulieren.

Ein weiteres Beispiel ist folgendes: Ein Trader informiert sich über die Aktien einer bestimmten Branche und fällt schlussendlich eine Kaufentscheidung. Unvorteilhaft für den Trader ist, dass der gewählte Titel bereits in wenigen Momenten nach dem Kauf stark an Wert einbüßt. Die anderen Aktien, die im Rahmen der Kaufentscheidung ebenfalls analysiert wurden, gewinnen an Wert. Bei dem Trader entstehen Reuegefühle, die einen inneren Konflikt, also die kognitive Dissonanz, auslösen. Der Trader stellt sich selbst die Frage, ob es wohl noch möglich ist, die eingegangene Position zu retten. Dieser Konflikt geht in vielen Fällen so aus, dass der Trader dazu neigt, sich gute Gründe zusammenzusuchen, die dafürsprechen, dass an der Entscheidung festgehalten wird.
Jetzt spielt die selektive Wahrnehmung eine Rolle, die bewirkt, dass der Trader ausschließlich solche Informationen berücksichtigt, die seine Annahme bestätigen. Informationen, die dagegensprechen, werden ignoriert. Der innere Konfliktzustand wächst allerdings weiter an, bis es dazu kommt, dass der Druck im Inneren des Trades aufgrund steigender Verluste so stark anwächst, dass die Position unter hohen Verlusten geschlossen wird. Diese hätte, bei Berücksichtigung „objektiver“ Informationen, bereits vorher verkauft und der Verlust somit reduziert werden können.
Um der kognitiven Dissonanz entgegenzuwirken ist es erforderlich, eine gut definierte Trading-Strategie zu erarbeiten und diese konsequent umzusetzen. Hierfür ist ein hohes Level an Disziplin erforderlich, an welchem die meisten Amateur-Trader scheitern.

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