ReutersReuters

Institute - Österreichs Wirtschaft bleibt 2024 nahe an der Stagnation

Österreichs Wirtschaft kommt nach Einschätzung der beiden führenden nationalen Forschungsinstitute in diesem Jahr kaum vom Fleck. Während das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) nun sogar mit einer Stagnation rechnet, sagt das Institut für Höhere Studien (IHS) noch ein kleines Plus von 0,3 Prozent voraus, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Konjunkturprognosen der Institute hervorgeht. Grund dafür sei die anhaltende Schwäche von Bauwirtschaft und Industrie. Schon bei der Frühjahresprognose im März mussten die Institute ihre Prognosen deutlich senken. Das Wifo war damals noch von einem Wachstum von 0,2 Prozent ausgegangen, das IHS hatte mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. 2023 war Österreichs Wirtschaft um 0,8 Prozent geschrumpft.

"Österreichs Wirtschaft befindet sich bereits seit Ende des zweiten Quartals 2022 in einer Schwächephase", so das Wifo. Sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland fehlten expansive Impulse. Der wichtigste Exportmarkt für Österreich ist Deutschland, wo die Konjunktur ebenfalls schwächelt. Laut Wifo ist im laufenden Jahr keine Konjunkturbelebung zu erwarten. Zum Teil hätten sich die Vorlaufindikatoren zuletzt sogar wieder verschlechtert. Erst 2025 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wieder nennenswert wachsen, erwartet das Institut.

Das IHS geht hingegen davon aus, dass mit der anziehenden Exportnachfrage aus dem Euroraum die österreichische Wirtschaft ab der zweiten Jahreshälfte an Schwung gewinnen und auf einen verhaltenen Wachstumskurs einschwenken wird. Unterstützend sollte laut IHS die Zinswende der EZB wirken.

Für das kommende Jahr sind beide Institute optimistischer: Laut Prognose des Wifo dürfte das BIP dann um 1,5 Prozent zulegen, das IHS erwartet einen Zuwachs von 1,6 Prozent. Die Teuerung wird sich nach Ansicht der Experten aufgrund der Nachfrageschwäche verlangsamen: Das Wifo erwartet für dieses Jahr eine Inflationsrate von 3,4 Prozent und 2025 von 2,5 Prozent. Das IHS sieht die Inflation im laufenden Jahr bei 3,2 Prozent und nächstes Jahr weiter auf 2,7 Prozent sinken.

Loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein fortwährend kostenloses Konto, um diese News lesen zu können