Ulcer-Index
Der „Ulcer-Index“ wurde 1987 von Peter Martin entwickelt und 1989 von Peter Martin und Byron McCann veröffentlicht. Es handelt sich hierbei um einen Volatilitätsindikator, welcher eine Schätzung für das Abwärtsrisiko erstellt. Hierbei wird die Tiefe und Dauer eines relativen Preisrückgangs aus der Perspektive der vorherigen Hochs gemessen (in einem eingestellten Rückblickzeitraum). Der Name beruht auf der Idee, dass Preisrückgänge zu Stress führen (und einem „Ulcer“ oder Magengeschwür).
Im Gegensatz zu Volatilitätsmessungen wie der Standardabweichung, welche sowohl die Aufwärts- und Abwärtsvolatilität (Risiko) erfasst, isoliert der „Ulcer-Index“ die Abwärtsbewegungen, um auf diese Weise eine Schätzung der Abwärtsvolatilität für Long-Positionen zu liefern. Trader verwenden den „Ulcer-Index“, um das Abwärtsrisiko eines Instruments zu analysieren und die Risikoniveaus verschiedener Instrumente zu vergleichen.

Berechnung
Der „Ulcer-Index“ misst den quadratischen Mittelwert der Preisrückgänge von dem Höchstwert in einem eingestellten Rückblickzeitraum. Die Formel sieht wie folgt aus:
Höchstpreis = Höchster(Preis, Länge)
DD = ((Preis − Höchstpreis) / Höchstpreis) × 100
Quadratischer Mittelwert DD = Summe(DD × DD, Länge) / Länge
Ulcer-Index = √(quadratischer Mittelwert DD)
Hierbei ist:
- Die Länge ist die Anzahl der Balken im Zeitraum.
- Der Höchstpreis ist der höchste Preiswert im Zeitraum.
- DD ist der prozentuale Rückgang von dem höchsten Wert in jedem Balken.
- Quadratischer Mittelwert DD ist der Durchschnitt der quadrierten Rückgänge im Zeitraum.
- Der Ulcer-Index ist die Quadratwurzel der durchschnittlich quadrierten Rückgänge.
Der erhaltene Index liefert eine Schätzung der Abwärtsvolatilität im Rückblickzeitraum:
- Niedrige Werte indizieren relativ stabile oder steigende Preise mit minimalen Rückgängen im Zeitraum.
- Hohe Werte indizieren größere und mehr nachhaltige Preisrückgänge im Zeitraum.
Die Indikatorwerte werden mit der Tiefe und Persistenz der Rückgänge im Rückblickzeitraum skaliert, mit einer steigenden Betonung auf größere und längere Preisrückgänge.
Neben einer Messung des potenziellen Abwärtsrisikos für ein Instrument, und einen Vergleich des Risikopotenzials verschiedener Instrumente, kann der „Ulcer-Index“ auch anstelle einer Standardabweichung für andere Messungen mit einem Risikobezug Verwendung finden.
Zum Beispiel: Der „Ulcer Performance Index“ (UPI), auch unter dem Namen „Martin Ratio“ bekannt (nach Peter Martin), stellt eine Alternative zu dem Sharpe-Ratio dar, welcher die risikogewichtete Performance misst, indem der durchschnittliche Überschuss mit dem „Ulcer-Index“ anstelle der Standardabweichung dividiert wird.
Eingaben

Quelle
Die Werteserie, für welche der „Ulcer-Index“ berechnet wird.
Länge
Die Anzahl der Balken im Rückblickzeitraum.
Zeitrahmen
Hier können Sie den Zeitrahmen einstellen, welchen der Indikator für seine Berechnungen verwenden soll. Das Kästchen „Auf die Zeitrahmenschließung warten“ bestimmt, ob der Indikator seine Ergebnisse nur anzeigen wird, wenn ein Balken in dem Zeitrahmen geschlossen wird. Sehen Sie sich diesen Artikel an, wenn Sie mehr hierzu erfahren möchten.