ReutersReuters

China stellt sich auf bis September anhaltende Dürre im Jangtse-Becken ein

Chinas Führung warnt vor einer noch bis September anhaltenden schweren Dürreperiode im Becken des Jangtse-Flusses. Wie das Finanzministerium am Donnerstag mitteilte, sollen 420 Millionen Yuan (60,77 Millionen Euro) an Nothilfen fließen. Damit sollen die regionalen Behörden bei der Nahrungsversorgung der Bevölkerung unterstützt werden. Zudem sollen die Mittel dazu verwendet werden, durch die lang anhaltende Dürre ausgelöste Not zu lindern. Die Hitzewelle im Einzugsgebiet des größten chinesischen Stroms Jangtse dauert bereits seit mehr als zwei Monaten an. Dadurch sind große Ackerflächen ausgetrocknet. Zudem ist die Leistung der Wasserkraftwerke eingeschränkt.

Davon betroffen ist auch die Region Chongqing im Südwesten Chinas, wo sich der größte Teil des Drei-Schluchten-Stausees des Jangtse befindet. Flussaufwärts gelegene Stauseen haben ihre Schleusen geöffnet, um die Speicherkapazitäten an dem gigantischen Drei-Schluchten-Staudamm aufzufüllen, der wiederum in diesen Tagen 830 Millionen Kubikmeter flussabwärts freisetzen soll. Laut den Behörden ist die Reisernte in der Region derzeit mit Blick auf eine ausreichende Bewässerung in einer kritischen Phase.

In Teilen von Chongqing wurde mit Spitzentemperaturen jenseits von 44 Grad Celsius gerechnet, was den Stromverbrauch wegen der verstärkten Nutzung von Klimaanlagen weiter in die Höhe treiben dürfte.

Der staatliche Netz-Betreiber versicherte, sein Möglichstes zu tun, um Strom in die benachbarte Provinz Sichuan zu liefern. Diese beliefert den Osten des Landes normalerweise mit großen Mengen an überschüssiger Wasserkraft, hat nun aber eine strikte Überwachung des Stromverbrauchs eingeführt. Medienberichten zufolge haben Unternehmen mit Niederlassungen in Sichuan, darunter der weltgrößte Batteriehersteller CATL sowie der japanische Automobilhersteller Toyota 7203 die Produktion in der Provinz aufgrund der Beschränkungen eingestellt.

Das Büro für die Sicherheit des Seeverkehrs des Jangtse hat zudem mehrere Warnungen vor Niedrigwasser herausgegeben und angeordnet, dass Schiffe ihre Ladung verringern müssen, wenn sie flachere Teile des Stroms befahren.

Loggen Sie sich ein oder erstellen Sie ein fortwährend kostenloses Konto, um diese News lesen zu können