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Atomgespräche in Wien beendet - EU legt Vorschlag vor

In die Bemühungen um eine Wiederbelebung des Atomabkommens zwischen dem Iran und sechs weiteren Staaten kommt Bewegung. Die Europäische Union habe einen "endgültigen Text" vorgelegt, um den internationalen Pakt von 2015 wieder herzustellen, sagte ein hochrangiger EU-Diplomat am Montag vor Journalisten in Wien. Jetzt sei es an den teilnehmenden Staaten zu entscheiden, ob sie der Vereinbarung zustimmen. "Die Verhandlung ist beendet, es ist der endgültige Text", sagte der EU-Vertreter. Aus seiner Sicht handle es sich um einen "sehr guten Kompromiss für alle Beteiligten". Das Schriftstück werde nun vom EU-Außenbeauftragten Josep Borrell in den Hauptstädten der beteiligten Länder vorgelegt. Ob damit ein Durchbruch in Reichweite ist, lässt sich noch nicht sagen.

Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtete am Montag, dass die iranischen Unterhändler nach tagelangen Gesprächen von Wien nach Teheran zurückkehren würden. Die Konsultationen würden mit dem Koordinator der Gespräche und anderen Parteien fortgesetzt, hieß es.

Die indirekten Gespräche zur Wiederherstellung des Abkommens wurden am vergangenen Donnerstag in Wien wieder aufgenommen, nachdem sie zuvor monatelang stockten. Mit der Vereinbarung soll verhindert werden, dass der Iran an Atomwaffen gelangt. Die Regierung in Teheran bestreitet ein solches Ziel. Ausgehandelt wurde der Pakt von den USA, China, Russland, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und dem Iran.

Der Westen bemüht sich seit längerem, das Abkommen zu retten. Es steht auf der Kippe, seitdem der damalige US-Präsident Donald Trump es 2018 einseitig aufkündigte und neue Sanktionen gegen den Iran verhängte. Der Iran begann daraufhin damit, nach und nach seine Zusagen nicht mehr einzuhalten.

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