ReutersReuters

Uniper-Betriebsrats-Chef warnt Bund vor Zerschlagung

Die Arbeitnehmervertreter des verstaatlichten Energiekonzerns Uniper (UN01.DE) haben die Bundesregierung vor einer Zerschlagung des größten deutschen Gaskonzerns gewarnt und Gedankenspiele in diese Richtung zurückgewiesen. "Uniper muss als gesamter Konzern erhalten bleiben, nur so können wir auch die deutsche Energieversorgung sichern", sagte Betriebsratschef Harald Seegatz in einem vorab veröffentlichten Bericht der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe)." Er bezog sich auf ein Papier der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG), in dem nach Angaben der Zeitung unter anderem der Verkauf von Unternehmensteilen am Kapitalmarkt diskutiert wird. Von Uniper und der BCG war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

"Mit Zerschlagungs-Spekulationen schürt man nur die Unruhe, schon jetzt kündigen viele Mitarbeiter", kritisierte Seegatz. Man werde das Thema im Aufsichtsrat zur Sprache bringen. Seegatz ist Vize-Chef des Kontrollgremiums. In dem Papier mit dem Titel "Project Orca" würden Vorschläge für die Zukunft von Uniper und den ebenfalls verstaatlichten Gaskonzerns Sefe diskutiert, berichtete das Blatt. Die Vorschläge basierten auf ersten Diskussionsrunden zwischen zwei Staatssekretären, den Chefs der beiden Unternehmen und Boston Consulting.

Einer der Vorschläge laute "zeitnahe und wertmaximierende Veräußerung verbleibender gesunder Bestandteile von Uniper und/oder Sefe am Kapitalmarkt, dies betrifft insbesondere das Stromgeschäft von Uniper". Ein anderer Vorschlag laute Fusion mit Sefe: "Ein vollständiger Merger hätte den Vorteil von Synergien." Die beiden Unternehmen hatten wegen des russischen Gaslieferstopps Milliardenverluste geschrieben. Uniper hat von der EU-Kommission für die Rettung die Auflage bekommen, sich von diversen Geschäften zu trennen. Von Sefe war ebenfalls zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

"Bei dem Dokument handelt sich um ein Diskussionspapier, das BCG für den Bund vorbereitet hat", sagte ein Uniper-Sprecher der Zeitung zufolge. "Unseres Wissens gibt es derzeit keine Entscheidung seitens der Bundesregierung zu strukturellen Maßnahmen mit Bezug auf die Zukunft der beiden Unternehmen."

Loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein fortwährend kostenloses Konto, um diese News lesen zu können