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Vorstand von Wintershall Dea wirft nach Verkauf an Harbour Energy hin

Beim vor dem Verkauf stehenden Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea (WINT.UL) will der gesamte Vorstand aufhören. Nach Abschluss der Übernahme durch den britischen Ölkonzern Harbour Energy HBR wollen der langjährige Vorstandschef Mario Mehren, Finanzchef Paul Smith und die für das operative Geschäft zuständige Dawn Summers ihre Posten abgeben, wie Wintershall Dea am Mittwoch mitteilte. Neuer Vorstandschef soll nach der Transaktion BASF-Manager Stefan Schnell werden. Larissa Janz, derzeit Vice President Special Projects bei Wintershall Dea, soll stellvertretende Vorsitzende werden. Der Abschluss des Deals ist unverändert für das vierte Quartal geplant.

BASF BAS hatte im Dezember angekündigt, seine Beteiligung an Wintershall Dea an Harbour Energy zu verkaufen. Der Ölkonzern soll die Produktions- und Entwicklungsaktivitäten sowie Explorationsrechte ohne Russland-Bezug von Wintershall Dea für insgesamt 11,2 Milliarden Dollar in bar und Aktien übernehmen. BASF erhält 1,56 Milliarden Dollar für seinen Anteil von 72,7 Prozent sowie neue, von Harbour ausgegebene Aktien. Dadurch wird der Chemiekonzern mit 39,6 Prozent Großaktionär des vergrößerten Harbour-Konzerns. Die ehemalige Dea-Eignerin Letter One, die 27,3 Prozent an Wintershall Dea hält, soll rund 590 Millionen Dollar sowie Aktien im Volumen von 14,9 Prozent an Harbour erhalten.

Die Unternehmenssitze von Wintershall Dea in Kassel und Hamburg sollen geschlossen werden, dort arbeiteten zuletzt 850 Menschen. Der Konzern hatte bereits im September den Abbau von rund 500 seiner weltweit mehr als 2000 Stellen angekündigt, davon etwa 300 in Deutschland. Das Aus der Geschäfte in Russland infolge des Kriegs in der Ukraine - sie machten zuletzt rund 50 Prozent der gesamten Produktion aus - zwangen den Konzern zum Sparkurs. Nach der Übernahme durch Harbour gehörten zu den Hauptaufgaben von Wintershall Dea nur noch die Betreuung der Ansprüche im Zusammenhang mit enteigneten russischen Vermögenswerten, der Verkauf der verbleibenden Vermögenswerte und letztlich die Schließung der Konzernsitze in Kassel und Hamburg, hieß es.

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