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Siltronic erwartet Umsatzrückgang - Chip-Branche erholt sich nicht

Die erhoffte Erholung der weltweiten Chip-Branche bleibt nach Einschätzung des Zulieferers Siltronic WAF vorerst aus. Der Münchner Hersteller von Wafern (Siliziumscheiben) für die Chip-Produktion erwartet für das laufende Jahr nun einen Umsatzrückgang um etwa zehn Prozent, wie er am Freitag warnte. Die Lagerbestände bei den Kunden seien immer noch hoch, und das werde sich in diesem Jahr wohl nicht mehr ändern, räumte Siltronic ein. Die Markterholung werde sich weiter verzögern, die Preis dürften anders als erwartet leicht bröckeln. Bisher war Siltronic für 2024 von einem stagnierenden Umsatz ausgegangen.

Das dürfte sich auch auf die Margen auswirken. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) werde auf 21 bis 25 (Vorjahr: 29) Prozent fallen, erklärte das Unternehmen. Bisher sollte sie nur infolge des Hochlaufs des neuen Werks in Singapur um drei Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau liegen. Die Installation der neuen Produktionslinien für 300-Millimeter-Wafer dort liege zwar im Plan, die ersten Abschreibungen auf die Fabrik dürften sich aber bis ins vierte Quartal verzögern, weil die Kunden ihre Abrufe streckten. Deshalb lägen die Abschreibungen insgesamt in diesem Jahr voraussichtlich unter 300 Millionen Euro; eigentlich hatte Siltronic annähernd mit einer Verdoppelung auf rund 400 Millionen gerechnet.

Die Gewinnwarnung drückte die Siltronic-Aktien am Freitag um fast sieben Prozent auf 71,45 Euro.

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