Wieso wird manchmal bei Indikatoren auf Session-Basis die tägliche Handelssitzung für US-Futures verlängert?

Manche unserer Indikatoren werden für bestimmte Zeiträume berechnet (Session oder Handelssitzungen) und werden am Ende des Zeitraums zurückgesetzt. Zum Beispiel: Session-Volumenprofil und Session Time Price Opportunity sammeln die Daten innerhalb einer täglichen Handelssitzung (von der Marktöffnung bis Schließung), um eine Analyse der Session auszuführen. Dies wird dann zurückgesetzt, wenn eine neue tägliche Handelssitzung beginnt. Andere Indikatoren, wie die Pivotpunkte Standard, der volumengewichtete Durchschnittspreis und der periodische Time Price Opportunity ermöglichen ihren Nutzern einen benutzerdefinierten Zeitraum von Tagen, Wochen oder Monaten einzustellen (ab 1 täglichen Handelssitzung und länger).

Gelegentlich können diese Indikatoren die tägliche Handelssitzung auf Intraday-Charts verlängern, um mehrere Intraday-Handelssitzungen in einer langen „täglichen“ Sitzung zu beinhalten. Zum Beispiel: In dem Screenshot unten wird das Session-Volumenprofil eine tägliche Handelssitzung erweitern und diese wird nun den Zeitraum vom 19. bis zum 21. Januar umfassen, obwohl es hierbei eine Unterbrechung der Handelssitzung am 20. Januar gegeben hat. Es handelt sich hierbei nicht um ein Fehlverhalten des Indikators. Es handelt sich hierbei um eine beabsichtigte Nachjustierung der Börse, welche den Zeitplan für die Handelssitzungen eines Instruments bestimmt.

 

Wieso geschieht dies?

Es ist hierbei wichtig, zuerst einmal den Unterschied zwischen einer Handelssitzung, einem Handelstag und einem Kalendertag zu verstehen. Zum Beispiel: Bei Symbolen mit „über Nacht Sitzungen“ umfasst eine „tägliche“ Handelssitzung zwei Kalendertage, und diese beginnt an dem Kalendertag vor dem verbundenen Handelstag. Demzufolge beginnt die tägliche Handelssitzung für das Symbol "ES1!" mit dem Handelstag „Montag“ am Sonntag um 17:00 CT (Central Time) und endet am Montag 16:00 CT.

Indikatoren auf Session-Basis setzen ihre Berechnungen einmal pro Handelstag zurück, was oft einmal pro Kalendertag ist (basierend auf einem täglichen Zeitrahmen). Gelegentlich kann jedoch eine Börse die Länge der täglichen Handelssitzung für ein Instrument ändern (diese verkürzen oder verlängern), was die Anzahl der enthaltenen Kalendertage in dieser Session verändern wird. Aus diesem Grund werden dann die Indikatoren auf Session-Basis ihre Berechnungen nicht täglich zurücksetzen (obwohl sich der Kalendertag verändert hat).

Für US-Futures in der CME Group (die Börsen: CBOT, CME, NYMEX und COMEX) werden die Feiertage in den USA berücksichtigt, was die Handelssitzung an diesen Tagen verkürzen wird. Die CME Group führt die Handelszeiten ihre jährlichen Feiertage hier an (einschließlich der verschiedenen Sitzungsänderungen für jeden Feiertag und jeden Rohstoff). Die Börsen verbinden die verkürzten Sessions auch oft in einen verlängerten Handelstag, was zum Ergebnis hat, dass eine „tägliche“ Handelssitzung die Intraday-Handelsgeschäfte von bis zu 3 Kalendertagen enthalten kann.

Zum Beispiel: Der Feiertagskalender der CME Group führt an, dass am „Dr. Martin Luther King, Jr. Day“ die Handelszeiten am Montag, dem 20. Januar 2025, verkürzt werden. Für die Aktien-Futures hat die Börse angekündigt, dass die Intraday-Handelsgeschäfte vom Sonntag, dem 19. Januar um 17:00 CT bis Dienstag, dem 21. Januar um 16:00 CT in der verlängerten Handelssitzung für den folgenden Dienstag enthalten sein werden:

Wir können uns die modifizierte Handelssitzung für den Feiertag ansehen, indem wir das Session-Volumenprofil dem Intraday-Chart für das Symbol "ES1!" hinzufügen. Die Handelssitzung vom Montag (üblicherweise So. 17:00 – Mo. 16:00 CT) ist nun für den Feiertag gekürzt (und endet 11:00 CT) und wird mit der Handelssitzung vom Dienstag (Mo. 17:00 – Di. 16:00 CT) als eine lange „tägliche“ Handelssitzung zusammengenommen. Es kann also so aussehen, als ob der Indikator hier eine Zurücksetzung verpasst hat, aber er hat tatsächlich korrekt auf die Daten der Handelssitzung von der Börse reagiert:

Wir können auch überprüfen, dass die Handelssitzung im Indikator den täglichen Daten von der Börse entspricht, indem wir uns für diesen Zweck den täglichen Chart für das Symbol ansehen. Auf den Tagesbalken für Freitag 17. Januar (die Session vor dem Sonntag) folgt direkt der Tagesbalken für Dienstag 21. Januar und umfasst alle Intraday-Preisbewegungen von Sonntag bis Dienstag (die Intraday-Label erscheinen alle auf dieser Kerze):

Wenn wir also den Unterschied zwischen den Handels- und Kalendertagen berücksichtigen, dann können wir uns klar verständlich machen, dass wenn ein Indikator auf Session-Basis mehrere Kalendertage in eine tägliche Handelssitzung zusammengenommen hat (wie am Beispiel der US-Feiertage zu sehen war), dann handelt es sich hierbei nicht um einen Fehler. Es handelt sich hierbei um eine beabsichtigte Nachjustierung der Börse, und welche Handelsdaten sie für ihre „täglichen“ Daten berücksichtigt. Unsere Indikatoren auf Session-Basis verwenden die diesbezüglichen Daten von der Börse.

Sie sollten hierbei auch berücksichtigen, dass eine gekürzte Handelssitzung oft auch über ein erheblich geringeres Handelsvolumen als eine normale tägliche Handelssitzung verfügt. Wenn man also diese unvollständigen Daten als eine separate „tägliche“ Session verwenden würde, dann würde dies die Genauigkeit der täglichen Volumentrends beeinflussen. Wenn man stattdessen die verlängerten Sessions verwendet, dann bleibt das Session-Volumen innerhalb der üblichen täglichen Spanne.

Wenn Sie Zugang zu dem Quellcode eines Indikators auf Session-Basis haben, dann können Sie in dem Script auch den Zeitrahmen „1440“ verwenden, um eine festgesetzte Session von 24 Stunden (1440 Minuten) anstelle einer täglichen „1D“ Session zu verwenden. Der Zeitrahmen „1440“ erstellt seine Sessions aus den Intraday-Daten des Instruments und berücksichtigt nicht die täglichen Sessions von der Börse. Hierbei werden die Daten in festgesetzte Intervalle unterteilt und diese werden nicht von den Sitzungsänderungen der Börsen beeinflusst und werden dann einmal pro Kalendertag zurückgesetzt.