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Ölpreis fällt - Preisdeckel für russisches Öl bei 65 Dollar?

Der geplante G7-Preisdeckel für russisches Öl könnte einem EU-Diplomaten zufolge in einer Größenordnung von 65 bis 70 Dollar pro Barrel liegen. Damit läge die Obergrenze Börsianern zufolge über dem derzeitigen Preisniveau. Die Spekulationen ließen Rohöl der Sorte Brent BRN1! sowie US-Leichtöl WTI CL1! am Mittwoch jeweils knapp drei Prozent auf 85,88 und 78,88 Dollar je Barrel fallen. Beide Kontrakte hätten ihre anfänglichen Gewinne nach den Berichten eingebüßt, wonach die Preisobergrenze der G7-Staaten für russisches Öl über dem derzeitigen Niveau liegen könnte, sagte Giovanni Staunovo, Rohstoffanalyst bei UBS.

Refinitiv-Daten zufolge wird die russische Rohölsorte Urals-Öl (URL-NWE-E), die nach Nordwesteuropa geliefert wird, zu Preisen zwischen 62 und 63 Dollar pro Barrel gehandelt. Im Mittelmeerraum liegt der Preis mit rund 68 Dollar je Barrel höher. Ein hochrangiger Beamter des US-Finanzministeriums sagte am Dienstag, dass die Preisobergrenze wahrscheinlich ein paar Mal im Jahr angepasst werden wird.

Die G7-Staaten wollen mit dem ab kommenden Monat geplanten Preisdeckel die Gewinne Russlands aus dem Ölgeschäft senken und damit Russlands Möglichkeiten zur Finanzierung des Krieges gegen die Ukraine einschränken. Da die Produktionskosten auf etwa 20 Dollar pro Barrel geschätzt werden, wäre das Ölgeschäft für Russland aber auch mit einem Preisdeckel immer noch rentabel. Auf diese Weise soll eine Angebotsverknappung auf dem Weltmarkt verhindert werden.

Unter Druck setzen den Ölpreis zudem Spekulationen auf eine sinkende Nachfrage des größten Rohölimporteurs China. Der Wirtschaft der Volksrepublik machen wieder steigende Corona-Infektionen und verschärfte Restriktionen zu schaffen.

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