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Moody's - Finanzierungsbedingungen für Unternehmen verschlechtern sich

Die Ratingagentur Moody's blickt pessimistisch auf die Kreditbedingungen für Unternehmen in Europa, Afrika und im Nahen Osten (EMEA) im kommenden Jahr. Die Aussichten für die Kreditkonditionen 2023 seien negativ, teilte Moody's am Montag mit. "Höhere Zinsen werden die Finanzierungsbedingungen verschlechtern, während die schwache Stimmung der Verbraucher und die geringere Kaufkraft die Nachfrage treffe", begründeten die Ratingspezialisten ihre Einschätzung. Zudem bleibe der Ukraine-Krieg ein geopolitisches Risiko. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Sommer nach Jahren der Null- und Minus-Zinsen angesichts der ausufernden Inflation die Zinswende eingeleitet und in wenigen Monaten den Leitsatz von null Prozent auf mittlerweile zwei Prozent angehoben.

Durch die höheren Zinsen würden auch die Liquidität und die Kreditqualität vor allem bei Unternehmen mit niedrigem Rating geschwächt. Daher gehe Moody's davon aus, dass die Zahl der Firmenpleiten zunehmen werde. Ein starker Anstieg bleibe aber unwahrscheinlich. Derzeit liegen Moody's zufolge rund zwei Drittel der Unternehmensratings in der EMEA-Region im spekulativen Bereich, was häufig auch als "Ramsch-Status" bezeichnet wird. Rund die Hälfte dieser Firmen mit schlechter Bonitätsbewertung besitze sehr niedrige Ratings der Kategorien B2 und B3, bei denen Ausfälle wahrscheinlich sind, sollte sich die Lage verschlechtern.

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