Regierung will Steuer-Nachlass auch auf Luxus-E-Dienstwagen beschließen
Die Bundesregierung will den Absatz von E-Autos mit Steuer-Erleichterungen ankurbeln und dies am Mittwoch beschließen. Zum einen sollen Steuervorteile für vollelektrische Dienstwagen auf Autos bis zum Wert von 95.000 Euro ausgedehnt werden, heißt es im Gesetzesentwurf, den das Kabinett am Mittwoch billigen will. Er lag Reuters am Dienstag vor. Künftig sollen Besitzer solcher Luxus-E-Dienstautos bis zu diesem Preis von dem auf 0,25 reduzierten Steuersatz profitieren. Bisher gilt dieser niedrigere, monatliche Tarif nur bis Autos von 70.000 Euro. Zum Vergleich: Bei Benzinern müssen beispielsweise monatlich 1,0 Prozent des geldwerten Vorteils versteuert werden.
Zudem will die Regierung eine Sonderabschreibung für E-Autos beschließen, die rückwirkend ab Juli bis 2028 gelten soll. So können 40 Prozent im Jahr der Anschaffung steuerlich geltend gemacht werden, 24 Prozent im folgenden Jahr und 14 Prozent im zweiten folgenden Jahr von der Steuer abgezogen werden. Danach sind es 9 Prozent, 7 Prozent und dann 6 Prozent im fünften folgenden Jahr. Beide Instrumente zusammen werden nach Schätzungen des Finanzministeriums den Staat in den nächsten Jahren jeweils rund 600 Millionen Euro kosten.
Von beiden Instrumenten erhofft sich die Regierung einen besseren Absatz von E-Fahrzeugen, der zuletzt geschwächelt hatte. Die Pläne waren teil des sogenannten Wachstumschancengesetz und trafen teils auf scharfe Kritik. Umwelt- und Sozialverbände hatten bezweifelt, dass dadurch ein Absatzschub ausgelöst werde. "Das Geld kommt vor allem Spitzenverdienern zugute", hieß es in einem gemeinsamen Papier. Es gebe bessere und gerechtere Instrumente, um günstige und klimafreundliche E-Mobile zu fördern. Vor allem gebe es immer noch zu starke Steuervorteile für Verbrenner-Dienstwagen. Auf der anderen Seite bleibe die Zukunft des bundesweiten Deutschlandtickets im Nahverkehr für 49 Euro offen. Es komme aber jetzt bereits zwölf Millionen Menschen zugute und vernetze klimafreundlich Stadt und Land.
Die Bundesregierung hatte die Kaufprämie von 6000 Euro Ende 2023 abgeschafft, die für alle E-Autos bis 65.000 Euro galt. Nach Berechnungen in der Regierung könnte der Besitzer eines 90.000 Euro teuren E-Autos, wenn er von einem Verbrenner umsteigt und einen Steuersatz von 40 Prozent hat, über drei Jahre rund 9000 Euro sparen. Dies wären also 50 Prozent mehr als die frühere Kaufprämie von 6000 Euro, wenn ein Spitzenverdiener ein Luxus-Auto fährt.