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Siemens-Finanzchef stellt Healthineers-Beteiligung infrage

Der Münchner Technologiekonzern Siemens SIE stellt zum ersten Mal die Mehrheitsbeteiligung an der Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers SHL infrage. Die Synergien mit dem Hersteller von MRTs und Laborstraßen seien nicht groß genug, um ein Kapitalengagement von 45 Milliarden Euro zu rechtfertigen, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas dem "Handelsblatt" (Montagausgabe) in einem Interview. So viel ist das 75-Prozent-Aktienpaket der Siemens AG wert. "Im Augenblick ist das für uns eine Möglichkeit, Wettbewerbsvorteile zu nutzen. Alles andere werden wir evaluieren", sagte Thomas. Ein Ergebnis der Überlegungen werde man im Dezember 2025 bei einem Kapitalmarkttag präsentieren. Dann werde es eine Antwort darauf geben, wer der beste Eigentümer für Siemens Healthineers sei.

"Wir bewerten die ökonomischen Möglichkeiten für die Siemens AG im Gesundheitswesen. Daraus werden wir dann ableiten, wie instrumentell die Healthineers als eine Beteiligung dafür sind. Und daraus gibt es dann eine Schlussfolgerung", sagte Thomas. Der Konzern hatte die Erlanger Tochter 2018 abgespalten und an die Börse gebracht. Bisher hatte sich Siemens stets zu einer Mehrheitsbeteiligung an Siemens Healthineers bekannt. Thomas hatte zuletzt aber in Aussicht gestellt, in absehbarer Zeit rund fünf Prozent der Anteile zur Finanzierung der Übernahme der US-Softwarefirma Altair ALTR zu verkaufen.

An der Zugsparte Mobility, deren Abspaltung Investoren immer wieder fordern, hält Thomas dagegen fest. "Die Sparte ist Teil der Kernaktivitäten der Siemens AG. Sie ist Weltmarktführer in fast allen Disziplinen, in denen sie tätig ist, und ein starkes Beitragselement in Sachen Nachhaltigkeit", sagte der Finanzchef in dem Interview. Zudem binde sie relativ wenig Kapital. "Das Geschäft ist bei uns gut aufgehoben. Ich sehe im Augenblick keinerlei Notwendigkeit, dass wir uns davon trennen müssten."

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