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Weinernte 2022 trotz Sommerhitze und Trockenheit wohl besser als voriges Jahr

Trotz der großen Dürreperiode im Sommer erwarten die Winzer in Deutschland für 2022 eine bessere Weinernte als im Jahr 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag anhand erster Schätzungen mitteilte, wird die Erntemenge 2022 voraussichtlich bei 8,88 Millionen Hektolitern Weinmost liegen. Gegenüber dem Jahrgang 2021 wäre dies ein Anstieg um 4,2 Prozent. Obwohl die Vegetationsperiode 2022 in vielen Weinbauregionen von Hitzeperioden und Trockenheit geprägt war und die Bodentrockenheit auch dem Weinbau zu schaffen machte, liegt die geschätzte Erntemenge laut Destatis leicht über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2021 von 8,72 Millionen Hektolitern.

"Zu dieser positiven Erwartung trägt bei, dass größere Schäden durch Hagel, Sturm und Frost ausgeblieben sind und insbesondere Jungrebanlagen, die besonders auf Trockenstress reagieren, vielfach bewässert wurden", teilten die Wiesbadener Statistiker weiter mit. Wie bereits in den Vorjahren entfällt auch 2022 mehr als die Hälfte der erwarteten deutschen Weinernte auf die größten Anbaugebiete Rheinhessen (2,48 Millionen Hektoliter) und Pfalz (2,30 Millionen Hektoliter). Ein weiteres gutes Viertel verteilt sich auf Baden (1,33 Millionen Hektoliter) und Württemberg (0,96 Millionen Hektoliter). Die restlichen 20 Prozent verteilen sich auf die übrigen neun Anbaugebiete von Sachsen bis zur Mosel.

Die Erntemenge von Riesling, der beliebtesten deutschen Rebsorte, nimmt laut Destatis gegenüber 2021 voraussichtlich um 83.000 Hektoliter auf 1,90 Millionen Hektoliter ab. Dies entspricht einem Rückgang um 4,2 Prozent. Die flächenmäßig zweitwichtigste weiße Rebsorte Müller-Thurgau (1,08 Millionen Hektoliter) bewegt sich demnach in etwa auf Vorjahresniveau. Die Erntemenge der roten Rebsorte Blauer Spätburgunder wird demgegenüber mit 29,3 Prozent auf 930.500 Hektoliter deutlich zunehmen, während beim Dornfelder von einem leichten Rückgang auszugehen ist (765 400 Hektoliter; -2,5 Prozent).

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