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PwC erwägt Personalabbau in China nach Evergrande-Skandal

Der Wirtschaftsprüfer PricewaterhouseCoopers (PwC) wird nach Informationen von Insidern nach dem Skandal um den Zusammenbruch seines Ex-Kunden Evergrande in China womöglich massiv Personal abbauen. Bis zur Hälfte der rund 2000 Stellen im Bereich Finanzdienstleistungen bei PwC könnten gestrichen werden, sagten zwei mit dem Vorgang Vertraute der Nachrichtenagentur Reuters. Die chinesischen Aufsichtsbehörden untersuchen die Rolle des Wirtschaftsprüfers PwC bei der Pleite des Immobilienriesen China Evergrande 3333. Das veranlasste Firmen, sich von PwC als Abschlussprüfer zu trennen. Dokumenten zufolge kündigten mehr als 30 börsennotierte chinesische Unternehmen ihre Verträge, darunter staatliche Versicherungen und Banken.

Auch in anderen Prüfungsteams und Geschäftsbereichen von PwC werde es Entlassungen geben, erklärten die Insider. Nach Daten des vergangenen Jahres von der Firmen-Website zählte PwC auf dem chinesischen Festland 781 Partner und fast 19.000 Mitarbeitende. Im Frühjahr hatte das Unternehmen als Branchenprimus noch 400 chinesische Kunden, darunter die Tech-Giganten Alibaba BABA und Tencent 700.

PwC äußerte sich nicht zu den Zahlen. "Angesichts der Veränderungen im externen Umfeld nehmen wir einige Anpassungen vor, um unsere Organisationsstruktur besser auf die Marktnachfrage abzustimmen", erklärte ein PwC-Sprecher.

Die chinesische Wertpapieraufsicht wirft Evergrande vor, den Umsatz über einen Zeitraum von zwei Jahren bis 2020 um nicht vorhandene 78 Milliarden Dollar betrügerisch aufgeblasen zu haben. PwC war bis Anfang 2023 fast 14 Jahre lang der Abschlussprüfer von Evergrande. Nach einem Bericht von Bloomberg droht der Prüfungsgesellschaft eine Geldstrafe von 138 Millionen Dollar und die Schließung einiger Niederlassungen. Das Finanzministerium durchleuchtet seit dem Fall Evergrande auch die anderen drei großen Prüfungsgesellschaften EY, Deloitte und KPMG.

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